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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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k.” Etwas in seiner rauen Stimme hätte sie fast dazu verführt, ihre Hand zu heben und über sein ungebärdiges, dunkles Haar zu streichen. “Raoul …”
    “Du hast zugestimmt, jetzt halte auch dein Wort.” Sein Mund war schmal geworden, und seine eisblauen Augen glitzerten gefährlich – nie hatte er attraktiver ausgesehen und nie unerreichbarer. Im nächsten Moment hatte er sich bereits umgedreht und lief leichtfüßig wie eine Raubkatze davon. Bevor er um die nächste Straßenecke verschwunden war, konnte Leigh beobachten, wie drei Frauen bei seinem Anblick fast über ihre eigenen Füße gestolpert wären. Sie biss sich auf die Lippe. Nie hätte sie dieser albernen Scharade zustimmen dürfen. Drei Monate! Ihre Arbeit würde darunter leiden und ihr Ego auch.
    Kaum hatte sie ihr Apartment betreten, klingelte auch schon das Telefon. “Ich habe vergessen, es zu erwähnen.” Seine Stimme klang höflich und kalt. “Ich zahle natürlich die Miete für dein Apartment, in der Zeit deiner Abwesenheit.”
    “Oh, ich … danke.” Sie zögerte, unsicher, wie das Gespräch weitergehen sollte, als ihr ein Klicken verriet, dass der Hörer am anderen Ende aufgelegt worden war. Langsam hängte auch sie ein und schaute sich hilflos in ihrer kleinen Wohnung um. Das war alles so verrückt, so … überwältigend, verstörend – wie Raoul selbst.
    Zumindest würde es nicht lange dauern, ihre Sachen zusammenzupacken. Ihre Garderobe bestand nur aus Jeans und T-Shirts, außer einem kleinen Schwarzen, das sie zu besonderen Gelegenheiten anzog. Am Abend, als sie Raoul verlassen hatte, waren all ihre Kleider und Besitztümer dem riesigen Feuer zum Opfer gefallen, das sie mitten auf seinem gepflegten Golfrasen entfacht hatte. Er war unterwegs gewesen, um Marion und ihren Mann zum Flughafen zu bringen. Was auf dieser Fahrt zwischen den dreien besprochen worden war, hatte sie nie erfahren, weil sie bereits gegangen war, als Raoul zurückkam. “Genug!” Sie versuchte, die unwillkommenen Erinnerungen abzuschütteln und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    Später am Abend rief Raoul noch einmal an und teilte ihr weitere Einzelheiten mit. Er sprach mit scharfem Akzent und in autoritärem Ton. Sie passte ihren Ton den seinem an und explodierte nach dem Gespräch fast vor Wut und Frust. Doch obwohl sie nicht erwartet hatte, nach diesem aufregenden Tag überhaupt ein Auge zumachen zu können, fiel sie in einen tiefen traumlosen Schlaf, sobald ihr Kopf das Kissen auch nur berührt hatte.

4. KAPITEL
    Der nächste Tag verlief als ein einziges Chaos. Eine Mischung aus wilder Packerei, letzten Arrangements und Telefonaten, mittelschweren Panikattacken und dem Gefühl, unweigerlich in eine Falle zu laufen. Leigh wollte nicht nach Frankreich! Raoul hatte es tatsächlich wieder geschafft, sie zu manipulieren und die Situation nach seinem Gutdünken zu beherrschen. Wie immer!
    Am späten Morgen des darauf folgenden Tages saß Leigh mit zitternden Knien neben ihrem Gepäck auf der Bettkante, als das erwartete Klopfen an der Tür ertönte. Ihr Herz überschlug sich fast. Raoul war gekommen, um sie abzuholen! Er hatte seine Meinung also nicht geändert. Wäre sie vielleicht sogar enttäuscht gewesen, wenn er es getan hätte? Der Gedanke irritierte sie und ließ sie für einen Moment ihre Panik vergessen.
    “Geschniegelt, gebürstet und bereit zur Abfahrt?”, begrüßte Raoul sie grinsend und warf einen Blick auf ihren Koffer und den alten Rucksack, die ihre gesamte weltliche Habe beherbergten. “Keine Zweifel mehr?”
    War er sich seiner umwerfenden Ausstrahlung wirklich nicht bewusst, oder gehörte sein unverschämt gutes Aussehen etwa zu seinem perfiden Plan, sie wieder an sich zu binden? “Jede Menge”, grollte sie und weigerte sich, sein Lächeln zu erwidern. “Macht das irgendeinen Unterschied?”
    “Nein.” Sein Blick hatte sich verhärtet. “Und jetzt versuche endlich, die Situation zu akzeptieren und dich zu entspannen. Wenn du schon entschlossen bist, die nächsten drei Monate zu einem Kleinkrieg werden zu lassen, lächele wenigstens dabei. Das lässt mich deine ungerechtfertigte Feindseligkeit besser ertragen.”
    Leigh schnappte empört nach Luft. “Ungerechtfertigt? Wie kannst du das sagen, nachdem du …”
    “Ich kann das sehr wohl sagen, weil nicht ich es bin, der mit geschlossenen Augen durchs Leben läuft”, entgegnete er ruhig. “Im Gegensatz zu dir bin ich Realist und bereit, Fehler, die ich gemacht habe,
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