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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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dort gibt es doch niemanden, der für dich kocht.“
    „Das ist die geringste meiner Sorgen.“
    Giselle sah ihren Bruder eindringlich an. „Weißt du noch, was papa immer gesagt hat? Es gibt eine Zeit, da muss man die Dinge sich selbst überlassen.“
    Das war wieder einmal typisch für seine Schwester. Ausgerechnet jetzt musste sie ihn an das alte Motto seines Vaters erinnern.
    Füg dem Prozess nichts Künstliches hinzu. Überlass den Wein einfach sich selbst.
    Übersetzt bedeutete das, er sollte Paulettes Familie erlauben, die Maschinen abzuschalten, und sehen, was passierte.
    Plötzlich standen Tränen in Giselles Augen. „ Luc, du bist nicht dazu bestimmt, als Mönch zu leben. Wenn du so weitermachst, bekommst du noch einen Nervenzusammenbruch.“
    „Ich muss jetzt gehen.“
    „Mehr hast du nicht zu sagen?“
    Keine Frage, seine Schwester litt mit ihm mit. Aber im Moment war er viel zu zerrissen, um klar denken zu können. Ständig geisterte die wunderschöne Einkäuferin aus England durch seine Gedanken.
    Hastig verabschiedete Luc sich von seiner Mutter und seiner Schwester und stieg in den Wagen. Aber als er an die Kreuzung kam, wo er normalerweise links in die Stadt abbog, riss er das Steuer herum und schlug den Weg nach Thann ein. Ganz so, als lenkten unsichtbare Hände den Wagen für ihn.
    Rachel parkte ihren Wagen im Innenhof des Klosters. Heute standen dort keine anderen Autos. Stattdessen würde sie eine exklusive Führung von Luc Chartiers rechter Hand bekommen und sollte sich eigentlich darüber freuen.
    In diesem Moment kam ein gepflegter älterer Mann mit schütterem braunen Haar auf sie zu, um sie zu begrüßen. Er war etwa im selben Alter wie ihr Großvater, aber körperlich in viel besserer Verfassung.
    „Ich fühle mich schuldig, weil Sie mich an Ihrem freien Tag herumführen müssen, Monsieur Lambert“, entschuldigte Rachel sich nach der Begrüßung.
    „Nennen Sie mich doch Giles. Sie müssen sich nicht schuldig fühlen. Seit meine Frau tot ist, freue ich mich immer über etwas Abwechslung. Es ist mir ein Vergnügen, Ihnen alles zu zeigen. Kommen Sie, lassen Sie uns loslegen.“
    „Gern, vielen Dank.“ Als Rachel ihm kurz darauf sagte, dass er sich bewegte wie ein deutlich jüngerer Mann, erwiderte er nur: „Das verdanke ich bestimmt dem Wein.“
    Sie folgte ihm in den Weinkeller, ein beeindruckender Raum mit einer gewölbten Decke. Hier gab es eine lange Bar mit vielen Weinen, die sie am liebsten alle sofort probiert hätte. Aber besonders faszinierte Rachel der große Schrank gegenüber der Bar, in dem Artefakte ausgestellt waren, die zur Weinherstellung benutzt wurden.
    Daneben hing eine Karte, auf der der Kelterungsprozess so erklärt wurde, dass selbst ein Laie ihn verstand. Den Text gab es auf Französisch, Englisch, Deutsch und Spanisch.
    „Faszinierend“, sagte Rachel mit leuchtenden Augen. „Das habe ich noch nie gesehen.“
    Während sie fotografierte, stellte Giles ein paar Flaschen auf den Tresen.
    „Es war Lucs Idee. So sparen wir Zeit und können uns intensiver um die Kunden kümmern.“
    „Wirklich genial.“ Plötzlich fiel ihr Blick auf einen alten jadegrünen Kelch mit der Inschrift „Hochzeitskelch der Familie Chartier. Vierzehntes Jahrhundert“.
    „Erzählen Sie mir mehr darüber“, bat sie entzückt.
    „Worüber?“
    Plötzlich schlug ihr Herz wie wild, denn es war nicht Giles, der die Frage gestellt hatte. Lucs Akzent hätte sie überall wiedererkannt.
    „G…guten Morgen“, stotterte sie und sah ihn überrascht an. „Ich dachte, dies wäre Ihr freier Tag.“
    In seinem grauen Rollkragenpullover und den weißen Kargohosen sah er fantastisch aus. Sie konnte den Blick kaum von ihm wenden.
    „Was ich heute noch erledigen muss, kann warten. Was hat Sie denn in unserem Ausstellungsschrank so fasziniert?“
    Als er näher kam, stieg ihr der Duft seiner Seife in die Nase. All ihre Sinne waren auf ihn konzentriert.
    „Der Hochzeitskelch. Ich würde gern wissen, welche Geschichte sich dahinter verbirgt.“
    „Wenn ein Mann aus unserer Familie die Frau gefunden hat, die er liebt, füllt er diesen Kelch mit Wein. Dann trinken beide daraus, und er verspricht ihr, dass er sie immer lieben wird. Das Ganze nennt sich das Hochzeitsritual der Reben. Mein Vater und all meine Vorväter haben sich auf diese Art mit ihren Frauen verlobt, bevor sie in der Klosterkapelle getraut wurden.“
    Das war ja märchenhaft! Wie es wohl sein mochte, sich mit einem Mann wie Luc
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