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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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bewusst wurde, wie nah er war. „Was ist?“
    Pause. „Du weißt, dass ich dich immer noch will.“
    Das war wieder mal typisch Dante. „Dein Pech, dass dieses Gefühl leider nicht auf Gegenseitigkeit beruht.“
    „Erzähl mir nichts. Du ziehst mich mit Blicken aus, seit du mich in der Kirche entdeckt hast.“
    „Oho, da scheint wohl jemand etwas gehörig missverstanden zu haben! Männer, die so schnell die Pferde wechseln wie du, interessieren mich nicht.“
    Es blieb einen Moment still, und als er schließlich das Wort ergriff, war seine Stimme heiser. „Du weißt ganz genau, dass es damals schon aus war zwischen uns! Wie oft muss ich das noch sagen?“
    Justina schaute in ihren Schoß. Ja, es war aus gewesen … für ihn zumindest. Ihr Entschluss, mit den Lollipops auf Tournee zu gehen, hatte dazu geführt, dass Dante ihr ohne Vorwarnung den Laufpass gegeben hatte. Aber sie hatte ihn vermisst. Sie hatte ihn mehr vermisst, als sie sich je hätte vorstellen können. Sie war in ein tiefes schwarzes Loch gefallen. Deshalb war sie unangekündigt zurückgeflogen nach England, um zu retten, was noch zu retten war. Weil sie überzeugt gewesen war, dass ihre Liebe stark genug war, um ihre fundamentalen Meinungsverschiedenheiten zu überwinden.
    Sie wusste nur noch, dass sie zu Dante ins Hotel gegangen war und ihn im Bett vorgefunden hatte. Aber nicht allein. Er hatte mit geschlossenen Augen auf dem Rücken gelegen, und unter dem Laken hatte sich etwas bewegt. Auf Justinas entsetztes Keuchen hin hatte sich das Laken noch heftiger bewegt und gleich darauf war erst eine verstrubbelte blonde Mähne zum Vorschein gekommen, dann ein runder weiblicher Po. Er würde nie erfahren, wie unsagbar weh ihr das getan hatte. Als ob er Klischee auf Klischee hatte häufen wollen. Nicht genug damit, dass er sich prompt Ersatz für sie gesucht hatte, es hatte ausgerechnet auch noch eine Blondine sein müssen!
    Justina hatte auf dem Absatz kehrtgemacht und war aus dem Hotel geflohen. Ihr Herz hatte geblutet, als ob man es ihr aus der Brust gerissen hätte. Von diesem Moment an hatte sie alles getan, um ihn zu vergessen. Niemand hätte eifriger alle Erinnerungen an Dante ausmerzen können als Justina. Sie hatte sämtliche Fotos von ihm vernichtet, den ganzen Schmuck, den er ihr geschenkt hatte, verkauft, und den Erlös für wohltätige Zwecke gespendet.
    Sie merkte, dass er sie immer noch fragend anschaute, aber sie war wild entschlossen, ihm nie zu erzählen, wie sehr sie unter dieser Geschichte gelitten hatte. „Es hat mich einfach nur ziemlich erstaunt, wie schnell du zur Tagesordnung übergegangen bist.“
    „Dann hätte ich also eine Schamfrist wahren sollen, ja?“, fragte er gedehnt. „Obwohl du nie auch nur im Traum daran gedacht hast, Rücksicht auf mich zu nehmen? Ständig war irgendetwas wichtiger war als ich. Die Welttournee, irgendwelche Fernsehauftritte und dauernd diese idiotischen Interviews. Ich kam immer erst ganz zuletzt. Aber du wusstest von Anfang an, dass Warten nicht unbedingt zu meinen Stärken gehört. Und irgendwann hatte ich einfach die Nase voll, ich wollte das nicht mehr. Ich hatte mir das Leben mit der Frau, die ich liebte, anders vorgestellt.“
    „Das ist alles lange her“, sagte sie ausdruckslos „Es ist Vergangenheit, Dante. Und am Ende war es so wahrscheinlich das Beste für alle Beteiligten.“
    Als er ihr jetzt forschend ins Gesicht blickte, verspürte er einen heißen Stich des Bedauerns. Und heftige Gewissensbisse. „Du weißt, dass ich das nicht wollte. Dass du das mit ansehen musstest, meine ich“, sagte er. „Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe.“
    Justina zuckte mit gespieltem Gleichmut die Schultern. „Schon gut. Das gehört zum Erwachsenwerden eben dazu“, erklärte sie. „Du warst ein notwendiger Teil meines sexuellen Erfahrungshintergrunds, Dante.“
    Für einen Moment herrschte verblüfftes Schweigen, und als er schließlich sprach, schwang in seiner Stimme Empörung mit. „Also, ich habe ja schon viel gehört, aber so funktional hat mich noch niemand beschrieben.“ Seine Zungenspitze zeichnete den geschwungenen Rand seiner vollen Unterlippe nach. „Und war dieser sexuelle Erfahrungshintergrund für dein weiteres Leben wenigstens hilfreich?“
    Justinas Herz setzte einen Schlag lang aus, ihr Puls beschleunigte sich. Sie befahl sich, aus dem Auto auszusteigen, bevor es zu spät war, aber sie saß wie versteinert da. „Ich … ich kann mich nicht erinnern.“
    „Du
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