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Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21
Autoren: LYNNE GRAHAM
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überdies eine ausgezeichnete Gastgeberin sowie sehr nachsichtig, was die seelische Verfassung ihrer künftigen Schwiegermutter betraf. Allerdings wurde die Beziehung der Verlobten weder durch Liebe noch durch Lust geprägt. Beide maßen gegenseitigem Respekt und Ehrlichkeit größere Bedeutung bei. Obwohl Veronique natürlich bereit war, ihm Kinder zu schenken, zeigte sie wenig Begeisterung für körperliche Intimitäten und hatte schon klargestellt, dass es ihr lieber wäre, wenn er seine Bedürfnisse bei einer Geliebten befriedigen würde.
    Christien war mit diesem Arrangement durchaus einverstanden. Die Gewissheit, dass selbst eine Hochzeit ihn nicht der kostbaren männlichen Freiheit berauben würde, das zu tun, was er wollte, hatte seine Bereitschaft, sich unters Ehejoch zu begeben, erheblich gesteigert.
    In einem Monat würde er geschäftlich in London weilen. Dann würde er Tabby Burnside einen Besuch abstatten und ihr anbieten, das Cottage zurückzukaufen. Sein persönliches Erscheinen würde ihr zweifellos schmeicheln. Er fragte sich, wie sie jetzt wohl aussehen mochte – verlebt? Mit nur einundzwanzig Jahren?
    Wen interessiert’s? Er lächelte.
    Ein Haus in Frankreich, überlegte Tabby verträumt, ein eigenes Heim in der Sonne …
    „Du wirst natürlich das Cottage der alten Dame für den bestmöglichen Preis verkaufen“, entschied Alison Davies für ihre Nichte. „Es dürfte eine hübsche Summe bringen.“
    Frische, saubere Landluft statt Abgasschwaden, die den Kleinen anfällig für Asthma machen, dachte Tabby glücklich.
    „Jake und du braucht Rücklagen für schlechte Zeiten“, erklärte ihre Tante, eine schlanke grauäugige Brünette.
    In Gedanken versunken, staunte Tabby noch immer über die Tatsache, dass Solange Roussel ihr ein Anwesen in Frankreich vermacht hatte. Es war Schicksal. Es konnte nur Schicksal sein, davon war Tabby überzeugt. Ihr Sohn hatte französisches Blut in den Adern, und nun, durch einen ebenso ungeheuren wie unerwarteten Glücksfall, hatte sie ein Heim für sie beide auf französischem Boden geerbt. Das musste natürlich ein Omen sein, wer könnte daran zweifeln?
    Sie blickte hinaus in den kleinen Garten, wo Jake spielte. Er war ein bezauberndes Kind mit funkelnden braunen Augen, leicht getöntem Teint und widerspenstigen dunklen Locken. Sein Asthma äußerte sich momentan nur in leichten Anfällen, aber niemand konnte vorhersagen, ob es sich verschlimmern würde, wenn sie in London blieben.
    Gleich nachdem der Brief von dem französischen Notar eingetroffen war, in dem er sie über die Erbschaft informierte, hatte Tabby begonnen, ein neues Leben in Frankreich für sich und ihr Kind zu planen. Der Zeitpunkt war ideal. Sie hatte verzweifelt nach einer plausiblen Ausrede gesucht, das behagliche Stadthaus ihrer Tante zu verlassen. Alison Davies war nur zehn Jahre älter als ihre Nichte. Als Tabby nach dem Tod ihres Vaters mittellos und schwanger nach England zurückgekehrt war, hatte Alison ihrer Nichte ein Heim geboten. Tabby war klar, wie viel sie der anderen Frau schuldete.
    Aber erst vor einer Woche hatte sie zufällig einen hitzigen Streit zwischen Alison und deren Freund Edward mit angehört, der heftige Schuldgefühle in ihr geweckt hatte. Edward hatte sich für ein Jahr von seinem Job beurlauben lassen, um auf Reisen zu gehen. Tabby hatte das bereits gewusst und auch, dass ihre Tante beschlossen hatte, ihn nicht zu begleiten. Allerdings war ihr, bis sie den Streit des Paares gehört hatte, nicht klar gewesen, dass Alison lieber auf die Erfüllung eines Herzenswunsches verzichtete, als ihre Nichte zu bitten, sich eine andere Unterkunft zu suchen.
    „Du brauchst deine Ersparnisse nicht einmal anzugreifen! Dank deiner Eltern gehört dir das Haus, und du könntest es für ein kleines Vermögen vermieten, während wir im Ausland sind. Damit wären all deine Ausgaben gedeckt“, hatte Edward argumentiert, als Tabby nach der Heimkehr von ihrem Abendjob draußen nach dem Schlüssel gekramt hatte.
    „Das Thema haben wir doch durch“, hatte Alison genervt protestiert. „Ich kann Tabby nicht einfach bitten auszuziehen, nur damit ich an Fremde vermieten kann. Sie kann sich keine vernünftige Wohnung leisten.“
    „Und wessen Schuld ist das? Sie ist mit siebzehn schwanger geworden, und nun muss sie für ihren Fehltritt bezahlen!“, hatte Edward wütend gekontert. „Sollen wir etwa auch dafür büßen? Es ist schlimm genug, dass wir kaum allein miteinander sind – und
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