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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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mehr aus“, versicherte sie ihm. „Hauptsache ist, dass wir uns jetzt wieder näherkommen.“
    „Ja, aber trotzdem bedauere ich so vieles.“ Er seufzte. „Zum Beispiel, dass ich dich zurück nach Boston und in meine Firma geholt habe, obwohl du im Süden so glücklich warst.“
    „Dad, ich liebe meinen Beruf als Architektin!“
    „Aber du magst keine kommerziellen Gebäude planen“, sagte er. „Das wusste ich, trotzdem habe ich dich gebeten, die Firma zu leiten.“
    Darüber würde sie sich nie beklagen! WW Architektur-Design war doch ein Familienbetrieb, und wenn die Familie einen brauchte, tat man, was nötig war. Ohne zu murren. So einfach war das.
    „Du warst krank, du hast mich gebraucht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, Dad.“
    „Doch, mein Kind. Ich möchte, dass du als Chefin aufhörst.“
    „Aufhören? Du bist gesundheitlich noch nicht wieder in der Lage, die Firma zu leiten.“ Vielleicht würde er das nie mehr sein, aber das wollte sie ihm nicht sagen. Damit würde sie ja seine Hoffnung zerstören. „Ich bleibe auf meinem Posten, bis du zurückkommst und …“
    Er ließ sie nicht ausreden. „Nein.“ Seine Stimme klang nun energisch wie früher. „Du hast jetzt eine Tochter. Um die musst du dich kümmern.“
    „Ja, und ich muss auch meine Rechnungen bezahlen. Also arbeite ich weiter. Ich muss mir eben die Zeit gut einteilen.“
    „Ellie, ich möchte, dass du deine eigene Abteilung gründest. Für Wohnhäuser, so wie du sie da unten im Süden entworfen und geplant hast. Und ich möchte, dass du so viele Leute einstellst, wie nötig sind, damit du nicht so hart arbeiten musst wie ich damals.“
    „Wohnhäuser?“, wiederholte Ellie träumerisch. Ja, damit hatte sie sich am liebsten befasst. „Aber wer wird dann die Bürohäuser und Hotels bauen, Dad?“
    „Larry und … Finn McKenna.“
    Sie traute ihren Ohren nicht. „Finn? Ich dachte, du traust ihm nicht.“
    „Du hast mir gesagt, er wäre klug und fähig. Also habe ich ihn heute Morgen angerufen. Er hat mir erzählt, wie gut die Zusammenarbeit bei dem Piedmont-Projekt geklappt hat. Ich kannte McKenna ja nicht persönlich, und nun sehe ich ein, dass ich ihn falsch eingeschätzt hatte. Er ist ein gewiefter Geschäftsmann, aber auch ein netter Kerl. Wie es klang, macht er sich viel aus dir.“
    Ellie lachte ironisch. „Er macht sich viel aus seiner Firma.“
    „Nicht nur. Aber das musst du wohl selbst herausfinden, mein Kind.“
    Wer ist denn nun der richtige Finn, dachte sie verwirrt. Der, in den sie sich verliebt hatte? Oder der gnadenlose „Hawk“, der sie so oft weggestoßen hatte?
    Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Es gab zu viel anderes, worüber sie sich den Kopf zerbrechen konnte. Ihren Vater zum Beispiel. Oder die Reise nach China, um Jiao zu holen.
    „Und du willst wirklich, dass ich ab jetzt wieder Wohnhäuser plane?“, erkundigte sie sich hoffnungsvoll.
    Dann könnte sie ihre Arbeitszeit flexibler gestalten und sich viel besser um Jiao kümmern. Das brauchte die Kleine nach ihren traumatischen Erfahrungen.
    Genügend Zeit – das war ein unschätzbar wertvolles Geschenk, das ihr Vater ihr machte.
    Er setzte sich auf und umarmte sie innig. „Du sollst deine Tochter aufwachsen sehen. Und ich möchte dabei sein. Ich will nicht, dass du dieselben Fehler machst wie ich damals.“
    Sie schmiegte den Kopf an seine Schulter, und ihre Tränen tropften auf seinen Pyjama.
    „Du hast keine Fehler gemacht, Dad“, flüsterte sie. „Nicht einen einzigen.“
    Finn hatte Ellie jetzt schon seit Wochen nicht gesehen. Leider hatte er sie noch nicht vergessen.
    Dann hatte er der Fusion mit Henry Winstons Firma zugestimmt. Das bedeutete, er würde jeden Tag mit Ellie im selben Gebäude sein. Anscheinend war er verrückt. Und er konnte sich nicht von ihr lösen.
    Seinen Anwalt hatte er auch noch nicht wegen der Scheidung kontaktiert. Er schob das ständig auf.
    Als er sich schließlich bei WW eingerichtet hatte, war Ellie nicht mehr dort, sondern auf „Mutterschaftsurlaub“, wie ihre Assistentin begeistert erzählte. Jeden Tag erfuhr er Neues über Ellie und Jiao, und jedes Mal gab es ihm einen Stich.
    Nun stand er am Rand des Spielplatzes ganz in der Nähe von Ellies Wohnung. Fröhliches Kinderlachen ertönte, Mütter saßen auf Bänken und behielten ihre Sprösslinge im Auge.
    Finn blickte sich suchend um, bis er Ellie entdeckte. Kurz stockte ihm der Atem. Sie saß mit Jiao auf einer Decke auf dem Rasen, und sie
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