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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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gehalten. Damals war ihr eine glückliche Liebe so unwahrscheinlich erschienen wie ein Hauptgewinn im Lotto. Und jetzt plötzlich hatte sie das Gefühl, das große Los gezogen zu haben – etwas so Schönes, dass sie es sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hätte.
    Als Laurel die Küche betrat, saß Charles dort auf einem Hocker, sein Handy neben sich auf dem Küchentresen. Er war blass und wirkte, als hätte er gerade etwas Furchtbares erfahren.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt.
    Als er sie ansah, war sein Blick durchdringend und eiskalt.
    Vor Schreck setzte Laurels Herz einen Schlag aus. „Charles, was ist denn los?“
    „Das würde ich gern von dir erfahren.“
    „Von mir? Was ist denn passiert? Hast du gerade schlechte Nachrichten bekommen?“
    Er nickte unmerklich. „Das könnte man so sagen. Sehr schlechte Nachrichten sogar.“
    Laurel ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Erzähl es mir“, bat sie ihn. „Vielleicht kann ich dir helfen.“
    Als er ihre Hand wegschob, begriff Laurel, dass es um sie selbst ging.
    „Das glaube ich kaum.“
    Angstvoll überlegte sie, was passiert sein könnte, kam jedoch zu keiner Lösung. „Bitte sag mir doch, was los ist“, flehte sie mit bebender Stimme.
    „Wirklich komisch – genau darum wollte ich dich eigentlich bitten.“
    „Charles, ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst.“ Laurelwar verzweifelt. Ihr Traum vom großen Glück schien zerplatzt zu sein wie eine Seifenblase. Plötzlich hatte Charles eine undurchdringliche Mauer um sich errichtet, doch sie wusste nicht warum.
    „Für den Anfang könntest du mir einfach verraten, wer du wirklich bist“, forderte er sie nun kühl auf.
    Laurel spürte, wie ihr der Atem stockte. „Wer hat dich eben angerufen?“
    „Ein Privatdetektiv, mit dem ich gelegentlich zusammenarbeite. Er hatte im Vorfeld schon deinen Hintergrund überprüft – reine Routine. Heute Nachmittag hat er allerdings etwas über dich herausgefunden, das mich ziemlich erschüttert hat.“
    „Und was?“
    Er schüttelte den Kopf. „Zuerst beantwortest du meine Fragen, dann beantworte ich deine. Wer bist du?“
    „Ich bin Laurel.“
    „Laurel Midland ist tot“, entgegnete Charles. „Sie kam vor zwei Monaten bei der Explosion einer Autobombe ums Leben.“
    „Ich bin Laurel Standish.“
    „Laurel Standish“, wiederholte Charles stirnrunzelnd. „Die Frau, von der das American Help Corps glaubt, sie wäre bei dem Unfall gestorben?“
    „Ja.“ Laurel wurde von Panik erfüllt. Mit wem hatte er gesprochen? Und wer außer ihm kannte die Wahrheit?
    Charles wirkte erst skeptisch, dann wütend. „Willst du mir im Ernst weismachen, deine gesamten Arbeitskollegen dort wären alle plötzlich erblindet und hätten nicht gewusst, wer du bist?“
    „Doch, sie wussten sehr genau, wer ich bin“, erwiderte Laurel. „Sie haben meinen Tod offiziell bekannt gegeben, um mich zu schützen. Der Leiter der Organisation schlug mir vor, Laurel Midlands Identität anzunehmen, damit ich in den USA ein neues Leben beginnen könnte – in Sicherheit.“
    Charles schien eine Weile darüber nachzudenken. Dann sagte er: „Ich weiß nicht, ob ich dir noch glauben kann.“
    „Alles, was ich dir über mich und über meine Erlebnisse in Lenovien erzählt habe, ist die Wahrheit“, erwiderte sie mit fester Stimme, obwohl sie innerlich heftig zitterte.
    „Es fällt mir schwer, das zu glauben. Immerhin hast du mir ja nicht einmal deinen richtigen Namen genannt.“
    Laurel seufzte. „Ich kann deine Zweifel gut verstehen. Aber bitte lass es mich dir erklären.“
    Charles blickte auf die Uhr. „Ich gebe dir fünf Minuten Zeit.“
    Um sich zu beruhigen, atmete sie tief ein und begann: „Laurel Midland und ich haben beide im Auftrag des American Help Corps in Lenovien Kindern Englischunterricht gegeben. Zuerst hatte ich dort ein relativ ruhiges, ereignisloses Leben, bis ich eines Tages feststellte, dass einige Drogenbosse die einheimischen Kinder als Drogenkuriere missbrauchten. Sie gaben ihnen dafür Geld, umgerechnet einen oder zwei Dollar, und vielleicht eine Handvoll Süßigkeiten. Im Gegenzug mussten die Kinder Drogen über die Grenze schaffen. Wurden sie dabei erwischt oder – was häufiger vorkam – von rivalisierenden Drogenbossen erschossen und ausgeraubt, war das ihren Auftraggebern egal. Sie suchten sich einfach neue Kinder und schickten sie los.“
    Charles wirkte noch immer skeptisch, doch nun spiegelte
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