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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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tatsächlich wohl darin“, gab sie zu. „Ist es vulgär zu fragen, wie viel es kostet?“
    „Ach! So viel ich verstanden hatte, wollte doch Mr. Wavell …“
    „Nein, ich bezahle das Kleid selbst!“ Als Miss Harper zögerte, drohte May: „Wenn Sie es mir nicht sagen, können Sie alle Ihre Sachen wieder mitnehmen, und ich heirate in der langen Hose.“
    Endlich rückte Miss Harper mit der gewünschten Information heraus.
    May schluckte trocken. Es würde nicht genügen, irgendein nettes, aber unbedeutendes Aquarell aus dem reichen Fundus von Coleridge House zu verkaufen, um den Preis dieses Traumkleids zu erzielen. Es würde schon ein Ölgemälde sein müssen, von einem anerkannten Künstler.
    Aber das war es ihr wert! Sie würde nie wieder so gut aussehen.
    Ohne Bedauern reichte sie Suzanne Harper ihre Kreditkarte. „Ich nehme es. Und alles, was dazu gehört: Schuhe, Dessous, Handtasche.“
    Eine halbe Stunde später war May mit Anziehen fertig und musterte sich lächelnd im Spiegel.
    Der Rock des Kostüms war kürzer, als sie es gewohnt war und eng geschnitten, aber so geschickt, dass er ihre Hüften nicht breit, sondern verführerisch aussehen ließ. Die tief ausgeschnittene Jacke enthüllte ihr prachtvolles Dekolleté und betonte ihre erstaunlich schmale Taille.
    Dazu trug May braune Wildlederpumps mit kessen kleinen Schleifen und unglaublich hohen Absätzen.
    Ja, ich kann mich sehen lassen, dachte sie zufrieden.

11. KAPITEL
    Adam betrachtete sich in einem der verspiegelten Pfeiler in der Lobby und rückte seine eben gekaufte Krawatte zurecht.
    Die Zeit wurde ihm allmählich lang. Ältere Damen lächelten ihm wohlwollend zu, wenn sie den Orchideenzweig in seiner Hand und die einzelne Blüte in seinem Knopfloch entdeckten. Was das zu bedeuten hatte, war ja nicht schwer zu erraten.
    Wo aber blieb die Braut? Wollte sie ihn absichtlich auf die Folter spannen?
    Seufzend blickte er sich um – und entdeckte May, die gerade eben den Lift verließ.
    Ihm stockte der Atem, er konnte sich nicht rühren, und sein Herz pochte wie wild.
    Sie kam auf ihn zu, ein bisschen unsicher auf den hohen Absätzen, aber trotzdem anmutig wie ein Model. Ja, sie sah so hinreißend aus, dass sich die Leute nach ihr umdrehten, Frauen ebenso wie Männer.
    Adam eilte ihr entgegen, und als er dann vor ihr stand, fühlte er sich befangen wie ein Teenager beim ersten Date und wusste nicht, was er sagen sollte.
    „Hübsche Blumen“, stellte May fest und tippte leicht auf die bronzefarbenen Blüten. „Sie passen genau zu deiner Krawatte.“
    Beinah hätte er ihr gestanden, dass er die Krawatte passend zu ihren goldbraunen Augen ausgesucht hatte, aber er bremste sich gerade noch rechtzeitig.
    „Und wie der Zufall es will, passen sie auch zu deinem Kostüm“, sagte Adam und überreichte ihr die Blumen.
    „Danke. Sie sind wirklich schön.“
    Er nahm ihre Hand und betrachtete den Verlobungsring ihrer Großmutter. „Ich hatte überlegt, dir einen Ring zu kaufen, aber du hast ja schon einen“, begann er.
    „Ich hatte ihn doch nur angesteckt, um Claudes Eltern zu beeindrucken, und als Jake mich abholte, habe ich nicht daran gedacht, dass du …“
    „Keine Sorge“, unterbrach er sie sanft. „Ich finde, kein anderer Ring passt so gut zu dir wie dieser, also habe ich dir etwas gekauft, was, wie ich hoffe, gut dazu passt.“
    Aus der Tasche zog er ein Etui und öffnete es. Darin lag ein Anhänger aus einem blass goldfarbenen Brillanten.
    „Oh, Adam!“ Sie presste die Hände an die Wangen. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
    „Das brauchst du auch nicht. Dreh dich einfach um, damit ich dir die Kette umlegen kann.“
    May gehorchte errötend und wandte sich dann wieder ihm zu. Der Anhänger lag funkelnd auf ihrer seidenweichen Haut, ihre Augen strahlten.
    „Du siehst hinreißend aus“, flüsterte Adam rau. „Wollen wir jetzt los?“
    „Gern!“, stimmte sie zu.
    Er reichte ihr den Arm, sie hakte sich unter, und als sie zum Eingang schritten, applaudierten einige Gäste in der Halle. Draußen stand der weiße offene Rolls-Royce bereit. Der Portier hielt May die Türen auf, dann hob er grüßend den Zylinder, während sie an Adams Seite in den milden, sonnigen Nachmittag fuhr.
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte Adam sich nach einer Weile.
    May nickte. Sie wollte nicht zugeben, dass sie vor Aufregung ganz weiche Knie hatte. Dass es trotz aller Widrigkeiten noch zu dieser Hochzeit kam, grenzte an ein Wunder.
    Ein Wunder, das
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