Julia Extra Band 364 (German Edition)

sehr.“
    Sie sah zu ihm auf und ließ den Freudentränen freien Lauf. „Ich wusste es.“
    „Du wusstest …?“
    „Ich hatte es gehofft.“
    Wieder küsste Théo sie, und erst ein protestierender Babyschrei ließ ihn den Kopf heben. Er lehnte die Stirn an ihre und hielt seinen Sohn zärtlich zwischen ihnen.
    „Danke“, sagte er bewegt. „Danke, dass du an mich geglaubt hast.“ Dann sah er zum Himmel auf. Das Flugzeug war nur noch ein silberner Punkt in der blauen Weite. „Aber wer sitzt dort in der Maschine?“
    „Lilley.“ Carrie lachte und weinte gleichzeitig. „Sie hat gekündigt und fliegt zu ihrem Freund nach San Francisco.“
    „Sie hat einen Freund?“
    Wie hatte Lilley es ausgedrückt? „So etwas Ähnliches, glaube ich.“
    „Er hat sie nicht verdient.“ Théo lenkte den Blick zu Carrie zurück. „So wie ich dich nicht verdient habe.“ Seine Augen verdunkelten sich. „Ich bitte dich, mir noch eine Chance zu geben. Lass mich der Mann deiner Träume sein. Ich schwöre, ich werde dich für den Rest unseres Lebens lieben und ehren. Und ich …“
    Sie verschloss seine Lippen mit einem Finger. „Du bist doch längst der Mann meiner Träume.“ Sie schaute ihn lächelnd an. „Selbst als ich dich gehasst habe, habe ich von dir geträumt.“
    Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht. Liebe und Bewunderung schimmerten in seinen Augen. „Du siehst nicht nur das Gute in den Menschen, sondern du erkennst das, was sie selbst sich am meisten wünschen und sein wollen.“
    Er schlang die Arme um sie und küsste sie voller Leidenschaft, und als Carrie wieder Luft holen konnte, wusste sie, dass es der beste Kuss ihres Lebens gewesen war.
    Nur Tage später revidierte jedoch Carrie ihr Urteil, als Théo sie nach der Trauung küsste. Familie und Freunde applaudierten und jubelten laut nach der schlichten Zeremonie am Strand, mit der Skyline von Seattle als Hintergrund.
    „Je t’adore, Madame la Comtesse“ , flüsterte Théo ihr lächelnd zu.
    Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn mit all der Liebe, die sie für ihn fühlte. Dann nahmen sie ihren kleinen Sohn – in einem schicken winzigen Anzug hatte er das Ringkissen gehalten – zwischen sich und küssten ihn von beiden Seiten auf die rosigen Babywangen.
    Sie schüttelten Hände und nahmen die vielen Glückwünsche entgegen, und nie war Carrie glücklicher gewesen.
    Das Leben war voller Farbe, leuchtendes Rot und Gelb und Blau. Und so würde es immer sein, jetzt, da sie Théos Frau war.
    – ENDE –