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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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hatte.
    „Meredith?“, fragte sie alarmiert. „Ist alles in Ordnung bei euch?“
    Ihre Tante beeilte sich, ihr zu versichern, dass es keinen Grund zur Aufregung gebe. Stattdessen erkundigte sie sich besorgt, wie es Kate ging.
    „Oh, danke gut!“ Die kühne Behauptung bereute sie sofort. Meredith war nicht leicht zu täuschen. Außerdem hatte sie bestimmt längst mit Caddy gesprochen. „Alles läuft bestens“, betonte Kate dennoch. Doch als sie nach ein paar weiteren Plattitüden die Verbindung beendete, ließ sie missmutig die Schultern hängen. Kate war es nicht gelungen, ihre Tante zu beruhigen.
    „Entschuldigung“, sagte sie, nachdem sie wieder an den Tisch zurückgekehrt war. Nervös stellte sie fest, dass Santino für sie einen weiteren Espresso bestellt hatte. Er schien es nicht eilig zu haben, das Meeting zu beenden.
    „Hoffentlich nichts Unangenehmes?“, fragte er und musterte sie forschend.
    „Aber nein!“ Kate lachte, obwohl die Schuldgefühle langsam immer schwerer auf ihr lasteten. Sie bewahrte einfach zu viele Geheimnisse, und ihre Tochter war nur eins davon. Unfassbar, dachte Kate. Jetzt sitze ich hier mit Francescas Vater zusammen. Und er weiß nicht einmal, dass es Francesca gibt.
    Solange sie nicht die leiseste Ahnung hatte, was für ein Mensch er war, änderte sich jedoch nichts. Kate musste es für sich behalten.
    „Sie haben sich so erschrocken, als Sie die Nummer sahen.“
    Ihr wurde klar, dass er nicht lockerlassen würde, bis er eine zufriedenstellende Antwort erhielt. „Ich habe mich nicht erschrocken. Es war meine Tante Meredith, Caddys Mutter. Sie wollte nur wissen, ob alles in Ordnung ist. Verständlicherweise macht sie sich Sorgen um Caddy …“
    Sie konnte Santino ansehen, dass er ihr nicht glaubte. Er warmisstrauisch geworden. Das konnte Kate ganz und gar nicht gebrauchen. Um seinem Blick besser ausweichen zu können, sammelte sie ihre Sachen zusammen. Hoffentlich würde es ihm als Signal zum Aufbruch genügen.
    „Warum erzählen Sie mir nicht ein bisschen über sich, Kate?“ Offenbar ignorierte er ihren Wunsch zu gehen. Seelenruhig saß er da und musterte sie über den Rand seiner Espressotasse hinweg.
    Kate blieb fast das Herz stehen. „Was denn zum Beispiel?“
    „Zum Beispiel wodurch Ihr Interesse an der Filmbranche geweckt wurde.“
    Santino war darauf vorbereitet, methodisch vorzugehen. Wenn es sein musste, konnte er immer erst einen Schritt nach dem anderen tun. Aber langsam wurde es Zeit, das Gespräch in die richtigen Bahnen zu lenken. Immerhin hatte er sich vorgenommen, ihr einen Job anzubieten.
    „Das habe ich eigentlich meiner Tante zu verdanken“, erwiderte sie.
    „Ihrer Tante? Und was ist mit Ihren Eltern? Was haben sie dazu gesagt?“
    Hinter ihrer Stirn arbeitete es, das konnte er sehen.
    „Die waren außen vor“, erklärte Kate schließlich ausweichend.
    „Verstehe“, sagte er, obwohl er es nicht verstand. Trotzdem wollte er nicht nachfragen und sein Ziel weiterverfolgen. Dass sie von sich aus fortfuhr, erleichterte ihm die Sache.
    „Nach der Schule wusste ich nicht so recht, was ich machen sollte. Meredith hatte gute Kontakte zur Filmbranche. Sie stellte mich ein paar Leuten vor, und ich hatte nichts dagegen, irgendwo reinzuschnuppern. Auch wenn mich die Filmwelt anfangs nicht allzu sehr begeisterte, bin ich dann nach und nach in die Aufgabe hineingewachsen.“
    Als er sah, wie sich ihr Gesicht aufhellte, fragte er: „Und jetzt lieben Sie Ihre Arbeit?“
    „Ja.“ Seine Frage schien sie zu erstaunen.
    Im Lauf der Jahre hatte er sich angewöhnt herauszufinden, was Menschen wollten, um ihnen genau das zu geben. Das war ein garantiertes Erfolgsrezept. „Wie mir scheint, können Sie sehr gut mit Menschen umgehen.“ Mit dem Kompliment wollte er ihr schmeicheln. Gleichzeitig brachte es ihn seinem Ziel wiedereinen Schritt näher.
    „Danke.“
    Er konnte ihr ansehen, dass seine Worte die gewünschte Wirkung taten.
    Sie versuchten beide, die Motive des anderen zu erkennen. Aber jetzt schlich sich ein Ausdruck in ihre Augen … War es Vorsicht oder … Verletztheit? Das konnte nicht sein. Schließlich zählte Santino sich nicht zu jenen Männern, die gebrochene Herzen hinterließen. Er ließ seine Sexpartnerinnen nie im Unklaren. Außerdem war er nur mit Frauen zusammen, die wussten, was sie wollten. Mit Frauen wie Kate …
    Um sich zu vergewissern, dass ihm damals nichts entgangen war, rief er sich jene Nacht vor fünf Jahren wieder in
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