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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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wirklich eine Bilderbuchszene, genau wie bei seiner Hochzeit mit Amalie vor all den Jahren. Sie hatten genauso nebeneinandergestanden – in einer Kirche, nicht in der Nachmittagssonne –, und er hatte von ihrer Bilderbuchzukunft geträumt: ihr gemeinsames Zuhause, ihre gemeinsamen Kinder …
    Jetzt sprach Karen ihr Ehegelübde. „Ich verspreche, für dich da zu sein, wenn du mich brauchst, dich zu trösten und dich zu ermutigen, für immer deine beste Freundin zu sein …“
    Die Eheschwüre waren so anders als die mehr traditionellen, die Dan und Amalie ausgetauscht hatten. Karens und Bens drehten sich um Zusammengehörigkeit, Unterstützung und Freundschaft.
    War Amalie jemals seine beste Freundin gewesen? Dan wusste die Antwort. Er war so damit beschäftigt gewesen, seine Lebensziele zu erreichen, dass er nie innegehalten hatte, um einfach mit seiner Frau zusammen zu sein. Dieser Fehler hatte ihn seine Ehe und sein Kind gekostet.
    Sophie hatte ihn erkennen lassen, dass er bereit war, es noch einmal zu versuchen. Es diesmal richtig zu machen und nicht seine alten Fehler zu wiederholen.
    Er sah zu ihr hin, gerade als sie sich umdrehte. Schockiert erwiderte sie seinen Blick. Dann flackerte kurz Freude in ihren blauen Augen auf, die sich im Nu in Schmerz verwandelte.
    Plötzlich trat die Wahrheit klar zutage.
    Er liebte Sophie.
    Und wenn er nicht schnell etwas unternahm, würde er tatsächlich dieselben Fehler begehen. Einen riesengroßen hatte er schon begangen, indem er Sophie verlassen hatte, weil sie niemals seine Kinder bekommen konnte.
    Will ich wirklich unbedingt Kinder haben? fragte sich Dan. Oder die Chance, die Vergangenheit neu zu schreiben? Und warum hatte er Sophie sein dunkelstes Geheimnis verraten? Weil er geglaubt hatte, dass sie vielleicht schwanger war? Oder weil er sich in sie verliebt hatte?
    Er konnte nicht das Kind ersetzen, das er verloren hatte, selbst wenn Sophie nicht unfruchtbar wäre. Wenn er so dachte, würdigte er nur die Erinnerung an sein Kind herab und machte Sophie und ihn zu seichten Charakteren in einem zehn Jahre alten Drehbuch.
    Sophie hatte mehr als das verdient. Er hatte mehr verdient. Er hatte sich verändert, und seine Träume hatten sich auch verändert. Nachdem er sich jahrelang selbst bestraft hatte, bot sich ihm jetzt die Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen. Zum Teil hatte er recht gehabt. Dies war seine zweite Chance, nur nicht so, wie er gedacht hatte. Es schmerzte ihn, dass er mit Sophie niemals Kinder haben würde, aber dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu der Qual, Sophie zu verlieren.
    In einer perfekten Welt würde er mit Sophie Kinder haben wollen. Und eben das war der entscheidende Punkt: mit Sophie. Was für einen Sinn hätte es ohne sie?
    Er beraubte sich selbst seiner Chance auf Glück, indem er Sophie wegstieß. Und alles wegen eines dummen Bildes in seinem Kopf.
    Es wurde Zeit für ein neues Bild. Ein Bild nur von ihm und Sophie. Wie sie zusammen lachten, lebten, liebten.
    Und Dan wusste mit Sicherheit, dass an diesem Bild nichts fehlte. Mit Sophie würde er alles haben, was er brauchte. Bei dem neuen Bild ging es nur um Liebe.
    Wenn Sophie ihm verzeihen würde.
    Als Beifall aufbrandete, löste sich Sophie von Dans unverwandtem Blick. Sie drehte sich um und erlebte noch die letzten Sekunden von Karens und Bens Kuss mit.
    Was wollte Dan hier?
    Das Brautpaar und sein Gefolge bewegten sich zurück durch den Gang und entfernten sich für die Fotos. Die Gäste gingen den Hügel hoch zum Festzelt, wo Champagner und Kanapees warteten.
    Schließlich waren Sophie und Dan allein, und sie drehte sich wieder um. Dass er nicht weggegangen war, wusste sie – sie hatte seine Gegenwart gespürt. Er trug einen dunkelgrauen Anzug und eine pastellgrüne Krawatte, was zufällig perfekt zu ihrem silbergrauen Kleid passte.
    „Warum bist du hier?“
    „Ich dachte, ich bin dein Partner für die Hochzeit …“
    „Danke, ich komme allein zurecht. Ich brauche deine Hilfe nicht länger.“
    Er nickte. „Das war offensichtlich, sobald ich dich gesehen habe.“
    „Und warum bist du dann noch immer hier?“
    Er kam ein paar Schritte auf sie zu, aber Sophie ging ebenso weit rückwärts.
    „Während ich diese Trauung miterlebt habe, ist mir klar geworden, dass ich einen Fehler gemacht habe. Sophie, ich …“
    „Ich habe verstanden, was du am Sonntag gesagt hast, Dan“, unterbrach sie ihn. „Ich weiß, was dir wichtig ist. Ich kann dir nicht geben, was du willst.
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