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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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Cass.
    „Nein, dazu hat mir meine Boutique keine Zeit gelassen. Außerdem bin ich frisch geschieden." Veronica straffte die Schultern. „Natürlich kann ich jederzeit wieder heiraten und ein Baby bekommen. Dazu ist es noch nicht zu spät, ich bin ja gerade erst vierzig geworden."
    „Ja, dann", gab Cass etwas lahm zurück.
    „Ich glaube, Jules hat eine Schwäche für mich." Die Rothaarige kicherte und senkte die Stimme zu einem vertraulichen Flüstern: „Ich habe auch eine Vorliebe für ihn!"
    Cass spürte einen Anflug von Besorgnis. Mochte Veronica auch noch so jugendliche Frisuren und Klamotten tragen - sie sah nicht wie vierzig, sondern eher wie fünfzig aus. Und Jules war fünfundzwanzig! Außerdem hatte er eine feste Freundin, doch das mochte Cass Veronica nicht auf die Nase binden.
    Nachdem sie sich verabschiedet hatte, machte sich Cass mit Jack auf den Heimweg ins Eden . Wieder mußte sie an Gifford denken. Wie an den Lichtern gestern abend im Maison d'Horizon zu erkennen war, wohnte er noch dort.
    Obwohl es nicht gerade ihr Traum war, alleinerziehende Mutter zu sein, hatte sie sich doch mit der schwierigen Situation irgendwie abgefunden und sogar schon Pläne für die Zukunft gemacht. Aber jetzt war Gifford aus dem Nichts aufgetaucht und hatte in ihrem Innern für ein großes Gefühlschaos gesorgt.
    Vielleicht ist er ja gestern deshalb so rasch aus dem Restaurant verschwunden, weil er nicht allein hergereist ist, überlegte sie weiter. Schließlich war er ein Mann mit einem gesunden sexuellen Appetit, wie sie ja - wortwörtlich - am eigenen Leib erfahren hatte. Gewiß war Imogen Sales mitgekommen und wartete, während ihr Geliebter mit seiner Verflossenen plauderte, sehnsüchtig im Bett auf seine Rückkehr!
    Je länger Cass darüber nachgrübelte, desto wahrscheinlicher wurde es ihr, daß Gifford etwas Geheimnisvolles umgeben hatte. Er verbarg irgend etwas vor ihr, aber was?
    Vorsichtig umfuhr sie mit dem Buggy ein Schlagloch. Imogen war eine amerikanische Schauspielerin, die jedoch öfter in Shampoo-Werbespots als in TV- oder Kinofilmen zu sehen war. Sie hatte ein halbwegs hübsches Gesicht, rabenschwarzes, glänzendes Haar und war geradezu ekelhaft dünn. Aber, fand wenigstens Cass, Imogen besaß so viel schauspielerisches Talent wie eine Pappschachtel!
    Cass' Miene verdunkelte sich plötzlich. Früher war' sie davon überzeugt gewesen, eine gute Menschenkenntnis zu besitzen. Sie hatte gedacht, daß ihr Liebhaber Gifford gewissenhaft, ehrlich und vertrauenswürdig war, doch war alles nur Schall und Rauch gewesen.
    Wie konnte ich nur so falschliegen, fragte sie sich und dachte an die Zeit zurück, wo alles begann ...
    Es war Henry Dexter, Stephens Vater und damals Chef der Firma, gewesen, der sie zuerst auf das Tait-Hill-Unternehmen aufmerksam gemacht hatte.
    „Diese zwei werden es weit bringen", hatte Henry eines Morgens im Büro seines Sohnes erklärt und ein aufgeschlagenes Handelsmagazin auf dessen Schreibtisch geknallt. „Lies diesen Artikel, dann kannst du noch was lernen!"
    „Ja, Pa", hatte Stephen beflissen geantwortet. Doch dann hatte er das Heft beiseite gelegt und sich nicht weiter darum gekümmert.
    Cass, als ehrgeizige und neue Sekretärin, hatte ihn jedoch gelesen. Der Bericht handelte von zwei Amerikanern, ehemals Weltklasse-Skirennläufer, Bruce Hill und Gifford Tait. Als Absolventen eines Wirtschaftsstudiums hatten sie in Boston eine Firma gegründet, die sich mit der Vermarktung von modernsten Sportmaterialien beschäftigte.
    Daß der alte Mr. Dexter mit seiner Meinung recht behalten sollte, zeigten die nächsten Jahre. Tait-Hill expandierte, erweiterte die Produktpalette und streckte die Fühler auch in andere Betriebszweige aus. So kamen im Laufe der Zeit Immobilien, ein Heißluftballon-Unternehmen und schließlich eine Firma hinzu, die Computersoftware herstellte.
    Dann mußte Henry wegen seiner Gesundheit die Geschäftsführung abgeben. Er ging in Rente und seine Firma den Bach hinunter. Der alteingesessene Familienbetrieb, dessen Name auf hochwertigen Sportschuhen und Tennisschlägern zu finden war, begann rote Zahlen zu schreiben. In diesem Moment trat Tait-Hill auf den Plan und bot eine Übernahme an. Kurze Zeit später erschien Gifford Tait in London, um die Verhandlungen zu führen.
    Da Stephen dazu keine Lust hatte, leitete Cass die Gespräche. Nachdem sie eine Woche über Bilanzen und Finanzen gebrütet hatten, schlug Gifford ihr vor, ihm in einem Crashkurs alles
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