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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10
Autoren: MIRANDA LEE
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nicht behaupten, er sei besonders gut aussehend wie sein Vater oder Rico. Deshalb war Charles auch immer davon ausgegangen, dass die Frauen es vor allem auf sein Geld abgesehen hatten.
    Inzwischen sah er ganz passabel aus. Er war sehr groß, hielt sich fit und besaß immer noch volles Haar. Der berufliche Erfolg hatte sicher auch sein Auftreten verändert. Manche Journalisten beschrieben ihn als „beeindruckend und übermächtig“, andere als „rücksichtslos und arrogant“. Aber Charles interessierte nur, was Dominique von ihm hielt. Offensichtlich war er für sie attraktiv genug. Das hatte sie ihm auch in ihrer Hochzeitsnacht gesagt. Von Anfang an habe sie ihn unglaublich sexy gefunden, und das war bei ihm, was sie betraf, nicht anders gewesen.
    Bei der letzten Betriebsweihnachtsfeier war er auf Dominique aufmerksam geworden. Sie hatte gerade begonnen, für Brandon Beer zu arbeiten, nachdem sie zuvor von Melbourne nach Sydney gezogen war. Natürlich kannte Charles ihre Personalunterlagen und wusste, dass sie achtundzwanzig Jahre alt und in Tasmanien, dem kleinsten Bundesstaat Australiens, geboren war. Sie besaß keine besonders gute Schulausbildung, hatte sich aber in Abendkursen weitergebildet. Das gefiel ihm. Bei ihrer letzten Anstellung war sie immerhin persönliche Assistentin des Firmengründers gewesen.
    Von seinem Personalchef wusste Charles bereits, dass „die Neue“ eine sehr attraktive Blondine war, aber als er sie in natura erlebte, verschlug es im buchstäblich den Atem. Dominique trug ein dreiviertellanges weißes Satinkleid mit tiefem V-Ausschnitt und Neckholder, das keinen Zweifel an ihrer umwerfenden Figur ließ. Ihre vollen Lippen glänzten rosig, und an ihren Ohrläppchen baumelten Perlenohrringe. Als Charles näher kam, roch er einen unheimlich exotischen und verführerischen Duft, der, wie er inzwischen wusste, „Casablanca“ hieß.
    Schon Minuten nachdem sie einander vorgestellt worden waren, bat er Dominique, mit ihm auszugehen, da er sie bereits zu diesem Zeitpunkt unheimlich begehrte. Daran gewöhnt, dass Frauen ihm zu Willen waren, traf ihn Dominiques ablehnende Antwort umso härter, besonders da sie im Lauf der Unterhaltung zugab, nicht anderweitig gebunden zu sein. Sie sagte ihm höflich, aber bestimmt, dass sie niemals mit ihrem Chef etwas anfangen würde – egal wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlen mochte.
    „Dann finden Sie mich also durchaus attraktiv“, hatte er teils geschmeichelt, teils frustriert erwidert.
    Dominique warf ihm einen merkwürdig nervösen Blick zu, wirbelte auf ihren hohen Absätzen herum und verließ die Party. Doch Charles war so hingerissen, dass er sich während der Betriebsferien zu Weihnachten an ihre Fersen hängte. Jeden Tag schickte er ihr Blumen und rief sie abends an – Adresse und Telefonnummer entnahm er der Personalakte –, bis Dominique endlich einwilligte, mit ihm essen zu gehen. Trotzdem bestand sie darauf, sich im Restaurant zu treffen und danach allein mit dem Taxi nach Hause zu fahren – was ihn nur noch mehr reizte.
    Offensichtlich hatte sie Angst, mit ihm allein zu sein. Aber warum?
    Das fand er erst beim Nachtisch heraus. Sehr bewegt erzählte sie ihm, dass sie eine Affäre mit ihrem letzten Chef gehabt habe. Er hatte ihr den Himmel auf Erden versprochen, am Ende aber eine junge Frau der Gesellschaft geheiratet. Deshalb war Dominique auch nach Sydney gezogen und hatte beschlossen, sich nie wieder auf ihren Chef einzulassen.
    Vorgesetzte, so ihre Meinung, seien nur darauf aus, eine hübsche Angestellte ins Bett zu bekommen, um sie dann fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel.
    Charles nahm sich vor, Dominique das Gegenteil zu beweisen, aber sie war nur schwer zu überzeugen. Zwar akzeptierte sie auch weitere Einladungen zum Dinner und zeigte ihm auf zahllose unglaubliche süße Weisen, dass sie ihn sehr gern mochte, wies aber auch weiterhin seine Avancen zurück. Charles’ Gefühle für sie wurden immer tiefer, und er schwor sich, ihr das auch zu zeigen.
    Noch heute erinnerte er sich an ihren erschrockenen Gesichtsausdruck, als er ihr eines Abends Anfang März beim Essen im Restaurant eröffnet hatte, dass er sie mehr liebe, als Worte es ausdrücken könnten. Doch als er sie daraufhin bat, seine Frau zu werden, und einen wunderschönen, unheimlich kostspieligen Diamantring aus der Jackentasche nahm, verwandelte sich Dominiques Schreck rasch in offene Ablehnung.
    „Das meinst du doch nicht ernst! Das sagst du doch nur,
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