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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260
Autoren: Julia James
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der Atem.
    „Komm“, sagte er. „Deine Kutsche wartet auf dich, Cinderella.“
    Die Kutsche war ein Privatjet, der sie nach Mailand brachte, um La Bohème in der Scala zu sehen. In dem Moment hatte Vanessa erkannt, dass sie sich nicht in einen gewöhnlichen Geschäftsmann verliebt hatte.
    Markos war einer der reichsten Männer Europas.
    Aber das brachte auch Probleme mit sich. Denn die Reichen waren wirklich anders, wie sie schnell herausfand. Markos war niemals unhöflich, strahlte aber trotzdem eine gewisse Härte aus. Was er wollte, bekam er auch. Nicht durch Forderungen oder Launen oder schlechtes Benehmen. Er bekam es, weil … nun, weil er Markos Makarios war. Menschen taten, was er wollte. Mitarbeiter, Bedienstete – jeder.
    Sogar sie.
    Plötzlich war ihr unbehaglich zumute. Nein, dachte sie, ich tue, was Markos will, weil ich es will. Wie könnte ich etwas anderes wollen? Ich liebe ihn.
    Und jetzt, da er mit zusammengezogenen Brauen seine Verärgerung darüber ausdrückte, dass es ihr offenbar nicht gefallen hatte, Model zu sein, wusste sie, dass er sie nie zu etwas zwingen würde, was sie nicht wollte. Ganz im Gegenteil! Er hatte sie reich beschenkt. Aber er hatte ihr viel, viel mehr gegeben als seinen Reichtum.
    Sich selbst.
    Das war es, was ihr Herz so glühend erwärmte. Dass er seineZeit mit ihr verbrachte, sie mitnahm, wohin auch immer er ging, ihr all die Orte auf der Welt zeigte, von denen sie bislang nur geträumt hatte, und sie Tag und Nacht an seiner Seite behielt, außer wenn er arbeiten musste, was unweigerlich hin und wieder vorkam; schließlich leitete er die eine Hälfte der Makarios Corporation.
    „Wir haben die Firma aufgeteilt“, erklärte er ihr. „Leos Vater ist gestorben, und mein Vater hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen.“
    „Gibt es nie Streit?“, hatte sie interessiert gefragt.
    Aber Markos hatte nur mit den Schultern gezuckt und gelächelt. „Leo gefällt sich bei dem Gedanken, er würde seinen Willen durchsetzen, aber wenn es sein muss, weise ich ihn in seine Schranken.“
    Als Vanessa Leo kennenlernte, erkannte sie, dass die Beziehung der beiden Cousins ausgezeichnet funktionierte. Markos war der kühlere Kopf, Leo besaß das aufbrausendere Temperament. Markos war berechnender, Leo impulsiver. Und obwohl Leo seinen Cousin gern darauf hinwies, dass er älter war, herrschte Respekt und Zuneigung zwischen ihnen.
    Sie runzelte die Stirn. Gestern Abend, auf der Galaparty zur Präsentation der Juwelen, hatte Leo Anna, eines der Models, nicht von seiner Seite gelassen. Darüber schien Anna nicht gerade glücklich gewesen zu sein, allerdings hatte sie während des gesamten Shootings nicht sonderlich glücklich gewirkt. Vorher, während der Fotoaufnahmen war sie mit dem furchtbaren Fotografen aneinandergeraten, der den ganzen Tag über nichts anderes getan hatte, als die Models anzuschreien.
    Jetzt, da das Shooting endlich vorüber war, konnte sie Markos die Wahrheit sagen.
    „Nein, es hat mir keinen Spaß gemacht“, gestand sie. „Ich glaube nicht, dass Modeln etwas für mich ist.“
    „Aber du hast fantastisch ausgesehen.“
    „Es ist härtere Arbeit, als du denkst“, erwiderte sie. „In fabelhaften Kleidern posieren und großartigen Schmuck präsentieren, ist unendlich anstrengend. Und Signor Embrutti hat sehr viel von uns verlangt, um nicht zu sagen, er war sehr unhöflich.“
    Sofort verfinsterte sich Markos Miene. „Zu dir? Du hättest sofort gehen sollen.“
    „Nein! Zu mir war er weit weniger unhöflich als zu den anderenMädchen. Schließlich weiß jeder, dass du und ich …“
    „Das ist auch gut so“, meinte er wütend und ergriff ihre Hand.
    „Wann hast du Skifahren gelernt?“, fragte sie in dem Versuch, die Atmosphäre zwischen ihnen wieder etwas aufzulockern.
    „Das ist lange her“, sagte er und lehnte sich zurück. „Meine Mutter hat mich immer in die Berge mitgenommen.“
    „Hat sie es dir beigebracht?“ Bei dem Gedanken, wie seine liebende Mutter Markos als Kind beigebracht hatte, wie man Ski fährt, musste Vanessa lächeln. Nur selten erhaschte sie einen Blick auf den Mann hinter dem Liebhaber.
    „Nein, sie hat einen Lehrer angestellt.“
    Ihm Skifahren beizubringen, wäre wirklich das Letzte gewesen, worum sich seine Mutter gekümmert hätte. Zum einen war sie viel zu beschäftigt mit ihrem jeweils aktuellen Liebhaber. Zum anderen hatte sie ihren Sohn nur mitgenommen, weil er ihr Kapital im Kampf um das Geld ihres Ehemannes war.
    Als
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