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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23
Autoren: Anne McAllister
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weitergehen?
    In einer idealen Welt, ging es ihr durch den Sinn, würde ich jetzt zu Carson gehen und ihm die Wahrheit sagen. Er würde verstehen und einsehen, dass wir nicht füreinander geschaffen sind, und wir würden weiterhin Freunde bleiben. Und dann würde Joaquin wie ein Märchenprinz auf einem stolzen Schimmel daherreiten, mich in die Arme nehmen und bitten, seine Frau zu werden. Und wir würden bis an unser Lebensende miteinander glücklich sein.
    So wäre es in einer idealen Welt, doch leider war es nur ein Traum. Und selbst der blieb ihr versagt, denn sie konnte nicht einschlafen.
    Solange Joaquin zurückdenken konnte, hatte sich sein Leben nur um Fußball gedreht; jetzt verschaffte er ihm die notwendige Ablenkung, die ihn davor bewahrte, den Kopf zu verlieren. Ohne das bevorstehende Turnier hätte er die letzten Tage nicht überstanden.
    Als er am Samstagmorgen um sieben aufstand, fühlte er sich wie gerädert. Nach Mollys Rückkehr letzte Nacht hatte er noch stundenlang wach gelegen, erleichtert, dass sie nicht mit Carson zusammen war, und gleichzeitig erbittert, dass sie nicht in seinem Bett lag. Der neue Tag dämmerte bereits, als er endlich aus schierer Erschöpfung einschlief, bis eine Stunde später der Wecker klingelte. Er öffnete die Tür, und seine Stimmung erreichte den Nullpunkt, als er entdeckte, dass ihr Zimmer leer und das Bett gemacht war. Molly war verschwunden.
    Wo war sie? Bei Carson im Moonstone?
    Der Gedanke verursachte ihm ein Gefühl der Übelkeit.
    Nimm dich zusammen! Sie ist nicht für dich, war es nie und wird es auch nie sein.
    Er duschte und schleppte sich zum Fußballplatz, wo er den ganzen Tag verbrachte. Das war seine Rettung, denn das Turnier nahm ihn voll in Anspruch. Solange er sich auf die Spiele konzentrieren musste, dachte er nicht an das, was Molly und Carson miteinander machten.
    Zum Glück gewannen die Pelikane jedes Mal, sodass er die ganze Zeit beschäftigt war. Als der erste Spieltag am späten Nachmittag zu Ende ging, lagen sie an dritter Stelle und waren im Halbfinale.
    „Morgen früh um neun“, schärfte Lachlan ihnen ein, als sie, nach Atem ringend, am Boden lagen. „Ihr wart eine Wucht“, fügte er anerkennend hinzu.
    „Die Besten“, keuchte Marcus.
    „Das wird sich morgen entscheiden. Noch habt ihr nicht gewonnen. Geht jetzt heim und schlaft euch aus. Keine Partys heute Abend!“
    „Keine Angst“, brummte Lorenzo. „Alles, was ich will, ist mein Bett.“
    Während die Zuschauer vom Platz schlenderten, musterte Joaquin unauffällig die Menge: Molly war nicht zu sehen.
    „Suchst du jemanden?“, fragte Lachlan.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte nur wissen, ob meine Eltern auch da sind.“
    „Sie waren hier. Ich soll dir ausrichten, dass sie für acht einen Tisch im Beaches reserviert haben und dort auf dich warten.“
    „Danke.“ Er hatte kein Verlangen, mit seinen Eltern, Marianela und ihrer Mutter im Restaurant zu sitzen und über Gott und die Welt zu reden, während er sich die ganze Zeit fragte, wie Molly mit ihren Verführungsversuchen bei Carson Sawyer vorankam.
    „Na, dann viel Spaß.“ Lachlan stützte sich auf seine Krücken und stand auf. „Und denk dran: Tu nichts, was ich nicht auch tun würde.“ Er zwinkerte ihm zu und humpelte davon.
    Als er zurückkam, war Molly bereits zu Hause. Aus dem Badezimmer kam das Geräusch der Dusche, und er erinnerte sich daran, dass heute die große Party auf Tom Wilsons Insel stattfand, zu der sie und Carson eingeladen waren.
    Nach dem Tag auf dem Fußballplatz war er erschöpft und verschwitzt und brauchte selbst dringend eine Dusche, doch es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten. Er holte ein Bier aus dem Kühlschrank und ließ sich in einen Sessel fallen. In Gedanken sah er Molly vor sich, nackt oder vielleicht in ein Handtuch gehüllt. Ruhelos stand er auf und ging wieder in die Küche, um sich ein Sandwich zu machen. Dann hörte er, wie das Wasser abgestellt wurde, und ein paar Minuten später kam sie die Treppe herunter. Sie trug das grüne Seidenkleid, das er für sie ausgesucht hatte, und sah einfach umwerfend aus.
    „Kann ich dich um einen Gefallen bitten?“, fragte sie.
    „Was willst du?“
    „Ich brauche jemanden, der mir beim Anziehen hilft, ich kann diese Schnürsenkel hinten nicht allein zumachen.“ Sie drehte sich um, und alles, was er sah, war ihr goldbrauner Rücken. Sein Mund wurde trocken, und er schluckte krampfhaft.
    Was sie Schnürsenkel nannte,
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