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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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hatte, aber sie hatte sich einfach nicht zurückhalten können. Die Erinnerung beschämte sie. Rasch zog sie ihr Hochzeitskleid aus und schlüpfte in ein Paar Jeans und einen ärmellosen, fliederfarbenen Pulli.
    „Was hast du vor?“, fragte Cole, als sie hinter die Bar trat und den Kühlschrank öffnete.
    „Ich möchte die Ansteckblume dort aufheben, damit sie frisch bleibt. Sie ist so schön.“ Catherine befeuchtete eine Papierserviette, wickelte die Blüte ein und legte sie in den Kühlschrank, ehe sie sich zu Cole umwandte und versuchte, möglich gefasst zu wirken.
    Cole hatte sein Sakko über eine Stuhllehne gehängt, die Krawatte abgenommen und den Hemdkragen geöffnet. Catherine spürte seinen Blick.
    „Ich habe schon seit Ewigkeiten nicht mehr freigenommen“, erklärte Cole. „Und du?“ Die Frage überraschte Catherine.
    „Auch nicht.“
    Ein Lächeln spielte um seine Lippen. „Das habe ich mir gedacht. Was hältst du davon, wenn wir morgen nach Laguna Beach fliegen? Wir könnten ein paar Tage in der Sonne verbringen und unsere Sorgen vergessen. Das würde uns Zeit geben, einander besser kennenzulernen.“
    „Das würde mir sehr gefallen, aber …“
    „Aber du willst Bonnie nicht allein lassen.“ Cole konnte wirklich ihre Gedanken lesen.
    „Klingt das überdramatisch?“
    „Nein. Du klingst wie eine sehr gute Mutter.“
    Catherine strich sich etwas befangen über die Hüften. „Weißt du, Bonnie braucht so viel Liebe und Zuwendung. Seit sie in ihrer Pflegefamilie ist, gehe ich jeden Tag bei ihr vorbei, entweder vor oder nach der Arbeit.“
    Coles Blick war der Bewegung ihrer Hände gefolgt. „Dann suchen wir uns ein Ziel in der Nähe. Wir können Bonnie morgens besuchen und dann für den Tag nach Lake Tahoe fahren, dort zu Abend essen und abends zurück ins Hotel kommen. Wir können jeden Tag eine Tour zu einem anderen Ziel machen, bis wir etwas Neues hören. Was hältst du davon?“
    Catherine sah ihn dankbar an. „Das kannst du dir doch denken. Das ist eine großartige Idee. Ich kenne dich noch nicht lange, aber ich glaube, dass du ein wundervoller Mann bist“, setzte Catherine hinzu, ohne nachzudenken. Aber es stimmte, und er hatte es verdient, die Wahrheit zu hören.
    „Falls es uns gelingt, falls wir Bonnie tatsächlich adoptieren dürfen, hat sie Glück, dass sie dich als Vater bekommt.“ Catherine senkte den Blick. „Ich gehe jetzt schlafen, Cole. Gute Nacht.“
    Vier Tage später kam Jims Anruf, dass der Richter sie anhören würde. Im Gericht wartete der Anwalt schon auf sie.
    Catherines Herz schlug so heftig, dass sie beinahe fürchtete, vor Aufregung ohnmächtig zu werden. Cole legte den Arm um sie, während sie warteten. Schließlich betrat Richter Lander den Saal.
    „Bitte setzen Sie sich“, erklärte er, nahm selbst Platz und zog seine Brille hervor. „Mrs und Mr Farraday? Ich habe Ihren Antrag auf Adoption gelesen. Das ist ein ungewöhnlicher Fall. Ihre kürzliche Hochzeit macht mir etwas Sorge, weil Sie bisher nicht zusammengelebt haben und so keine Atmosphäre entstehen konnte, die ich beurteilen könnte. Auf der anderen Seite zeigt es mir jedoch, wie sehr Sie sich in der Liebe zu dem Kind, das weder Vater noch Mutter hat, einig sind. Ich erachte es als höchst anerkennenswert, dass Mr Farraday, der ein hochgeschätztes Mitglied der Gesellschaft ist, dem Kind seines verstorbenen Bruders ein Vater sein will. Auch der gute Leumund von Mrs Farraday als Sozialarbeiterin hat mich beeindruckt.“ Der Richter sah sie über den Rand seiner Brille hinweg an.
    „Weiter halte ich Terrie Clowards Erklärung für höchst wertvoll, in der sie schreibt, dass sie ohne den Einsatz von Mrs Farraday aus dem Heim weggelaufen wäre. Das hätte sie und das Kind in große Gefahr gebracht. Ihre Bitte, dass Mrs Farraday das Kind aufziehen soll, wird bei der Entscheidung in Betracht gezogen.“ Wieder sah Richter Lander von seinen Papieren hoch. Dieses Mal ruhte sein Blick nur auf Catherine.
    „Ferner muss ich sagen“, fuhr er fort, „dass ich besonders von den Aussagen berührt bin, in denen Mrs Farraday ihre Gefühle bei den Besuchen in der Klinik schildert, als das Kind dort fünf Wochen lang um sein Leben kämpfte. Sowohl das Personal im Krankenhaus als auch die Pflegemutter Carol Wilson haben übereinstimmend ausgesagt, wie ergeben sich Mrs Farraday um Bonnie gekümmert hat, und dass sie schon eine enge Beziehung zu dem Kind aufgebaut hat. Meiner Meinung nach sollte diese
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