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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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schießen sah. „Wir … wir reisen doch morgen ab.“
    Für einen Moment hielt er ihren Blick gefangen. „Würdest du heute lieber im Gästezimmer schlafen?“
    „Wo sonst?“, erwiderte sie eisig.
    Er kam zu ihr und strich ihr mit den Fingerknöcheln über die Wange. „Glaubst du wirklich, du schläfst einen Monat lang in einem separaten Zimmer?“
    Sie wischte seine Hand weg wie eine lästige Fliege. „Ich habe nichts unterschrieben, das mich verpflichtet, mit dir zu schlafen.“
    „Apropos …“ Er trat von ihr weg, öffnete den Aktenkoffer, der auf dem Tisch beim Fenster lag, holte ein Dokument hervor und reichte es ihr. „Das solltest du dir durchlesen, bevor du unterschreibst.“ Seine Miene war nicht zu deuten. „Die vereinbarte Summe wird dir nach Ablauf deines Aufenthalts überwiesen.“
    Gisele starrte auf die Papiere und wünschte, sie könnte sich umdrehen und gehen. Doch zwei Millionen Dollar ließen sich nicht so leicht ausschlagen. Sie war stolz auf ihren Erfolg, und was außer ihrem Geschäft hatte sie denn sonst noch im Leben? Der Traum von einer eigenen Familie war längst zerstört.
    Mit dem Vertrag in der Hand ließ sie sich auf den nächsten Stuhl sinken, las die Paragrafen sorgfältig durch, doch der Text war genauso unverschnörkelt und klar, wie Emilio bereits angedeutet hatte. Nach Ablauf eines Monats wäre sie um zwei Millionen Dollar reicher, ohne weitere Verpflichtungen einzugehen. Trotzdem zitterten ihre Finger, als sie ihren Namen auf die gestrichelte Linie setzte.
    „So. Jetzt haben wir also eine Abmachung.“ Emilio nahm die Papiere entgegen und legte sie beiseite.
    Gisele hob das Kinn. „Genau. Du hast soeben zwei Millionen Dollar aufgegeben.“ Für nichts und wieder nichts.
    Spöttisch verzog er die Lippen. „Wie lange, meinst du, hältst du durch? Eine Woche? Zwei?“
    Sie funkelte ihn ärgerlich an. „Wenn du eine Bettgespielin brauchst, wirst du dich woanders umsehen müssen.“
    „Ah, du planst also deinen eigenen kleinen Rachefeldzug?“ Noch immer stand das spöttische Lächeln auf seinem Mund. „Glaub nicht, ich wüsste nicht genau, was in deinem Kopf vorgeht. Du hast vor, mich jede einzelne Minute leiden zu lassen. Aber meinst du wirklich, nur weil du mich anfauchst, würde ich dich weniger begehren? Du wirst wieder mit mir schlafen, Gisele. Nicht, weil ich dich bezahle, sondern weil du dich einfach nicht zurückhalten kannst.“
    Sie hätte nicht gedacht, dass sie ihn noch mehr hassen könnte. Am liebsten hätte sie ihm die Arroganz aus dem Gesicht geschlagen. Er unterstellte ihr, dass sie weder Selbstbeherrschung noch Selbstachtung hatte. „Ich hasse dich mit jeder Faser meines Seins!“, herrschte sie ihn an. „Ist dir das nicht klar?“
    Seine Gelassenheit rieb sie nur weiter auf.
    „Immerhin fühlst du etwas für mich. Das ist gut. Wut ist besser als Gleichgültigkeit.“
    Oh, sie würde ihm schon zeigen, wie gleichgültig sie sein konnte! „Na schön.“ Sie kickte die Schuhe von den Füßen und griff an den Reißverschluss ihres Kleides. „Willst du jetzt gleich mit mir schlafen? Bringen wir es hinter uns.“
    Er beobachtete sie stumm, ohne dass sich ein einziger Muskel an ihm regte. Nur seine Pupillen weiteten sich, als sie das Kleid von ihren Schultern rutschen ließ – ein eindeutiges Anzeichen für sein Interesse.
    Gisele stand in BH und Slip vor ihm, und noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so nackt und bloß gefühlt. Ein Schauer überkam sie, ihr Magen zog sich zusammen. Sie wusste nicht, ob sie die Kraft hatte, tatsächlich weiterzugehen. Trotzdem griff sie hinter sich an den BH-Verschluss. Sie hatte das Gefühl, gleich in Tränen auszubrechen, in ihr tobte ein Tumult. Der Druck wuchs, in ihrer Brust brannte es wie Feuer …
    „Zieh dich wieder an“, befahl Emilio knapp und wandte sich ab.
    Sie kam sich vor, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. Sie hatte ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen wollen, doch jetzt hatte er den Spieß umgedreht. Er wollte sie, aber zu seinen Bedingungen.
    Sie kam sich dumm und albern vor. Und zurückgewiesen.
    Er ging zum Barschrank und goss sich einen Drink ein, trank das Glas in einem Zug aus, setzte es dann mit einem dumpfen Knall auf dem Holz ab. Seine breiten Schultern wirkten angespannt. Gisele konnte sich genau erinnern, wie sich diese harten Muskeln unter ihren Fingern angefühlt hatten. Wie oft hatte sie die Lippen auf die heiße Haut gedrückt und den Geschmack nach Salz
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