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Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
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kam nicht infrage. Sophia war kein Feigling. Früher oder später musste sie ihn wiedersehen.
    Abrupt blieb sie vor dem Aufzug stehen. Der Aufzug, in dem sie am Abend zuvor in intimer Zweisamkeit gefangen gewesen waren. Sophia zwang sich, langsam durchzuatmen.
    „Sophia.“
    Ruhig zog sie den Umschlag aus der Handtasche und drehte sich um. Sie setzte eine abweisende Miene auf, und hob das Kinn.
    „Guten Morgen, Mr Barrington.“
    „Sophia, wir müssen reden.“
    „Es gibt nichts zu reden.“ Sie reichte ihm den Umschlag.
    „Was ist das?“
    „Lies.“
    Mike riss den Umschlag auf und überflog das Blatt. „Sophia“, sagte er. „Du darfst meinetwegen nicht den Job aufgeben.“
    „Wir leben in einem freien Land. Ich kann tun und lassen, was ich will.“
    „Du brauchst deinen Job, um deine Mutter zu unterhalten.“
    „Mach dir unseretwegen keine Sorgen. Wir werden überleben.“
    „Bitte“, beharrte Michael. „Möglicherweise gibt es keine gemeinsame Zukunft für dich und mich, aber du darfst nicht gehen. Du bist eine zu gute Kraft. Dich zu verlieren, wäre ein Unglück für Barrington.“
    „Niemand ist unersetzlich. Besonders, was mich betrifft. Du findest eine andere.“
    Sie hatte unsagbare Mühe, ihm in die Augen zu sehen und nicht von ihrem Vorsatz abzuweichen. Sie wollte ihm vergeben, aber das war unmöglich. Wenn er sie sogar über die eigene Identität täuschte, würde er sicher bei der geringsten Gelegenheit lügen. Sie konnte einfach nicht mit einem Mann leben, dem sie nicht vertraute.
    „Ich verstehe, dass du nicht länger meine Sekretärin sein willst. Das heißt aber nicht, dass du nicht weiter für die Firma arbeitest.“
    Die Arbeit hatte ihr Freude gemacht. Sie hatte viele Freunde, und es würde ihr schwerfallen zu gehen. „Michael, nach diesem Betrug kann ich nicht länger mit dir unter einem Dach arbeiten. Das tut zu weh.“
    „Das ist sehr schade, Sophia.“ Michael streckte ihr eine Hand entgegen, die Sophia aber ausschlug.
    „Nein.“
    Er war verletzt, das konnte sie seinem Blick ansehen. „Ich verstehe.“
    Sophia war nicht fähig, noch ein Wort mit diesem Mann zu wechseln, der ihre Welt zerstört hatte. Sie drehte sich um und floh.

12. KAPITEL
    „Sophia“, rief Jannette. „Da ist jemand, der dich sprechen möchte.“
    Michael! Sophias Herz schlug Purzelbäume. Während der letzten drei Tage wechselte ihre Stimmung ständig. Mal war sie voll Hoffnung in den Gedanken an ihre Zukunft, mal voll Verzweiflung über ihren Verlust. Aber sie war nicht bereit, ihre Arbeit für Michael wieder aufzunehmen.
    Sophia öffnete ihre Schlafzimmertür. „Ich will niemanden sehen.“
    „Es ist nicht Michael.“
    „Oh. Einen Moment.“
    Sophia eilte ins Badezimmer und zog rasch die Lippen nach. Ihre Augen waren rot und geschwollen vom Weinen. So elend wie jetzt hatte sie sich noch nie gefühlt. Wie lange würde es dauern, ehe der Schmerz verging? Wie lange, bis sie nachts wieder schlafen und mehr als ein paar Bissen essen konnte? Wann würde sie aufhören, Michaels Gesicht vor sich zu sehen, sobald sie die Augen schloss? Wann seine Küsse und Liebkosungen vergessen?
    Noch ein tiefer Atemzug, dann betrat sie das Wohnzimmer, wo sie zu ihrem Erstaunen Mildred Van Hess auf dem Sofa sitzen und mit ihrer Mutter schwatzen sah.
    „Hallo, Sophia“, erwiderte Mildred Sophias Gruß mit klarer Stimme.
    „Ich freue mich, Sie zu sehen.“
    Nachdem Jannette aus dem Zimmer gerollt war, klopfte Mildred auf den Platz an ihrer Seite. „Setzen Sie sich.“
    Zögernd nahm Sophia Platz. „Hat Michael Sie geschickt?“
    „Nein. Er weiß nicht, dass ich hier bin. Ich wollte Ihnen auch nur das Zeugnis übergeben, das er für Sie geschrieben hat.“
    „Mildred“, sagte Sophia. „Das wird meine Meinung in keiner Weise ändern.“
    „Bitte, lesen Sie es erst einmal.“
    Sophias Hände zitterten leicht, als sie das zusammengefaltete Blatt öffnete und zu lesen begann.
    Tränen traten ihr in die Augen, als ihr klar wurde, wie hoch Michael ihre Arbeitsleistung und Moral schätzte. In dem Zeugnis pries er ihre Vertrauenswürdigkeit, ihre Offenheit und Ehrlichkeit und hob besonders hervor, wie wertvoll für ihn sei, was sie ihn über die Aufrichtigkeit anderen Menschen gegenüber gelehrt hatte. Das Schreiben schloss mit dem persönlichen Bedauern Rex Michael Barringtons III. Nie zuvor hatte Sophia ein so ausgezeichnetes Zeugnis gelesen.
    „Die meisten Angestellten waren entsetzt, als sie erfuhren, dass Michael
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