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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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sie anfangen konnte, Dante zu vergessen.
    Sie schaffte es, unbemerkt aus dem Saal zu schlüpfen, aber sie kam nur bis in die Eingangshalle. „Gehst du schon?“, fragte eine unangenehm vertraute tiefe Stimme.
    Justina war stehengeblieben, um in ihrer Clutch nach ihrem Handy zu kramen, und als sie jetzt ruckartig den Kopf hob, schaute sie auf Dante, der ihr den Weg verstellte. Angewidert von sich selbst registrierte sie, dass ihr ein leiser Schauer der Erregung über den Rücken rieselte. Und kaum weniger angewidert bemerkte sie, dass sie von dem sardonischen Zug, der um seine Mundwinkel spielte, irgendwie gebannt zu sein schien. „Ich versuche es“, sagte sie. „Wenn du mich freundlicherweise durchlassen würdest.“
    „Hier sind die Festlichkeiten doch noch voll im Gange.“
    „Ich weiß. Aber ich habe genug.“ Von dir. Das brauchte sie nicht laut zu sagen.
    Er runzelte die Stirn. „Fährst du zurück nach London?“
    „Heute Abend nicht mehr. Ich übernachte in Burnham Market.“ Sie stieß einen ungeduldigen Seufzer aus, als sie seine fragend hochgezogenen Augenbrauen sah. „Das ist hier ganz in der Nähe.“
    Er nickte, während er bereits nach seinen Autoschlüsseln kramte. „Ich kann dich fahren.“
    Das fehlte noch. „Danke, aber ich nehme lieber ein Taxi.“
    „Jetzt werd bloß nicht zickig, Justina. Das ist doch lächerlich. Bis ein Taxi hier ist, dauert es ewig, und mein Auto steht gleich da drüben bei den Stallungen.“
    Sie sah das Glitzern in seinen Augen.
    „Wovor hast du Angst?“, fragte er.
    „Vor gar nichts. Ich will dir einfach nur nicht den Tag verderben.“
    „Das tust du nicht. Ich wollte sowieso heute noch nach London zurück. Ich muss morgen in New York sein.“
    Unter diesen Umständen schien weiterer Widerstand irrational zu sein … oder vielleicht war auch nur ihre Widerstandskraft erlahmt. Justina folgte ihm nach draußen, wo er einem Servicemann seine Wagenschlüssel in die Hand drückte. Um die Wartezeit zu überbrücken, erkundigte er sich: „Was macht eigentlich Lexi?“
    Justina warf ihm einen erstaunten Blick zu. Es war lange her, seit irgendjemand Alexi Gibson erwähnt hatte, die Dritte im Bunde der Lollipops – oder „Sexy Lexi“ wie die Klatschpresse sie getauft hatte.
    „Du weißt, dass sie eine Solokarriere starten wollte?“, fragte sie. „Dass sie bei uns ausgestiegen ist, was zur Auflösung der Band geführt hat?“
    „Nein, das ist mir neu.“ Bis zu dem Tag, an dem ihm die Einladung zur Hochzeit ins Haus geflattert war, hatte er es ganz bewusst vermieden, irgendwelche Geschichten über die Lollipops zur Kenntnis zu nehmen. „Ist sie auch hier?“
    „Nein. Sie hat einen der größten Frauenhelden Hollywoods geheiratet, und seitdem hat niemand mehr etwas von ihr gehört.“ Flüchtig überlegte Justina, ob Lexi glücklich war … und zum ersten Mal seit langer Zeit fragte sie sich, ob sie selbst glücklich war. Die Antwort versetzte ihr einen Stich. Nein, glücklich war sie nicht. Erfolgreich und irgendwie zufrieden, das schon. Aber glücklich war etwas anderes. Jedenfalls verglichen mit dem Glück, das sie kennengelernt hatte, als sie mit Dante zusammen gewesen war.
    Der Mann vom Parkservice war inzwischen mit Dantes Auto zurückgekommen, einem flachen glänzenden Sportwagen, der für Justina das Einsteigen zu einer Herausforderung machte.
    „Welches Hotel?“, fragte Dante scheinbar ungerührt, obwohl der Anblick ihres nackten Schenkels seinen Blutdruck schlagartig in gefährliche Höhen katapultiert hatte.
    „Smithsonian.“
    Sie beobachtete, wie er die Daten in sein Navi eingab, bevor er sich in seinen Sitz zurücklehnte und so kräftig aufs Gaspedal drückte, dass die Kiesel unter den Reifen aufspritzten. Während der Fahrt breitete sich ein dumpfes Schweigen zwischen ihnen aus, das mit dem, was nicht ausgesprochen wurde, den Raum füllte, bis Justina fast Platzangst bekam.
    Auf einem adretten georgianischen Marktplatz vor einem hellerleuchteten Hotel hielt er an. Justinas Finger zitterten, als sie ihren Sicherheitsgurt aufschnappen ließ. Obwohl sie erleichtert war, dass sie ihr Ziel endlich erreicht hatten, widerstrebte es ihr aus einem unerfindlichen Grund auszusteigen und einfach wegzugehen.
    „Justina?“
    Der sanfte Unterton in seiner Stimme wirkte ebenso fehl am Platz wie der Eindruck von Intimität, der ja nur dem engen Innenraum des Wagens geschuldet war. Im gedämpften Licht sah sie das Glitzern in seinen Augen, wodurch ihr erst
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