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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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langsamer angehen lassen. „Schön, wenn Sie den Job wenigstens bis zum Wochenende übernehmen würden, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Bis dahin müsste es mir eigentlich gelungen sein, diesen verdammten Idioten von einem Regisseur zu ersetzen. Selbstverständlich würden Sie für diese Zeit eine angemessene Vergütung erhalten.“
    Keine Reaktion.
    Er versuchte es nochmals. „Ich bin mir sicher, Cordelia würde es begrüßen, wenn Sie ihr während der Umstellungsphase zur Seite stehen.“
    Volltreffer.
    „Ich will kein Geld“, wehrte sie entschieden ab. „Wenn es Cordelia hilft, bleibe ich natürlich gern bis zum Wochenende. Meine Cousine ist eine tolle Schauspielerin. Sie können von Glück reden, dass Sie sie für diesen Film bekommen haben.“
    Und Cousine Cordelia kann sich erst recht glücklich schätzen, dachte Santino. Damit Kate den Triumph nicht in seinen Augen aufblitzen sah, betrachtete er unverwandt die anderen Gäste.

6. KAPITEL
    Santino hatte kaum die Rechnung bezahlt, da bedauerte sie ihren Entschluss schon. Selbstverständlich wollte sie Caddy unterstützen. Aber hatte Kate sich deswegen gleich auch noch bereit erklären müssen, für Santino zu arbeiten? Bei Licht betrachtet war das doch Irrsinn! Wie konnte sie sich bloß auf so etwas einlassen?
    „Fertig?“ Santino stand auf.
    In seiner Nähe bin ich anscheinend nicht ganz zurechnungsfähig, dachte Kate. Als er den Blick hob, hing eine pechschwarze Haarsträhne auf seinen Wimpern. Himmel, war dieser Mann attraktiv und selbstbewusst. Kate musste unter allen Umständen den nötigen Abstand wahren. Wenn sie sich ihr Geheimnis entlocken ließ, würde sie es womöglich ihr Leben lang bereuen.
    „Kate?“
    „Entschuldigung …“ Sie griff nach ihrer Kostümjacke und schlüpfte eilig hinein – um zu verhindern, dass Santino ihr half. Mit fahrigen Bewegungen knöpfte sie nicht nur die Jacke, sondern auch die Bluse bis zum Hals zu.
    Santino beobachtete, wie Kate sich anzog. Dabei verschnürte sie ihre Kleidung regelrecht kunstfertig, fand er. Warum benahm sie sich nur so abwehrend? Er konnte den Verdacht nicht abschütteln, dass zu Hause jemand auf sie wartete. Anders konnte er sich ihr distanziertes Verhalten nicht erklären. Aus einer Femme fatale wurde nicht innerhalb von fünf Jahren eine Nonne. Auch wenn niemand es ihr auf den ersten Blick ansah … ebenso wenig auf den zweiten: Kate war eine Femme fatale.
    Er sollte wachsam bleiben. Aber aus irgendeinem Grund wollte er Kate; und ihm gefiel, dass sie sich von anderen Frauen unterschied.
    Allerdings brauchte er sich nur an die Tatsachen zu halten. Er konnte es sich gar nicht leisten, mit ihr etwas anzufangen. Vor fünf Jahren hatte er bedenkenlos eine einzigartige leidenschaftliche Nacht mit ihr verbracht. An das wunderbare folgenlose Abenteuer dachte er gern zurück. Seltsam nur, dass er sich hinterher so leer gefühlt hatte wie noch nie im Leben. Damals hatte er eine Weile nach dem Grund gesucht, bis ihm klar geworden war, dass er sich nach etwas Unerreichbarem sehnte. Es war nicht für ihn bestimmt.
    „ Arrivederci , Santino!“
    „ Arrivederci , Federico!“ Die Ablenkung durch den überschwänglichen Wirt kam höchst gelegen. Nichts empfand Santino als sinnloser, als über die Vergangenheit zu grübeln.
    „Auf Wiedersehen, Federico …“
    Kate drehte sich um und winkte. Wie unschuldig und ehrlich sie wirkte! Natürlich war das alles Show. Zweifellos strebte sie – wie alle Frauen – nur danach, sich ein möglichst großes Stück vom Kuchen zu sichern. Wie konnte es auch anders sein?
    „Wir könnten eigentlich zu Fuß zu Ihrem Hotel zurückgehen und dabei noch ein bisschen frische Luft schnappen, einverstanden?“, schlug er vor. „Oder haben Sie eine bessere Idee?“
    Während er sprach, hielt er ihr die Tür auf. Als Kate an ihm vorbeiging, schloss er die Augen, um sich auf den schwachen Parfümduft zu konzentrieren, der sie umgab.
    „Nein“, erwiderte sie. „Ich gehe leidenschaftlich gern spazieren.“
    Zufrieden sah Santino, dass sie sich wieder etwas entspannte. Sogar ein kleines Lächeln rang sie sich ab.
    „Vielen Dank für die Einladung. Es war wirklich ein netter Abend. Ich weiß, dass Sie meinetwegen Ihre Pläne geändert haben. Federicos Restaurant ist genau, was ich mir vorgestellt hatte.“
    Offenbar wollte sie ihm Honig um den Mund schmieren. „War mir ein Vergnügen“, erwiderte er kühl. „Schön, dass es Ihnen gefallen hat.“
    „Ist das Hotel Russie weit
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