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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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gestehen.
    Er schnaubte. „Das sagst du nur, weil ich dich vor dem Ertrinken gerettet habe.“
    Endlich nahm sie die Hand von seiner Wange und lächelte. Nein, ihm fehlte die Berührung nicht. Überhaupt nicht. Verdammt.
    „Dein Vater hat dich geliebt.“
    War dieser Frau denn nichts an seiner Geschichte heilig? Sein Vater war nicht der Typ für Umarmungen gewesen und hatte seine Gefühle auch nicht mit Worten ausgedrückt. Aber er hatte es den Sohn auf andere Weise wissen lassen.
    „Nur ist er dann gestorben.“ Er hasste es, wie bitter die Worte klangen, versuchte, die Atmosphäre mit einem Lächeln zu lockern – und versagte kläglich.
    Trauer zog auf Ambers Miene. Der Wunsch, das Lächeln auf ihre Lippen zurückzubringen, wurde übermächtig. Und dann, plötzlich kroch sie über ihn, um sich an seine Seite zu legen. Er rührte sich nicht, auch nicht, als sie ihren Arm unter seine gefesselten Arme schob, um seine Brust zu umschlingen.
    Der jähe Trost, den er dabei empfing, warf ihn komplett aus der Bahn. Er brauchte einen Moment, bevor er reagieren konnte. „Weißt du, ich bin nicht der Typ fürs ‚Kuscheln danach‘“, meinte er trocken.
    „Darum habe ich dich ja auch nicht gebeten.“
    „Umarmungen zählen nicht, wenn sie nicht freiwillig erfolgen.“
    „Ich weiß“, sagte sie und drückte ihn leicht. „Darum bekommst du diese ja auch gänzlich umsonst.“
    Er war wie gelähmt, hatte nicht die geringste Ahnung, was er jetzt anfangen sollte. Das Schweigen dehnte sich, während sie hier eng umschlungen auf dem Boden lagen. Er gezwungenermaßen, sie aus freien Stücken.
    Es war noch intimer als Sex. Der absolute Hammer!
    Etwas in Parkers Innerem verlagerte sich, nur ein winziges Stückchen, aber es reichte aus, dass er den Gedanken aussprach, der ihn schon seit Wochen beschäftigte. „Viele haben es noch schlimmer als ich“, sagte er leise.
    Dabei wusste er nicht einmal, warum er es hatte aussprechen müssen. Außer natürlich, dass es die Wahrheit war. Vielleicht war es ihre tröstende Umarmung, die ihm die Worte entlockt hatte.
    „Wer? Wer hat es noch schlimmer?“
    Da er ihr nicht in die Augen sehen wollte, starrte er nach oben an die Decke auf den Lüster. „Ich arbeite momentan an diesem Fall …“ Die dunkle Wolke um sein Herz wurde dichter. Nach dem Tod seines Vaters hätte er das nicht mehr für möglich gehalten. Aber jetzt wartete die Wolke nur darauf, endlich ihren sauren Platzregen abgeben zu können.
    „Unser Hauptverdächtiger ist ein Siebzehnjähriger, und seine Eltern …“ Er wollte nicht wiederholen, was sie über ihren Sohn gesagt hatten. „Die Familie sollte zu einem halten, ganz gleich, was auch kommt“, sagte er stattdessen heiser.
    Jetzt fasste die Frau sein Gesicht auch noch mit beiden Händen!
    Sie drehte seinen Kopf zu sich und blickte ihn mit klaren Augen ernsthaft an. „Ja, so sollte es sein.“
    Parker starrte in ihre goldbraunen Augen und biss die Zähne zusammen.
    Schon seit Längerem nagte dieser Fall an ihm und entzog seinem so oder so schon fahlen Leben auch noch den Rest an Farbe. Er wehrte sich gegen den Drang, sich in Ambers warme Hände zu schmiegen. Aber der Wunsch war definitiv da. Er erinnerte sich an ihre entsetzte Miene, als sie damals das Gespräch mit seiner Mutter zufällig mit angehört hatte, und an ihre tröstende Hand auf seiner Schulter.
    Nicht dass er ihr Mitgefühl damals gewollt hätte, im Gegenteil. Er hatte die Geste von einer Zwölfjährigen gehasst, da er dieses Verständnis nicht einmal von der eigenen Mutter bekommen konnte.
    An jenem Tag war etwas in ihm gestorben, und er hatte etwas Lebensnotwendiges verloren. Und er sollte verdammt sein, wenn er wüsste, wie er es zurückbekommen könnte. Im Grunde war er sich sogar sicher, dass er es gar nicht zurückhaben wollte.
    Er blendete Ambers schönes Gesicht aus, indem er einfach die Augen schloss und sich darauf konzentrierte, ruhig und regelmäßig zu atmen. Sie hielt weiter sein Gesicht fest, ihr süßer Duft hüllte ihn ein, und ihre seidigen langen Beine hatten sich um seine geschlungen, doch es war die Wärme ihres Körpers, die ihn wirklich gefangen hielt. Erstaunlicherweise dachte er überhaupt nicht an Sex, wenn er ihre seidige Haut jetzt spürte, sondern eher an den gegenseitigen Austausch von Körperwärme. Es war erfrischend schlicht. Und irgendwie nett.
    Wie ein Moment Sommersonne an einem dunklen Wintertag.
    Nur dass dieses fremde Gefühl von Trost und Zufriedenheit –
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