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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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durch ein so aufregendes Ritual zu vermählen?
    Gestern hatte er ihr erzählt, dass er geschieden war. Bestimmt litt seine Frau sehr unter der Trennung.
    Sie räusperte sich. „Das ist wirklich eine fantastische Geschichte, monsieur .“
    „Mögen Sie Traditionen?“
    „Ich glaube, dass Traditionen das Leben bereichern.“
    Noch immer sah er sie unverwandt an.
    „Ja, das glaube ich auch“, sagte er dann. „Und jetzt würde ich gern wissen, ob es außer dem geschäftlichen noch einen anderen Grund gibt, aus dem Sie hier sind.“
    „Wie kommen Sie darauf?“
    „Ganz einfach. Offensichtlich hatten Sie noch nie von unseren Weinen gehört, sonst hätten Sie sich im Hotel bestimmt nicht danach erkundigt. Seien Sie ehrlich – wie viele Leute in Thann kennen Sie überhaupt?“
    Gegen ihren Willen erwiderte sie sein Lächeln.
    „Ich kenne eine Person, aber …“
    „Aber Sie wollen mir nicht verraten, wer das ist.“
    „Ich möchte Sie nicht mit Details aus meinem Privatleben belästigen. Bestimmt sind Sie ein sehr beschäftigter Mann.“
    „Wenn Sie mich langweilen würden, wäre ich heute bestimmt nicht extra hierhergefahren.“
    Errötend wandte Rachel den Blick ab. Ob sie ihm glauben konnte, wusste sie nicht. Aber sie wusste, dass ihr sehnlichster Wunsch erfüllt worden war.
    „Um die Wahrheit zu sagen, ich wusste zwar, dass es ausgezeichnete elsässische Weine gibt. Aber es war mein Großvater, der mir geraten hat, hierherzufahren.“ Sie zögerte, bevor sie weitersprach. „Er ist sehr krank. Vor drei Wochen bat er mich, eine alte Kiste für ihn durchzusehen, in der seine Tagebücher liegen. Dort habe ich mich durch einen großen Stapel Briefe und Fotos gewühlt. Als ich ihm erzählte, dass ich nach Frankreich fahre, um Wein einzukaufen, bat er mich, auch nach Thann zu fahren und dort einen alten Freund von ihm zu besuchen, den er im Zweiten Weltkrieg in Italien getroffen hat. Offensichtlich haben sie sich in den Jahren danach aus den Augen verloren. Er hat mir viele Fotos von seinem Freund gezeigt, die alle in der Kiste waren. Die meisten von ihnen habe ich mit hierher genommen.“
    „ Ah, oui ?“, fragte Giles. „Und wie heißt dieser Mann?“
    „Louis Delacroix.“
    Giles schlug sich gegen die Stirn. „ Mon Dieu – Louis? Hast du das gehört, Luc?“
    „Allerdings“, erwiderte Luc und warf Rachel einen so merkwürdigen Blick zu, dass ihre Knie ganz weich wurden.
    „Louis war ein guter Freund von mir“, erklärte Giles, „aber er ist vor vier Jahren an Lungenentzündung gestorben.“
    Diese Nachricht erschütterte Rachel. „Oh, das tut mir sehr leid. Mein Großvater wird untröstlich sein. Er hatte sich so darauf gefreut, mit Louis über die alten Zeiten zu sprechen.“
    Die Augen des älteren Mannes wurden feucht. „Viele von uns sind im Krieg gestorben. Louis war einer der wenigen, der heil zurückgekommen ist.“
    „Mein Großvater bat mich, ihn zu fragen, wer den besten Weißwein im Elsass produziert. Wahrscheinlich hätte er mich an Ihr Weingut verwiesen.“
    Verblüfft sah Giles sie an. „Das ist wirklich ein unglaublicher Zufall. Ich mache Ihnen einen Vorschlag, mademoiselle. Morgen fahren wir alle gemeinsam nach Ribeauville und besuchen Louis’ Schwester.“
    „Wirklich?“, fragte sie begeistert. „Glauben Sie, wir könnten sie dazu bewegen, mit meinem Großvater zu telefonieren?“
    In einer typisch französischen Geste hob er die Arme. „Sie wird so lange reden, bis ihm die Ohren abfallen.“
    Rachel lachte, und Luc meinte: „Ich habe noch eine bessere Idee, Giles. Wenn du für morgen einen Termin mit Solange vereinbarst, werde ich Miss Valentine heute durch unsere Weinberge führen. Bei dieser Gelegenheit kann sie auch die Weine verkosten, die du für sie ausgesucht hast. Ich melde mich dann später bei dir.“
    „ Parfait .“ Giles packte die Flaschen in einen Karton. „Ich stelle das schon mal in deinen Wagen.“
    Als er gegangen war, sah Luc Rachel fragend an. „Woran denken Sie gerade?“
    „Sobald es meinem Großvater wieder besser geht, werde ich ihn hierher nach Thann bringen. Giles und er sollten sich kennenlernen. Sie sind beide ganz außergewöhnliche Männer.“
    „Ihr Großvater kann sich glücklich schätzen, eine so liebevolle Enkelin zu haben.“
    Sagen Sie so etwas bitte nicht zu mir. Rachel war überwältigt von der Anziehungskraft, die von ihm ausging. Eigentlich sollte sie sofort in die Champagne weiterfahren, um sich in Sicherheit vor diesem Mann
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