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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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dieses Glücksgefühl – ihn halb zu Tode ängstigte.
    Parker hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verging, während er die Schlacht mit den beiden gegensätzlichen Gefühlen in sich kämpfte: Sollte er Amber wegstoßen oder näher an sich ziehen? Vielleicht sollte er etwas Produktives tun, wie zum Beispiel sich den Schädel an der Wand einschlagen?
    „Ja, du hast recht. Familien sollten immer zusammenhalten“, wiederholte sie, und er hob die Lider. „Ganz gleich, was auch passiert.“ Sie sah ihn an, und ihr Blick wärmte ihn auf Arten, die er sich nie hätte vorstellen können. „Weshalb du zu der Dinnerparty gehen solltest“, fuhr sie fort.
    Dieses Mal machte Parker sich nicht die Mühe, das Stöhnen zu unterdrücken.
    „Um Reese zur Seite zu stehen.“
    Ohne Vorwarnung machte sie sich von ihm los, und sofort vermisste er ihre Wärme.
    Vermisste dieses kleine bisschen … Sicherheit. Ein anderes Wort fiel ihm nicht dafür ein.
    „Du solltest wirklich hingehen, Parker“, wiederholte sie.
    Sie setzte sich auf und zog ihre Jeans an. Die Schuhe folgten, und noch immer weigerte er sich, in Panik auszubrechen, weil es danach aussah, als wollte sie gehen. Denn das wäre wirklich dumm.
    „Warum?“, fragte er.
    „Weil deine Schwester dich liebt“, behauptete sie und stand auf.
    Etwas in ihm wehrte sich dagegen, das anzuerkennen, und nicht nur, weil Reese selbst es ihm nie gesagt hatte.
    „Und wenn du es nicht für Reese tun kannst …“, Ambers Stimme wurde eine ganze Oktave tiefer, drang ihm bis ins Mark, „… dann tu es für mich.“
    Dieses Mal klang seine Frage geradezu barsch. „Warum?“
    Mit hämmerndem Herzen sah sie ihn an. „Tue es für die schlaksige Teenagergöre, die damals vor all den Jahren etwas Besonderes in dir gesehen hat.“ Sie zögerte. Doch ihre Unsicherheit war eigentlich komplett bedeutungslos im Vergleich zu dem, was Parker hatte durchmachen müssen. Er musste die Wahrheit hören, er hatte es verdient. Also fuhr sie fort: „Tu es für die Frau, die heute auf dem besten Wege ist, sich in dich zu verlieben.“
    Verweigerung, Erschöpfung und ein massiver Anteil an Verwirrung lagen in seinen Augen, bevor er die Lider senkte. „Mist“, murmelte er.
    Sie hatte gar nicht vorgehabt, so viel preiszugeben. Aber plötzlich war es ihr wirklich wichtig erschienen, die Worte auszusprechen, die Parker – da war sie ziemlich sicher – noch nie in seinem Leben gehört hatte. Nicht nur seinetwegen, auch um ihrer selbst willen. Sie würde endlich für das kämpfen, was sie wollte. Und sie wollte diesen Mann in ihrem Leben haben. Nicht den Jungen, von dem sie damals besessen gewesen war, sondern den Mann, zu dem er geworden war.
    Als er endlich wieder die Augen öffnete, ohne dass eine Regung von seinem Gesicht abzulesen gewesen wäre, legte Amber den Schlüssel für die Handschellen neben ihm auf den Boden. Sie sah ihn an und sprach die Worte aus, die er hören musste.
    „Ich habe mich in dich verliebt, Parker Robinson. Und ich weiß, du verdienst es, geliebt zu werden.“

6. KAPITEL
    Warum, warum, warum?
    Zwei Wochen später war die Dinnerparty bei den Michaels.
    Zwei Wochen, in denen Amber sich ständig gefragt hatte, ob es richtig gewesen war, Parker mit den Schlüsseln für die Handschellen allein zurückzulassen. Natürlich hatte er sich befreit. Sie hatte später noch einmal nachgesehen, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Ein Teil von ihr gratulierte sich zu ihrem würdigen Abgang. Sie hatte die Initiative ergriffen und den Mann, von dem sie schon seit Jahren träumte, verführt, hatte ihm offen gestanden, was sie für ihn fühlte, und war dann mit hocherhobenem Kopf gegangen.
    Der andere Teil kannte die Wahrheit.
    Feigling, Feigling, Feigling.
    Sie hatte nicht genügend Mumm gehabt, um zu bleiben und sich den Konsequenzen ihres Geständnisses zu stellen.
    Wirklich großartig, Amber.
    Ihr Blick lag auf dem Pärchen, das über den Anzug des Bräutigams diskutierte. Smoking oder Frack? Amber lächelte – ein bisschen neidisch. Als der zukünftige Bräutigam sich vorlehnte und seiner Verlobten einen Kuss aufs Haar drückte, wurde ihr Blick verhangen. Eine so schlichte Geste und doch so voller Zärtlichkeit.
    Für manche Menschen waren solche Zuneigungsbeweise eben völlig natürlich.
    Ihr Handy klingelte. Dankbar für die Ablenkung, drehte sie dem Paar den Rücken zu und nahm den Anruf an.
    „Amber“, sagte Reese, „du kommst doch heute Abend, oder?“
    „Ja, sicher“, erwiderte
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