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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328
Autoren: Abby Green , Barbara Hannay , Kathryn Ross , Caitlin Crews
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in deinem Leben.“
    „Nein, natürlich nicht.“
    „Du bist nicht heimlich verlobt oder verheiratet?“
    „Nur mit meiner Arbeit.“ Er holte tief Atem und sah ihr in die Augen. „Und das werde ich auch noch eine ganze Weile sein. Es tut mir leid, Sally, aber jede emotionale Bindung ist im Moment unmöglich. Bis das Unternehmen dort ist, wo ich es haben will, gibt es für mich kein Privatleben.“
    „Ach! Und wie lange ist das?“
    „Fünf Jahre.“
    „Das meinst du doch nicht im Ernst! Du willst fünf Jahre lang wie ein Mönch leben?“
    „Das habe ich nicht gesagt“, erwiderte er unbehaglich.
    „Das heißt, gegen eine Affäre mit mir hättest du nichts einzuwenden.“
    Die Antwort überraschte ihn, doch dann schüttelte er den Kopf. „Du bist keine Frau für Affären, Sally“, murmelte er, nicht ohne Bedauern.
    Damit hatte er recht, aber sie war eine Kämpfernatur. So leicht gab sie nicht auf. „Woher willst du das wissen?“
    „Weil ich dich kenne. Du würdest nur leiden, und das will ich auf gar keinen Fall. Deshalb sollten wir die letzten vierundzwanzig Stunden vielleicht besser vergessen und nur noch beruflich miteinander verkehren. So wie zu Anfang.“
    War er wirklich so gefühllos oder tat er nur so? Der Teufel sollte ihn holen! Hatte ihm die Nacht mit ihr so wenig bedeutet? Und woher nahm er sich das Recht zu bestimmen, was sie verkraften konnte?
    „Ich brauche keinen Vormund, Logan. Ich bin alt genug, um zu wissen, was ich tue.“
    Schweigend drehte er seine Tasse hin und her.
    Sally hatte Mühe, ihre Wut unter Kontrolle zu halten. „Und noch etwas … Ich habe durchaus nicht erwartet, dass du jetzt vor mir hinkniest und um meine Hand anhältst. Das nur zu deiner Beruhigung.“
    „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht beleidigen.“
    „Ich bin zäher, als du glaubst.“
    Er lächelte und sah dabei so unwiderstehlich aus, dass sie ihn insgeheim verwünschte. Warum musste er nur so sexy sein? Hattie Lanes Worte fielen ihr ein, und unwillkürlich stöhnte sie.
    „Was ist?“, fragte er besorgt.
    „Deine Großmutter hat mich gewarnt. Ich hätte auf sie hören sollen.“
    „Carissa ist anscheinend nicht die Einzige in der Familie, die zu viel redet.“
    „Das ist nicht fair. Hattie und Carissa sind großartige Frauen – deine Mutter ist vermutlich auch eine.“
    „Das ist sie. Und obendrein kann sie sich nicht in meine Angelegenheiten mischen, weil sie und Dad unterwegs sind. Sie reisen in einem Wohnmobil durch Australien.“
    „Ich weiß. Hattie hat es mir erzählt.“
    „Hat sie dir auch erzählt, dass mein Vater vor vielen Jahren Bankrott gemacht hat?“
    „Nein.“ Die alte Dame hatte lediglich etwas von Fehlern erwähnt, die er gemacht hatte.
    „Mein Vater war kein guter Geschäftsmann“, fuhr Logan fort. „Er ließ sich auf die gewagtesten Unternehmungen ein, ohne an die Folgen zu denken, und hat die Familie auf diese Weise finanziell ruiniert“
    „Deswegen musstest du die Privatschule verlassen.“
    „Ja. Nur, ich wurde damit fertig, mein Vater nicht.“ Sein Gesicht war unbeweglich wie eine Maske. „Er erlitt einen Nervenzusammenbruch, und Mom wurde die Brotverdienerin. Sie hat uns über Wasser gehalten.“
    „Und das hast du ihm nie verziehen.“ Sally war den Tränen nahe – wie konnte Logan sein Leben durch das Versagen seines Vaters bestimmen lassen?
    Er schob das Kinn vor. „Verzeihen oder nicht spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass ich aus seinen Fehlern gelernt habe. Bevor Blackcorp nicht felsenfest abgesichert ist – und vor fünf Jahren dürfte das nicht der Fall sein –, kann ich weder an Heirat noch an eine eigene Familie denken.
    „Und danach?“ Diesmal bemühte sie sich erst gar nicht, ihre Bitterkeit zu verbergen. „Erwartest du, dass die Richtige dann plötzlich bei dir anklopft und sagt ‚Hier bin ich‘?“
    „Nein, so einfach stelle ich es mir nicht vor.“
    Wie konnte er nur so blind sein? Sah er denn nicht, dass finanzielle Unabhängigkeit nicht das einzig Wichtige im Leben war?
    „Eins wüsste ich gern“, fuhr sie hitzig fort. „Was geschieht, wenn du dich vor Ablauf deiner selbst auferlegten Frist ernsthaft in jemanden verliebst?“
    „Dazu wird es nicht kommen.“
    „Wie kannst du so sicher sein?“
    „Weil ich es nicht zulasse.“
    Etwas in ihr brach in Stücke. Hart setzte sie die Tasse auf den Tisch und sprang auf. „Du bist ja nicht bei Trost!“, rief sie, Tränen in der Stimme. „Wann wirst du endlich erwachsen?“
    Logan
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