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Julia Collection Band 50 - Ebook

Julia Collection Band 50 - Ebook

Titel: Julia Collection Band 50 - Ebook
Autoren: Ginna Gray
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jemanden vorbeizuschicken, der mich wieder abholen soll“, erwiderte er schroff.
    „Ganz wie Sie wünschen. In Ihrem Zimmer befindet sich ein Telefon.“
    Matt nickte kurz, verlagerte den Großteil seines Gewichts auf seinen Stock, biss die Zähne zusammen und humpelte langsam los.
    „Dem haben Sie es aber gegeben“, flüsterte Tyrone. Sie biss sich auf die Unterlippe und sah zu, wie Matt Dolan davonhinkte. Sie erinnerte sich daran, wie er früher ausgesehen hatte. Er war oft ohne Anzugjacke mit aufgekrempelten Ärmeln herumgelaufen, ein großer Mann mit breiten Schultern, durchtrainiert und selbstbewusst. Eine Aura von Stärke und Unverletzbarkeit hatte ihn umgeben.
    Seine Haltung war immer noch aufrecht, aber er hatte während seines Krankenhausaufenthaltes an Gewicht verloren, und es war offensichtlich, dass er beim Gehen starke Schmerzen hatte. Ihr Herz zog sich vor Mitgefühl zusammen, und sie wäre am liebsten zu ihm hinübergelaufen und hätte ihm geholfen.
    Doch sie unterdrückte diesen Impuls. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, ihm nachzulaufen. Er würde jedes Angebot und jede Hilfe ablehnen. Außerdem hatte sie sich ein Versprechen gegeben, und das wollte sie einhalten.
    Als John Werner sie angerufen und sie gefragt hatte, ob Matt Dolan einige Monate bei ihr wohnen könnte, hatte sie sich geschworen, diesen Mann so weit es ging sich selbst zu überlassen. Sie hatte mit ihren Kindern bereits genug zu tun. Und sie hatte genug von den Traumen, seien sie körperlich oder seelisch, mit denen verletzte Polizisten zu kämpfen hatten.
    Sie hatte all das vor zwei Jahren hinter sich gelassen, nachdem ihr Mann Tom erschossen worden war, als er einen Banküberfall verhindern wollte. Jetzt hatte sie ihr Leben ganz den Kindern gewidmet.
    Maude Ann hatte noch nie viel von Selbstbetrug gehalten und sie musste sich eingestehen, dass es noch einen anderen Grund gab, warum sie sich geschworen hatte, sich von Matt Dolan fernzuhalten. Auf gar keinen Fall wollte sie sich noch einmal zu einem Polizisten hingezogen fühlen.
    Zugegeben, das Risiko, dass das passieren könnte, war klein. Während der drei Jahre, in denen sie in John Werners Department arbeitete, hatte sich Matt ihr gegenüber immer höflich, aber distanziert verhalten. Maude Ann konnte sich nicht daran erinnern, dass sie jemals ein persönliches Gespräch geführt hätten. Und er hatte nie ihre Hilfe in Anspruch genommen, es sei denn, ein Vorgesetzter hatte es ihm befohlen.
    Er war ganz anders als Tom, überhaupt nicht ihr Typ, und wenn man die Vergangenheit betrachtete, bestand keine Gefahr, dass sich zwischen ihnen etwas entwickeln könnte.
    Trotzdem, Maude Ann war nicht dumm. Matt Dolan war ein ausgesprochen attraktiver Mann. Mit seinem schwarzen Haar und den strahlend blauen Augen, seinem gut geschnittenen Gesicht und seiner Draufgängerhaltung, konnte keine Frau ihn übersehen. Selbst die Standfesteste hätte Schwierigkeiten, so viel geballter Männlichkeit zu widerstehen.
    Ja, alles in allem, war es wirklich das Beste, wenn sie um Matt Dolan einen großen Bogen machte.

3. KAPITEL
    Matt saß auf dem Bettrand, den Hörer ans Ohr gedrückt und zählte die Klingelzeichen am anderen Ende der Leitung.
    „Lieutenant Werner.“
    „Du schäbiger, hinterhältiger Fuchs. Das hast du dir ja fein ausgedacht.“
    „Ah, schönen guten Tag, Matt. Ich nehme an, du hast Maudie und ihre Kinder inzwischen kennengelernt.“
    Matt biss die Zähne zusammen und lockerte etwas den eisernen Griff um den Hörer. John machte sich noch nicht einmal die Mühe, den Humor in seiner Stimme zu unterdrücken. Matt konnte sich bildhaft vorstellen, wie sein Chef sich jetzt im Sessel zurücklehnte und breit und selbstzufrieden lächelte. „Zumindest hast du noch den Anstand, nicht vorzutäuschen, dass du nicht wüsstest, wovon ich spreche.“
    „Das hätte auch gar keinen Sinn, nicht wahr? Wie geht es Maudie?“
    „Maudie geht es ausgezeichnet, aber ich bin fuchsteufelswild, John. Wie konntest du mir nur so etwas antun?“
    „Du glaubst, ich wollte dir etwas antun? Komm schon, Matt, du weißt genau, dass mir nur dein Wohlbefinden am Herzen liegt.“
    „Wirklich sehr komisch. Hast du wirklich geglaubt, ich würde da mitspielen? Ich habe mich geweigert, im Krankenhaus mit einer Psychologin zu sprechen, und deshalb steckst du mich in einem abgelegenen Haus am See einfach mit einer zusammen. Und dazu noch mit Maude Ann Edwards. Ich habe mich im Department von ihr ferngehalten, warum
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