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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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immer Macho. Er gebärdete sich, als ob ihm die Welt gehörte. „Wer gibt dir das Recht dazu? Du kannst doch nicht einfach hier ankommen und die Sitzordnung ändern!“
    „Warum nicht? Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert.“ Er lehnte sich zurück und warf ihr ein träges Lächeln zu. „Also schalt mal einen Gang runter und amüsier dich einfach.“
    „Ich soll mich amüsieren? Vielleicht mit dir? Machst du Witze?“
    Als Dante ihren rebellischen Gesichtsausdruck sah, musste er sich ein Grinsen verkneifen. Wie hatte er bloß auch nur eine Sekunde lang vergessen können, was für ein unerträglicher Dickkopf sie war? Es war doch schon damals nicht auszuhalten gewesen.
    Obwohl ihm dieser Kampf am Anfang sogar Spaß gemacht hatte. Das war Leidenschaft pur gewesen, der helle Wahnsinn! Bis er kapiert hatte, dass Justina das, was sie da sagte, auch tatsächlich so meinte. Dass sie keine neckischen Spielchen trieb, sondern fest entschlossen war, ihren Lebensstil auch nach der Heirat nicht zu ändern. Allein die Vorstellung brachte ihn heute noch fast um. Und damals war er nicht nur auf hundertachtzig gewesen, sondern auch … verletzt. Aber wahrscheinlich sollte er ihr dankbar sein, dass er den Absprung gerade noch rechtzeitig geschafft hatte.
    Nachdem sich der rote Nebel in seinem Kopf wieder gelichtet hatte, merkte er, dass er noch immer Justina ansah. Er schwieg, bis ihre Weingläser gefüllt waren, dann schaute er auf ihre unberingte linke Hand.
    „Ah, immer noch frei wie ein Vogel im Wind, wie ich sehe. Da wird’s aber langsam Zeit, die biologische Uhr tickt. Wie alt bist du jetzt? Einunddreißig … oder schon zweiunddreißig?“
    „Noch nicht mal dreißig!“, gab sie verschnupft zurück, und erst als sie das Glitzern in seinen Augen sah, wurde ihr bewusst, dass sie in seine Falle getappt war.
    Warum sollte sie sich verteidigen, nur weil sie mit knapp dreißig noch nicht verheiratet war? Dafür gab es nicht den geringsten Grund, aber Dante hatte es wieder einmal geschafft, dass sie sich schlecht fühlte.
    Sie warf ihm einen feindseligen Blick zu. „Nicht jede Frau hat es nötig, sich über einen Mann zu definieren.“
    „Dein aggressiver feministischer Standpunkt hat sich also immer noch nicht verändert.“
    „Oh je, du Ärmster! Du hast doch nicht etwa Angst vor mir?“
    „Glaub mir, Justina, was ich fühle, ist etwas viel Ursprünglicheres als Angst.“
    Er schaute spöttisch in seinen Schritt, und Justina spürte, wie ihr die Röte in die Wangen kroch. Was für eine bodenlose Frechheit! Wütend spießte sie mit der Gabel eine unschuldige Spargelstange auf, obwohl sie nicht die Absicht hatte, diese zu essen. Was war los mit ihr? Er wollte sie doch bloß provozieren. Warum zum Teufel fiel sie darauf rein?
    Sie legte ihre Gabel hin. Vielleicht lag es ja an ihrem nicht existenten Sexleben? Obwohl sie für Dante keinerlei freundschaftliche Gefühle hegte, brannte sie plötzlich vor sexuellem Verlangen. Ein Verlangen, das sie längst hinter sich gelassen zu haben glaubte … Aber das schien wohl ein Irrtum gewesen zu sein.
    „Hast du die Namensschilder nur vertauscht, damit du dich das ganze Essen über unerwünscht fühlen kannst?“
    „Ich bitte dich, Justina, du weißt genau, warum, also tu nicht so. Dabei solltest du meinen Anflug von Neugier zu schätzen wissen; immerhin wollten wir früher mal unser ganzes Leben teilen.“
    „Bis du beschlossen hast, mit dieser … dieser …“ Sie wollte ihm das Wort Nutte oder Hure ins Gesicht schleudern, aber das hätte wahrscheinlich so ausgesehen, als ob es ihr immer noch etwas ausmachte, und das stimmte nicht. Sie griff sich ihr Weinglas und gönnte sich einen großen Schluck. „ Frau zu schlafen“, beendete sie klirrend ihren Satz.
    „Würdest du bitte aufhören, Geschichtsklitterung zu betreiben? Du weißt sehr gut, dass wir damals schon getrennt waren.“
    Sie wollte widersprechen, doch dann überlegte sie es sich anders, denn worum ging es hier eigentlich? Er wollte partout nicht einsehen, dass er alles falsch gemacht hatte, und daran würde sich auch nie etwas ändern. Deshalb war es besser, einfach den Mund zu halten. Außerdem würde ihn das ärgern.
    Aber es war die Hölle, ihm so nah zu sein und beharrlich zu schweigen. Und dann auch noch völlig ungerührt zu tun, obwohl ihr Herz so laut klopfte, dass sie sich wunderte, warum sich noch niemand über den Lärm beschwert hatte.
    Sie stocherte noch eine Weile in ihrem Essen herum, bevor sie
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