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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260
Autoren: Julia James
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Frauen, wie er wollte. Nur auf eine Sache in seinem Leben hatte er frustrierenderweise keinen Einfluss: auf die konstanten Aufforderungen seines Vaters, endlich zu heiraten, Kinder zu zeugen und die Makarios-Dynastie fortzusetzen.
    Trotzdem langweilte er sich.
    Dieses Gefühl musste er vertreiben. Mit welchen Mitteln auch immer. Und sei es mit einem Spaziergang über einen der berühmtesten Plätze von Paris – wie ein ganz gewöhnlicher Tourist. Vor ihm erhoben sich die beiden Kirchtürme, darunter das Fenster mit der Rosette und die gotischen Bögen der Eingänge. Um ihn herum unterhielten sich Menschen in den verschiedensten Sprachen, Kameras blitzten, und Reiseführer machten die Runde.
    „Lassen Sie mich jetzt endlich in Ruhe?!“
    Die zornige Stimme rechts von ihm erweckte seine Aufmerksamkeit. Während er den Kopf wandte, bemerkte er zwei Dinge. Die Sprecherin hatte englisch gesprochen und nicht französisch, und sie war die atemberaubendste Frau, die er seit langem gesehen hatte.
    Zuerst fielen ihm ihre Haare auf. Wunderbare lange rotgoldene Locken – fast bis zur Hüfte. Einen Moment war er wie geblendet. Dann wanderte sein Blick zu ihrem Gesicht.
    Sie hätte einem Gemälde von Raffael entstiegen sein können. Ein ovales Gesicht, helle Haut, glänzende Augen und ein sinnlicher Mund. Aber in ihren Zügen lag nicht die ruhige Gelassenheit eines Gemäldes. Markos’ Mundwinkel zuckten amüsiert – ruhig und gelassen waren die letzten Worte, die im Augenblick zu ihr passten.
    Sie bebte vor Zorn, und ihre braunen Augen blitzten.
    Und er wusste auch, warum.
    Zwei junge Männer blockierten ihren Weg und blinzelten einander verschwörerisch zu. Einer von ihnen sprach in gebrochenem Englisch auf sie ein und versuchte, sie zu einem Drink zu überreden.
    „Nein!“, entgegnete die Rothaarige wütend. „Lassen Sie mich in Ruhe.“
    Stattdessen ergriff der andere Mann ihr Handgelenk. Als sie sich befreien wollte, lachte er nur und wiederholte die ungebetene Einladung.
    Ganz automatisch ging Markos auf die Gruppe zu. Hart und autoritär stieß er einige Sätze auf Französisch aus, woraufhin die beiden jungen Männer erstarrten. Markos fügte ein weiteres einsilbiges Wort hinzu und lächelte. Ein völlig humorloses Lächeln.
    Augenblicklich ließ der Mann das Handgelenk der Frau los. Ohne weitere Umstände verschwanden die zwei in der Menschenmenge.
    „ Merci, monsieur.“
    „Gern geschehen“, erwiderte Markos auf Englisch. Dank seiner britischen Mutter sprach er ohne Akzent, ein Umstand, der überhaupt nicht zu seinem südländischen Äußeren passte.
    Dass die Frau diese Unstimmigkeit registrierte, war nicht zu übersehen.
    Und er sah, dass sie noch etwas anderes wahrnahm. Etwas, bei dem er tiefe Befriedigung empfand. Er wartete einen Moment, dann murmelte er: „Ich fürchte, das waren nicht die Letzten, die Sie behelligen werden.“
    „Warum können die mich nicht in Ruhe lassen?“, rief sie verärgert.
    Markos lachte. Diesmal aufrichtig. „Weil dies Paris ist. Und hier verfolgen Männer wunderschöne Frauen nun einmal.“
    „Das ist so lästig“, sagte sie. „Und dumm. Welcher Mann glaubt ernsthaft, eine Frau würde sich auf so ein Angebot einlassen?“
    „Was Sie brauchen“, erwiderte er sanft, „ist ein Leibwächter.“
    Ihr Blick ruhte auf ihm. In ihren Augen lag Unsicherheit, nicht Verärgerung. Und noch etwas anderes.
    Die Unsicherheit gewann die Oberhand.
    „Guten Tag, monsieur. Ich danke Ihnen für das, was Sie für mich getan haben.“ Damit wandte sie sich um und ging.
    Markos sah ihr nach. Sie kam ungefähr zwanzig Meter weit, bevor ein hagerer Skandinavier mit einem Reiseführer in der Hand sie aufhielt, etwas fragte und dann einladend auf die Kathedrale deutete. Kopfschüttelnd ging sie um den Skandinavier herum und kreuzte den Weg eines Nordafrikaners, der nun seinerseits die Richtung änderte, neben ihr herging und ihre ablehnenden Gesten komplett ignorierte.
    Ohne seinen gemächlichen Gang zu beschleunigen, schlenderte Markos ihr hinterher. Das Gefühl der Langeweile war verschwunden. Komplett.
    Es war einfach unerträglich! Gleich an ihrem ersten Tag in Paris wurde sie ununterbrochen belästigt. Dabei wollte sie sich lediglich einen seit Jahren gehegten Traum erfüllen: die schönsteStadt Europas besichtigen.
    „Verschwinden Sie“, fauchte sie denjenigen an, der sie gerade ansprach.
    „Eenglische?“, fragte der Mann und grinste. „Ich zeige dir gute Zeit.“
    Hinter ihr erklang
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