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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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niedergeschlagen. „Irgendwie habe ich das Gefühl, er hält mich für eine ziemliche Nervensäge – wenn er überhaupt an mich denkt.“
    „Oje!“
    Coreen machte sich über ihren dritten Cocktail her. „Nun erzähl schon, wie war es bei Alex und dir? Das hast du ja bisher für dich behalten. War es sehr romantisch?“
    „Romantisch? Das würde ich nicht sagen. Es hatte nichts mit Blumen, Champagner und Feuerwerk zu tun …“
    „Camerons Antrag war sehr romantisch“, seufzte Alice versonnen. „Es war im Sommer …“
    „Ja, ja“, sagte Coreen mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Diese Geschichte haben wir alle schon tausendmal gehört. Aber ich möchte gern wissen, wie es für Jennie war.“
    Damit war Jennie in einer ziemlichen Zwickmühle. Wie sollte sie Coreen erklären, was passiert war, ohne dass es banal klang?
    Damals hatten sie sich fast eine ganze Woche nicht gesehen, da beide viel hatten arbeiten müssen. Jennie hatte ihn am Charing Cross Bahnhof abgeholt, weil er einen Fall in Manchester gehabt hatte. Es sollte eine Überraschung für ihn sein, deshalb hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie ihn abholen würde.
    „Vielleicht klingt das jetzt komisch“, sagte sie stockend zu ihren Freundinnen, die gebannt an ihren Lippen hingen. „Es war sehr voll auf dem Bahnsteig, und ich konnte ihn nirgendwo erblicken. Und dann war er plötzlich da … und lief lachend auf mich zu …“
    In Gedanken spielte sie die Szene noch einmal durch.
    „Er lief durch die Menge, ohne mich aus den Augen zu lassen“, sagte sie nachdenklich. „Als würde er nur mich sehen – oder als wollte er außer mir nichts anderes sehen.“
    Entzückt schlug Coreen die Hände zusammen. „Seht ihr? Das ist es, was ich meine.“
    „Und dann?“, fragte Alice gespannt.
    „Dann hat er mich geküsst“, sagte Jennie verträumt. „Er hat mich geküsst und dabei gelacht, und dann sagte er plötzlich ‚Lass es uns tun.‘ Ich musste ihn nicht einmal fragen, was er damit meinte – ich wusste es sofort.“
    „Was – er hat dich nicht mal gefragt, ob du ihn heiraten würdest?“
    Jennie schüttelte den Kopf. Wie sollte sie es Coreen erklären – vielleicht konnten andere das nicht verstehen, aber sie selbst hatte es sofort verstanden. Wer brauchte schon Worte, wenn er dem anderen ins Herz sehen konnte?
    Und Alex hatte ein wunderbares Herz – tapfer, mutig und edel.
    Erneut erinnerte sie sich an sein Lachen von damals und war irritiert. Wann hatte sie Alex zuletzt so befreit lachen sehen? Wann hatte er überhaupt das letzte Mal gelächelt? Der Alex, mit dem sie jetzt zusammenlebte, war in sich zurückgezogen und schweigsam. Wenn sein Herz überhaupt etwas sagen wollte, so drang es jedenfalls nicht bis zu ihr vor.
    „Es ist die wunderschönste Sache auf der Welt, findest du nicht?“, unterbrach Alice ihre Gedanken und strahlte sie an.
    „Was denn?“
    „Die Ehe natürlich. Ich wache jeden Morgen auf und bin überglücklich. Geht es dir nicht auch so?“
    „Ja.“
    Das war die Antwort, die die Freundinnen hören wollten. Aber während Coreen und Alice weiter plauderten, dachte Jennie noch einmal über die Frage nach. Natürlich war sie glücklich mit Alex. Sie hätte mit keinem anderen Mann zusammen sein wollen. Und dennoch – wenn man sie gefragt hätte, ob sie jeden Morgen überglücklich aufwachen würde, hätte sie ehrlicherweise mit Nein antworten müssen.
    Nach außen hin schien alles perfekt zu sein. Die Vaterschaft hatte sich geklärt, und sie hatten das erste Stadium ihrer jungen Ehe hinter sich gebracht. Inzwischen hatten sie sich mit dem Alltag arrangiert. Alice hingegen schien immer noch in den Flitterwochen zu schweben. Als ehemaliges Partygirl war Jennie darauf ein wenig neidisch. Waren ihre Flitterwochen schon vorbei, ohne dass sie überhaupt richtig begonnen hatten? Das wäre nicht fair!
    Coreen hatte recht gehabt, was den Cocktail betraf. Er schien wirklich Wunder zu bewirken und innere Klarheit zu schenken. Was war nur los mit ihrer Ehe? Welcher dunkle Schatten hing über ihnen?
    Vielleicht lag es ja gar nicht an Alex. Vielleicht war sie selbst das Problem. Bisher hatte sie es in keiner Beziehung lange ausgehalten. Die Liebe kam immer plötzlich und sporadisch. So manche ihrer Affären hatte am Anfang Spaß gemacht, doch dann war der Glanz schnell vorbei gewesen. Jennie hatte sich darüber keine großen Gedanken gemacht, sie hatte es einfach akzeptiert.
    Aber an eine Ehe hatte sie natürlich ganz
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