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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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Beziehung? Und was bringt ihn dazu, seine Meinung über Nacht zu ändern? Dass du jetzt glaubst, ich könnte schwanger sein, ist das Einzige, was anders ist.“
    „Du könntest es sein.“
    „Ich bin nicht schwanger“, sagte Sophie sehr bestimmt.
    Dan schloss den Abstand zwischen ihnen und ließ die Hand über ihren Arm gleiten. Bei der Berührung erschauerte Sophie. „Ja, das ist es, was sich verändert hat“, räumte er ein, und sie verkrampfte sich völlig. „Seit meiner Scheidung habe ich feste Beziehungen vermieden, weil ich Angst hatte, frühere Fehler zu wiederholen. Du hast mich daran erinnert, was ich versäume. Dass es manchmal das Risiko wert ist, einen Fehler zu machen.“
    Eigentlich sollte sie strahlen vor Glück. Dan hielt sie für etwas Besonderes. Vielleicht dachte er sogar, er könnte sich in sie verlieben. Aber sie musste die Wahrheit wissen. „Was ist zwischen dir und deiner Frau vorgefallen?“
    „Ich habe dir erzählt, dass ich früher auch einen Lebensplan hatte?“ Als Sophie nickte, fuhr Dan fort: „Es war ein guter Plan. Universitätsabschluss. Eine Verlobte. Ein erstklassiger Job. Ein schönes Haus. Heirat. Gehaltserhöhungen. Babys.“
    Sophie atmete scharf ein.
    „Ich hatte dieses Bild im Kopf, als hätte jemand gemalt, wie Erfolg aussehen soll. Ich war besessen davon. Und besessen davon, ihn so schnell wie möglich zu erreichen. Ich wollte alles, und ich wollte es sofort.“
    „Also bist du Rechtsanwalt geworden, hast geheiratet …“
    „Und Amalie wurde schwanger.“
    Oh nein. Oh nein. Oh nein …
    Sophie konnte ihn nicht ansehen, deshalb sah sie zu Boden, während lähmende Angst ihre Beine bleischwer werden ließ.
    „Ich war so aufgeregt. Das hatte ich mir immer gewünscht, verstehst du?“
    Ruckartig nickte Sophie. Sie blickte auf, gerade als sich Dan wütend durchs Haar fuhr.
    „Amalie war ein paar Jahre jünger als ich. Mir ist nie in den Sinn gekommen, dass ihr Kinderwunsch nicht so stark war wie meiner. In meiner Begeisterung habe ich nicht gemerkt, dass sie sich nicht freute.“
    Jeder Muskel in seinem Gesicht war angespannt vor Qual. Sophie ergriff seine Hand.
    „Für Amalie war das alles zu viel. Eines Tages bin ich von der Arbeit heimgekehrt, und sie hat mir erklärt, sie werde mich verlassen. Sie habe einen Fehler gemacht – Ehe, Kinder, Familienleben, dazu sei sie noch nicht bereit. Sie hat gesagt, sie wolle ihre Jugend zurückhaben.“ Dan holte tief Luft. „Amalie hat unser Baby abgetrieben.“
    Sein Verlust brach ihr das Herz. „Oh, Dan“, flüsterte Sophie. Wie gern hätte sie die Arme um ihn gelegt, um ihn zu trösten. Aber sie stand wie erstarrt da, weil sie wusste, worauf dieses Gespräch zusteuerte.
    „Ich habe das nie irgendjemandem erzählt. Niemand außer uns hat auch nur geahnt, dass sie schwanger war.“
    „Du gibst dir die Schuld“, stellte Sophie fest.
    „Amalie hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Sie hat gesagt, es sei der einzige Ausweg gewesen. Ich war so auf meine Arbeit und das fixiert, was ich wollte, dass ich nicht aufgepasst habe. Ich habe nicht zugehört.“
    „Ihr wart verheiratet. Ich nehme an, ihr habt darüber gesprochen, Kinder zu bekommen?“
    Dan nickte.
    „Aber sie hat ihre Meinung geändert?“
    „Ja.“
    Dass ihm sein Kind genommen worden war, deprimierte Sophie und machte sie wütend. „Abtreibung war nicht ihre einzige Möglichkeit. Es war ihre Entscheidung und nicht deine Schuld.“
    Er schüttelte den Kopf. „Für das Scheitern meiner Ehe bin ich verantwortlich.“
    „Und deshalb vermeidest du feste Beziehungen?“
    „Bis jetzt.“ Dan blickte ihr in die Augen. „Ich bin ein neuer Mensch geworden, Sophie, und ich weiß, dass du mich nicht über dein Leben bestimmen lassen wirst.“ Er lächelte, doch sie erwiderte sein Lächeln nicht. „Nachdem ich meine Panik von gestern Abend überwunden hatte, habe ich mir vorgestellt, wie ich mich fühlen würde, wenn du tatsächlich schwanger wärst. Ich weiß, das hatten wir nicht geplant, und es wäre nicht ideal … Trotzdem habe ich mich irgendwie gut gefühlt. Als würde ich eine zweite Chance bekommen.“
    Ihr war die Kehle wie zugeschnürt.
    „Und wenn du nicht schwanger bist, dann … Ich möchte einfach abwarten, was passiert. Eines Tages vielleicht …“
    Dans hoffnungsvoller Blick löste in Sophie eine Welle von Verbitterung aus. War es etwa gerecht, dass sie diesen Mann kennengelernt hatte, der eine gemeinsame Zukunft mit ihr wollte – aber
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