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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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was er fand, war eine Gruppe Rebellen, die ihn sofort gefangen nahmen und verschleppten. Er befürchtete, von ihnen monate-, wenn nicht sogar jahrelang als Geisel festgehalten zu werden, was ihm zum Glück erspart blieb. Als die Regierungstruppen auftauchten, hatten die Freischärler ihn zum Glück nicht einfach erschossen, sondern erschöpft, aber unversehrt zurückgelassen, während sie im dichten Dschungel verschwanden.
    Nun gab er dem Kommandanten der Soldaten das nutzlose Handy zurück.
    „Kein Signal mehr“, bemerkte Adam müde.
    Der Mann zuckte die Schultern.
    „Bis wann können wir in der Hauptstadt zurück sein?“
    Wieder zuckte der Kommandant die Schultern. „Morgen, vielleicht.“
    „Das ist zu spät!“ Adam fuhr sich durch die Haare.
    „Wozu beeilen? Der Flughafen ist kaputt. Die Rollbahn ist kaputt. Wegen der Granaten. Man kann nicht fliegen“, erklärte der Soldat.
    „Es muss doch eine Möglichkeit geben, das Land zu verlassen!“, rief Adam.
    Der Kommandant zog vielsagend die Brauen hoch.
    Adam verstand ihn sofort. Er nahm seine Rolex vom Handgelenk und legte sie neben sich auf den Sitz des Armeefahrzeugs, darauf kam sein teures Handy, dessen Akku schon lange leer war, und ganz zuoberst ein dickes Bündel Dollarnoten. Dann drehte er die Taschen nach außen, um zu demonstrieren, dass mehr bei ihm nicht zu holen war.
    „Was ist das?“ Der Mann wies auf den kleinen Samtbeutel.
    Adam holte den Ring von Mays Großmutter heraus, den er wie durch ein Wunder nicht verloren hatte. „Ehering. Ich will heiraten. Wenn ich es nicht schaffe, können Sie mich genauso gut gleich erschießen, commandante .“
    May ertrug es nur schwer, nicht genau zu wissen, wie es Adam ging und wo er jetzt steckte. Sie erkundigte sich bei allen möglichen offiziellen Stellen, aber in Samindera herrschte immer noch Chaos. Niemand hatte verlässliche Informationen.
    Am Tag vor ihrem Geburtstag stand sie schon um sechs Uhr auf. Sie konnte ohnehin nicht schlafen.
    Auch Saffy hielt es vor Sorge offensichtlich nicht im Bett aus. „Lass uns eine Torte backen“, schlug sie vor, während sie Tee tranken.
    „Du kannst backen?“, rief May überrascht.
    „Nicht wirklich, deshalb musst du mir sagen, was ich tun soll.“
    Ach so, es soll eine Ablenkung sein, dachte May. Und da Saffy ja auch fast verrückt wurde vor Ungewissheit, stimmte sie zu.
    Bevor sie allerdings anfangen konnten, kam Jake in die Küche gestürmt.
    „May, holen Sie Ihren Pass und eine Jacke. Sie fliegen nach Las Vegas“, erklärte er atemlos.
    „Wie bitte?“
    „Adam hat angerufen. Er ist die letzten zwei Tage durch den Dschungel gekarrt worden und jetzt in der Mitte von nirgendwo. Von dort schafft er es unmöglich rechtzeitig hierher, aber er fliegt in die USA. Da müssen Sie ihn treffen. Ich habe Ihnen einen Flug nach Las Vegas gebucht.“
    „Wieso Vegas?“ May war völlig verwirrt.
    „Dort kann man ohne große Formalitäten rund um die Uhr heiraten. Und das werden Sie und Adam heute tun“, verkündete Jake.
    „Wie sollen wir das bis Mitternacht zeitlich schaffen?“, wollte May wissen.
    „Ganz einfach!“, antwortete Jake triumphierend. „Sie fliegen nach Westen! Dadurch gewinnen Sie Zeit. Der Unterschied zu Las Vegas beträgt acht Stunden, dort ist es also noch gestern. Sie haben noch über vierundzwanzig Stunden, bevor die Frist abläuft … und das ist zu schaffen.“
    „Aber ich habe kein Hochzeitskleid“, erwiderte May, wie benommen von dem Gedanken, es könnte alles noch gut ausgehen.
    „Vergessen Sie das Kleid“, wehrte Jake eindringlich ab. „Sie haben auch keine Zeit zum Kofferpacken. Es wird ohnehin knapp, rechtzeitig zum Flughafen zu kommen.“
    In der Ankunftshalle blieb May stehen und schaute sich um. Jake hatte ihr gesagt, sie würde abgeholt, aber sie sah kein Schild mit ihrem Namen.
    Und dann entdeckte sie Adam.
    Unwillkürlich stieß sie einen leisen Schreckensruf aus, während sie zu ihm eilte. Man sah ihm an, dass er Furchtbares durchgemacht hatte. Sein Smoking war zerrissen, sein Hemd war mit Blut befleckt, er war unrasiert, müde und abgemagert.
    „Ach, Adam!“ Sanft wollte sie seine Wange berühren, auf der sich ein Bluterguss abzeichnete. „Was haben sie bloß mit dir gemacht!“
    Adam hielt ihre Hand fest. „Nicht der Rede wert. Hast du kein Gepäck?“
    „Nein. Ich bin so überstürzt abgereist, dass ich mich vorher nicht einmal umziehen konnte.“ Sie wies auf ihr Sweatshirt und die Jogginghose. „Die
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