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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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gut“, fügte sie stolz hinzu.
    „Ich habe dich vor heute Abend nie singen hören.“
    „Vermutlich deshalb, weil ich befürchtet habe, du würdest etwas dagegen haben.“
    „Vielleicht hätte ich das gar nicht gehabt“, sagte Adan sanft.
    „Ich muss es wohl geglaubt haben.“
    „Möglich“, erwiderte er ungerührt.
    Isabella verkrampfte die Hand in der Decke. Was für ein merkwürdiges Gespräch! Dieser völlig Fremde war ihr Ehemann . „Wir haben wohl nicht viel Zeit miteinander verbracht“, mutmaßte sie.
    „Genug“, entgegnete Adan und sah sie mit funkelnden Augen an.
    Isabella senkte den Kopf und hoffte, sie würde nicht erröten. Sie war natürlich keine Jungfrau mehr, konnte sich jedoch nicht an ihre erste und auch sonst an keine Liebesnacht mit Adan erinnern. „Wie lange waren wir verheiratet, als das Baby …?“
    „Du bist gleich im ersten Monat schwanger geworden und einen Monat nach Rafiks Geburt verschwunden.“
    Isabella konnte nur schwer glauben, dass sie schwanger gewesen war. „Dann waren wir also nicht einmal ein Jahr zusammen.“
    „Stimmt.“
    Fieberhaft dachte sie nach. Wenn Adan die Wahrheit sagte – und alles wies darauf hin –, dann mussten ihre Eltern gelogen haben. Sicher hatte sich ihr Vater diese ganze Geschichte ausgedacht. Aber warum? Hatte Adan sie misshandelt? Das glaubte Isabella nicht. Adan war zwar sehr wütend auf sie, doch bedroht hatte er sie nicht ein einziges Mal. Sonst wäre sie auch nicht hier. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart befangen, aber mit Angst hatte das nichts zu tun. Sie presste sich die Finger an die Schläfe und versuchte, all die unglaublichen Neuigkeiten zu verarbeiten.
    „Tut dir der Kopf weh?“, fragte Adan.
    „Ja“, sagte Isabella überrascht, denn sie merkte erst jetzt, dass es hinter ihrer Schläfe zu pochen begann. Bald würde sich der Schmerz auf die andere Seite ausbreiten. Und sie hatte ihre Migränetabletten im Apartment liegen lassen …
    Adan ließ ihr ein Glas Wasser und Schmerztabletten bringen, die Isabella einnahm, ohne sich jedoch viel davon zu erhoffen.
    „Vielleicht solltest du dich hinlegen“, schlug Adan vor. „Hinten im Flugzeug sind ein Schlaf- und ein Badezimmer.“
    Er hatte recht, doch Isabella konnte jetzt nicht schlafen. „Hast du ein Foto von ihm?“, fragte sie leise.
    Adan presste den Mund zusammen. Dann zog er sein Handy heraus und rief ein Foto auf. Ihr stockte der Atem.
    Der entzückende kleine Junge, der in die Kamera blickte, hatte Adans schwarzes Haar und seine dunklen Augen. Doch das Kinn hatte er eindeutig von ihr.
    Eine Träne rann Isabella über die Wange. „Er ist jetzt zwei, oder?“
    Adan nickte und steckte das Handy wieder ein, obwohl sie den kleinen Jungen gern noch länger betrachtet hätte. Ihr war so viel entgangen: sein erstes Wort, seine ersten Schritte … Isabella tat das Herz weh. Dann krampfte sich ihr der Magen zusammen, und sie wusste nicht, ob das an dem großen Verlust oder an ihrer Migräne lag.
    Als sie aufsprang, erhob sich auch Adan mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze und fragte: „Was ist denn los?“
    „Ich … Badezimmer“, brachte Isabella nur heraus und rannte ins Badezimmer, wo sie sich heftig übergab. Ich sehe furchtbar aus, dachte sie, als sie danach in den Spiegel blickte. Mit warmem Wasser und Seife wusch sie sich das Make-up vom Gesicht. Dabei ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Wegen des laufenden Wassers würde Adan ihr Schluchzen sicher nicht hören.
    Doch als er sie bei ihrer Rückkehr ansah, wusste Isabella, dass ihm ihre geröteten Augen nicht entgingen.
    „Bist du krank?“
    „Es ist nur die Migräne“, erwiderte sie schulterzuckend. „Wenn ich mein Medikament nehme, wird es meist nicht so schlimm, aber ich habe es vergessen.“
    „Sag mir, wie das Medikament heißt“, forderte Adan sie auf. „Dann werden wir es bei der Landung vorfinden.“
    Isabella tat es und nahm wieder Platz.
    „Du solltest dich hinlegen.“
    „Ich möchte jetzt lieber nicht weit gehen“, erklärte sie.
    Bevor sie protestieren konnte, hatte Adan sie hochgehoben. Mit seinen starken Armen hielt er sie eng an seiner Brust, und zum ersten Mal seit Jahren fühlte sich Isabella geborgen und sicher.
    Doch das war eine Illusion. Mehr als je zuvor musste sie auf der Hut sein, denn sie war emotional sehr verletzlich. Und jetzt empfand sie so viel, viel zu viel.
    Isabella fühlte Adans Herz unter ihrer Hand schlagen, die sie ihm auf die Brust gelegt hatte, und sie atmete
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