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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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für sie verantwortlich. Selbst wenn Paulette aufwachen sollte, würde es ihr nicht gefallen, dass du dich in ihr Leben einmischst.“
    Gequält schloss Luc die Augen. „ Wenn sie aufwacht, werde ich für sie da sein.“
    „Kann es sein, dass du Schuldbewusstsein und Reue mit Liebe verwechselst?“
    Das saß. „Ich habe deine Schwester geliebt. Deshalb habe ich sie auch geheiratet.“
    „Aber manchmal reicht es nicht, jemanden zu lieben. Komm schon, gib dir einen Ruck. Meine Schwester ist bereit, ihren Körper zu verlassen. Heute Morgen haben mich meine Eltern noch einmal gebeten, mit dir zu sprechen. Wenn du sie wirklich liebst, dann lass sie frei.“
    Luc schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht. Ich glaube immer noch, dass sie jeden Moment wieder erwachen kann.“
    „Unsinn, siehst du denn nicht, dass sie nur noch vor sich hin vegetiert? In sechsunddreißig Monaten hat sie sich nicht einmal gerührt und auch kein Geräusch von sich gegeben. Ich bitte dich, nein, ich flehe dich an – gib sie endlich frei!“ Damit drehte Yves sich um und stürmte davon.
    Luc sah ihm nach, bis er um die Ecke verschwunden war. Niemand stand ihm näher als Paulettes Bruder, der seit seiner Kindheit fast wie ein Bruder für ihn war.
    Erschöpft und traurig lehnte er sich gegen die Wand und riebsich die Augen.
    Nicht nur war seine Ehe nach vier Jahren gescheitert – er gab sich auch die Schuld an Paulettes Autounfall.
    Das Gespräch mit Yves hatte sein Schuldbewusstsein nur noch verstärkt, denn natürlich wusste er, was für Kummer er Paulettes Familie zufügte. Hinzu kam, dass die Brouets nicht viel Geld hatten und sich eigentlich keinen Anwalt leisten konnten.
    Seufzend ging er wieder zurück ins Zimmer, um sich von seiner Exfrau zu verabschieden.
    Als er das Krankenhaus verließ, war ihm klar, dass Paulettes Zustand weiterhin völlig unverändert war.
    Es würde sich nie ändern.
    Das sagten alle, besonders Jean-Marc, der Mann von Giselle. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit erinnerte er Luc daran, dass es Paulettes Familie war, die das letzte Wort in dieser Angelegenheit hatte – und auch haben sollte.
    Aber das, was Luc antrieb, hing nicht mit seinen Rechten als ihr Exmann zusammen. Er musste seine Seele von einer Last befreien, die von Tag zu Tag schwerer wurde.
    Drei Jahre hatte er gebraucht, um mit der Scheidung zurechtzukommen. Doch was ihn immer noch verfolgte, war seine Unfähigkeit, an den Tag des Unfalls zurückzukehren und ihn zu verhindern.
    Von dem Moment an, als er erfahren hatte, dass Paulette bewusstlos im Krankenhaus lag, hatte er nicht aufgehört, sie innerlich um Verzeihung zu bitten. Ohne zu wissen, ob sie ihn hörte.
    Wenn ihre Familie die Maschinen abstellte, war es mit dieser Möglichkeit für immer vorbei.
    Letztlich hing alles von ihm ab. Wenn er sie freigab, würde sich alles ändern. Für Paulettes Familie und für ihn. Vor allem würde er nicht mehr jeden Tag ins Krankenhaus fahren.
    Aber innerlich würde sich gar nichts ändern. Die Reue über den Unfall, der gar nicht hätte passieren dürfen, erstickte all seine Möglichkeiten und Pläne.
    Als er wieder im Wagen saß, fiel ihm sofort der schwache Rosenduft auf, der noch immer in der Luft hing. Miss Valentines Parfüm!
    Wieder musste er an sie denken, und ein Teil von ihm ärgerte sich darüber.
    Mit quietschenden Reifen fuhr er los. Wenige Minuten spätererreichte er das Haus seiner Mutter, wo er im Moment wohnte. Innerlich war er so aufgewühlt, dass er bestimmt keinen Schlaf finden würde.
    Auch Rachel warf sich die ganze Nacht im Bett hin und her, unfähig, den geheimnisvollen Franzosen aus ihren Gedanken zu vertreiben. Am Morgen stand sie früh auf, ging unter die Dusche und zog sich dann für ihren Arbeitstag mit Giles Lambert an.
    Er hatte sie gestern Abend noch angerufen, um mit ihr einen Termin zu machen.
    Hoffentlich würde ihr das Treffen mit ihm helfen, die Enttäuschung zu überwinden, dass Luc Chartier sie nicht begleitete. Innerlich fürchtete sie, dass sie ihn nicht vergessen konnte, selbst wenn sie das Elsass wieder verließ.
    Vielleicht könnte sie mit ihrem Großvater später hierher zurückkehren? Oder war auch das nur ein Schachzug, um Luc wieder zu sehen?
    Frustriert schnappte sie sich ihr Handy und ging hinunter ins Restaurant zum Frühstück. Als es plötzlich klingelte, schlug ihr Herz schneller bei dem Gedanken, dass es Luc sein könnte.
    „H…hallo?“
    „Rachel …“
    „Dad! Irgendwas muss doch los sein, wenn
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