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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23
Autoren: Anne McAllister
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die man hier fotografiert hatte. Als sie ihr Bier getrunken hatten, gingen Carin und Nathan ans Büfett, während er zur Terrasse hinunterschlenderte. Einer von Lachlans Freunden, Lord Grantham aus London, tanzte mit einer aufregenden Blondine und Lachlans Assistentin Suzette mit einem jungen Mann, den Joaquin nicht kannte. Sie winkten ihm zu, und er winkte zurück. Wo waren Molly und ihr Verlobter? Vielleicht hatte sich Carson gesagt, dass es bei Weitem interessanter wäre, die „Schnürsenkel“ an ihrem grünen Kleid zu entknoten, und war kurz entschlossen mit ihr ins Moonstone zurückgekehrt.
    Joaquin spürte, wie sich sein Magen verkrampfte.
    Ziellos wanderte er umher. Die Insel war klein, aber es gab viele verschlungene Pfade und verborgene Winkel, welche sich für Pärchen auf der Suche nach Abgeschiedenheit bestens eigneten. In keinem sah er Molly und Carson.
    Er kehrte an die Bar zurück und ließ sich noch ein Bier geben. Dann ging er ans Ende der Terrasse zurück, lehnte sich an die Brüstung und blickte aufs Meer.
    Warum war er überhaupt gekommen? Molly war nicht da, und selbst wenn er ihr begegnet wäre, was hätte er schon tun können? Ihr gratulieren? Sie fragen, wie sie mit Carson vorankam? Wirklich, er benahm sich wie ein Idiot.
    Er trank einen Schluck, warf noch einen Blick auf den Strand und wandte sich ab, um zu gehen.
    In dem Moment sah er sie.
    Sie saßen auf einer Bank in einem dieser abgeschiedenen Winkel, fast genau unter ihm. Joaquins Finger krampften sich um den Flaschenhals, als er sich vorsichtig über die Brüstung lehnte.
    Carson und Molly hielten sich an den Händen, ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sie sprachen leise miteinander, und jeder hatte nur Augen für den anderen. Der Abend war offensichtlich ein voller Erfolg.
    Sein Unterricht hatte Früchte getragen, er konnte stolz auf sich sein.
    Alles, was er empfand, war ein Gefühl der Trostlosigkeit.
    Warum ging er nicht? Warum ließ er sie nicht allein? Hätte er auch nur einen Funken Anstand, würde er nicht hier stehen und sie beobachten.
    Doch er rührte sich nicht, er war wie gelähmt.
    Es war, was sie gewollt hatte. Carson war der Mann, den sie liebte – er hatte es von Anfang an gewusst. Aber am Anfang war es ihm gleichgültig gewesen, weil sie ihm nichts bedeutete. Jetzt liebte er sie – und es war hoffnungslos.
    Die Erkenntnis schmerzte wie ein glühendes Eisen in seiner Brust.
    Er sah, wie sie aufstanden und Molly Carson sanft über die Wange strich. Sie lächelte ihn an, und er beugte sich hinab und küsste sie, langsam und unglaublich zärtlich.
    Als sie sich nach einer langen Weile voneinander lösten, verharrten sie einen Moment und sahen sich an. Dann wandte sich Carson um und ging mit raschen Schritten den schmalen Weg hinauf, der zum Hotel führte. Molly blieb allein zurück.
    Verständnislos schaute Joaquin ihm nach. Er sah, wie Carson das Hotel betrat und gleich darauf mit einer schlanken hellblonden Frau wieder verließ, die wie Dena Wilson aussah. Sie nahmen den Pfad zum Anlegesteg und waren bald hinter dichten Büschen und Sträuchern verschwunden.
    Sein Blick fiel wieder auf Molly. Sie stand immer noch reglos an der gleichen Stelle und schaute aufs Meer. Dann ging sie langsam den Weg zum Strand hinab.
    Joaquin folgte ihr, ohne zu überlegen. Als er sie einholte, hatte sie die Sandaletten abgestreift und watete bis zu den Knöcheln im Wasser. Er zog ebenfalls die Schuhe aus, und als er sich aufrichtete, bemerkte er ein Motorboot, das sich in Richtung Pelican Cay entfernte. Ein dunkelhaariger Mann und eine hellblonde Frau saßen darin. Molly blieb stehen und sah ihnen nach.
    Leise trat Joaquin neben sie. „Molly?“
    Sie fuhr herum; Tränen liefen ihr über die Wangen.
    „Was ist passiert?“, fragte er. „Was hat er dir getan?“
    Sie schluckte, dann hob sie das Kinn. „Nichts. Wir … haben nur geredet.“
    „Geredet?“
    „Ja, geredet. Manche Leute tun das, anstatt einfach zu nehmen, was sie wollen.“ Ihr Ton war bitter.
    Er schwieg. Nach einer Weile wiederholte er: „Was ist passiert?“
    „Wir haben uns getrennt.“ Sie lachte ein wenig traurig. „Das Herz hat es uns nicht gebrochen, aber … aber wir kennen uns schon so lange, und wir mögen uns, nur eben nicht so wie …“, ihre Stimme zitterte, „… wie Mann und Frau.“ Sie räusperte sich und fuhr in festerem Ton fort. „Er hat sich in Dena verliebt. Er sagt, er wollte es nicht, weil wir verlobt waren,
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