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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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sich die Büros auf, indem jede eine Seite des Flurs übernahm. Auf Rosies Seite schien noch jemand zu arbeiten, denn aus der geöffneten Bürotür fiel Licht. Sie hasste es, um einen Angestellten herumzuputzen, durfte es aber nicht riskieren, einen Raum einfach auszulassen, weil jederzeit jemand die Qualität ihrer Arbeit überprüfen konnte.
    Die meisten Angestellten hatten das Büro lange vor zwanzig Uhr verlassen, und Rosie musste sicherstellen, dass die vertragsmäßigen Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit von STA Industries ausgeführt wurden. Sie spähte in das besetzte Büro und sah einen großen Mann mit schwarzem Haar an einem Laptop arbeiten. Nur die Schreibtischlampe brannte und tauchte seine markanten Gesichtszüge in ein Spiel aus Licht und Schatten. Plötzlich blickte er auf und sah sie unvermittelt an, aus umwerfenden eisgrauen Augen, die an flüssiges Quecksilber erinnerten.
    Alexius erkannte sein Opfer sofort, obwohl die Rosie Gray vor ihm nichts mit der Frau auf dem Schwarz-Weiß-Foto gemein hatte. Aller Farbe beraubt, hatte sie unscheinbar gewirkt. Aber in natura sah sie außergewöhnlich aus, beinahe so, als würde sie von innen heraus strahlen. Dazu war sie winzig. Die Angehörigen der Familie Seferis waren zwar alle eher klein, aber Rosie wirkte so zierlich wie eine Elfe aus einem Märchen. Doch obwohl Alexius bei ihrer geringen Körpergröße fast lächeln musste, hielten ihr Gesicht und ihr Haar ihn sofort gefangen. Noch nie hatte er eine solche Haarfarbe gesehen – diese prächtigen Locken in einem unglaublich hellen Blond, das fast so hell schimmerte wie frisch gefallener Schnee.
    Sicher gefärbt, dachte er grimmig, konnte aber den Blick nicht von ihrem wunderhübschen herzförmigen Gesicht wenden: große meeresgrüne Augen, niedliche Stupsnase und ein zur Sünde einladender Schmollmund, der bei jedem Mann erotische Fantasien auslösen musste.
    Auslösen konnte , verbesserte er sich. Denn er gehörte nicht zu der Sorte Mann, die sich in Fantasien ergehen mussten, da sich jede Frau ihm sofort bereitwillig hingab. Dennoch: Diese üppigen rosigen Lippen waren total sexy. Allerdings war das kein Gedanke, der in Bezug auf die Enkelin seines Patenonkels erlaubt war. Es liegt bestimmt an dieser seltsamen Situation, dachte Alexius. Das Ganze brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht.
    Nach dem unerwarteten Zusammenprall mit den stechenden hellgrauen Augen, die durch die langen schwarzen Wimpern noch größer wirkten, hämmerte Rosies Herz wie wild gegen ihre Rippen. Der Mann sah unverschämt gut aus, mit den scharf geschnittenen hohen Wangenknochen, der majestätisch geraden Nase, dem eckigen Kinn und den sinnlich geschwungenen Lippen.
    Dann erkannte Rosie den ungeduldigen Zug, der sich auf seiner Oberlippe abzeichnete, drehte auf der Türschwelle um und verschwand wieder im Flur. In ihrem Kopf schrillte eine Alarmglocke: Diesen Mann sollte sie besser nicht bei der Arbeit unterbrechen. Sie beschloss, erst den Konferenzsaal zu putzen und sich später zu vergewissern, dass er fort war, bevor sie sich sein Büro vornahm.
    Als Rosie verschwand, hätte Alexius beinahe verzweifelt aufgestöhnt. Da Frauen normalerweise alles Erdenkliche taten, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, war er es nicht gewohnt, ihnen hinterherlaufen zu müssen. Aber hatte er etwa erwartet, dass eine Putzfrau ihn in ein munteres Gespräch verwickeln würde? Natürlich hatte sie den Rückzug angetreten. Hastig eilte Alexius zur Tür hinaus und schloss mit wenigen langen Schritten zu Rosie auf.
    „Ich bin gleich weg“, sagte er. In der Stille der leeren Büroetage klang seine tiefe Stimme ungewöhnlich laut.
    Überrascht wirbelte Rosie herum, das blonde Haar flog ihr ums Gesicht, die grünen Augen blickten verwundert. „Kein Problem. Ich nehme mir zuerst den Konferenzsaal vor …“
    „Sie sind neu hier, oder?“, bemerkte Alexius und fragte sich insgeheim, was sie bloß an sich hatte, das seine Neugier weckte.
    „Ja, das ist unsere erste Schicht“, murmelte Rosie so leise, dass er sich vorbeugen musste, um sie zu verstehen. „Und wir wollen anständige Arbeit abliefern.“
    „Das wird Ihnen bestimmt gelingen.“ Alexius beobachtete, wie sie sich mit dem Staubsauger abmühte, der fast so groß war wie sie selbst. Mit einem Mal verspürte er das verrückte Bedürfnis, ihr das Gerät aus den kleinen Händen zu reißen, damit sie ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte.
    Was zum Teufel war nur mit ihm los?
    Als er
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