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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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Callum. Ich habe keine Zeit für deine Lügen und hinterlistigen Machenschaften. Entschuldige mich bitte. Es sind viele Freunde von mir hier, die mich sprechen möchten.”
    Callum hielt sie am Arm fest. “Ich will auch mit dir sprechen, Zoë”, und mit einem Blick auf Matt: “Und zwar allein.”
    Matt zögerte. Callum war einen Kopf größer als er, und eine innere Stimme riet ihm, sich nicht mit ihm anzulegen. Unsicher sah er von einem zum anderen. “Ihr beide solltet miteinander reden”, sagte er schließlich. “Warum geht ihr nicht in das Hinterzimmer, wo ihr allein seid?”
    “Matt!”, rief Zoë empört. “Ich will nicht …”
    Callum bedankte sich, fasste Zoë am Arm und zerrte sie zu der Tür, auf die Matt gewiesen hatte.
    “Du hast Nerven, Callum Langston”, fuhr Zoë ihn wütend an, sobald sie allein waren. “Ich habe alles gesagt, was zu sagen war. Und jetzt geh mir aus dem Weg und lass mich mein Leben leben.”
    Callum lehnte sich mit untergeschlagenen Armen gegen die Tür. “Vielleicht hast
du
alles gesagt, was du sagen wolltest, aber es gibt Dinge, die
ich
dir gern sagen würde.”
    Zoë sah sich nach einem Fluchtweg um, aber sie befanden sich in einem kleinen Lagerraum, der nur ein winziges Fenster hoch oben an der Decke hatte.
    “Als Erstes: Es tut mir leid”, begann Callum.
    “Das hattest du bereits gesagt, und ich glaube dir nicht.”
    “Ob du es glaubst oder nicht, es ist wahr. Ich habe es nie darauf angelegt, dich zu verletzen. Dein Vater flehte mich an, ihm zu helfen, und ich hatte Mitleid mit ihm. Er hat mir erzählt, dass er sehr krank ist. Kannst du dir vorstellen, dass er bald stirbt? Wie konnte ich einem todkranken Mann eine Bitte abschlagen?”
    “Wieder dieser alte Witz”, bemerkte Zoë höhnisch.
    “Wie bitte?”, fragte Callum konsterniert. Er hatte sich lange überlegt, ob er ihr das sagen durfte. Er dachte, sie würde furchtbar erschrocken sein, wenn sie es erfuhr. Stattdessen stand sie da und machte sich lustig über ihren Vater.
    “Genau das sagt er immer, wenn es nicht nach seinem Willen geht. Hat er wirklich gesagt, dass er bald sterben wird?”
    “Er sagte, dass es ihm nicht gut geht …”
    Zoë zog die Augenbrauen hoch. “Lass mich raten. Was er wirklich sagte, war: ‚Mir bleibt nicht mehr viel Zeit.‘“
    “Ja, das hat er gesagt.”
    “Damit meinte er, dass er keine Zeit damit verschwenden wollte, dich zu überreden. Er hat auf deine Sympathie gesetzt, und es hat, wie immer, funktioniert. Diesen Trick wendet er seit fünfzehn Jahren an.”
    Callum sah sie so verdutzt an, dass er ihr einen Augenblick lang leidtat. Ihr Vater ging wie ein Spitzbube vor, wenn er etwas durchpauken wollte, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. Aber dann dachte Zoë an den Brief und dass er darin einen lukrativen Vertrag erwähnt hatte, und sogleich sagte eine innere Stimme: “Ja nicht weich werden!” Mag sein, dass er Callum getäuscht hatte, aber Callums Motive waren auch nicht alle uneigensüchtig gewesen.
    “Das war es dann wohl, oder?”, fragte Zoë und sah auf die Uhr.
    “Eben nicht”, erwiderte er barsch. “Du bist nicht die Einzige, die betrogen worden ist. Ich wurde es auch, und das von einem Mann, den ich respektierte und verehrte. Ich hatte keinen Grund, an dem zu zweifeln, was Francis mir sagte, und war bereit, ihm auf dieser Basis zu helfen. Ich weiß, dass ich dir die Wahrheit eher hätte sagen müssen, aber als ich merkte, dass die Dinge nicht so liefen, wie dein Vater es sich gedacht hatte, wagte ich es nicht mehr. Ich hatte Angst, dich zu verlieren, Zoë, denn ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass es wehtut.”
    Sie antwortete ihm nicht, weil sie spürte, dass sie doch weich wurde. Am liebsten hätte sie sich ihm in die Arme geworfen, aber sie bezwang sich. “Und was ist mit Sally?”, fragte sie. “Liebst du sie?”
    “Das habe ich dir doch schon gesagt, Zoë. Sally bedeutet mir gar nichts. Ich habe ihr klipp und klar gesagt, dass meine Interessen anderswo liegen. Du bist es doch, die ich liebe. Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Worte nach Helens Tod jemals wieder zu einer anderen Frau sagen würde. Aber ich meine es von ganzem Herzen. Du hast wieder Licht in mein Leben gebracht und mir Liebe und Wärme gegeben. Auch Spaß. Und das gilt genauso für meine Kinder.”
    Wie gern hätte Zoë ihm gesagt, dass sie ihn auch liebte, aber sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie ihm vertrauen konnte.
    “Als ich dich fragte, ob du meine
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