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Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09
Autoren: Kathie Denosky
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konnte.“
    „Ja, es klingt wirklich sehr verdächtig“, stimmte Burt zu und klappte den Verbandskasten zu.
    „Das dachte ich auch.“ Annie drehte unbewusst den Diamantring hin und her. „Aber bis heute Abend hatte ich nicht mehr als das – bloße Vermutungen.“
    „Und jetzt haben Sie Beweise?“
    Sie kaute an ihrer Unterlippe. „Nicht genau.“
    „Wie können Sie dann sicher sein, dass er Ihre Großmutter bestohlen hat?“
    Plötzlich stand sie auf und ging nervös im Zimmer auf und ab. In seiner großen Jacke wirkte ihr zierlicher Körper zerbrechlich und zart. Burt hielt erschrocken den Atem an. Woher war denn dieser Gedanke gekommen? Jetzt war er sicher, dass er sich in der ersten Runde des Bullenreitens den Kopf gestoßen haben musste. Unwillkürlich fuhr er sich mit der Hand durch das Haar. Aber er fühlte keine Beulen.
    „Ich weiß, dass Patrick Großmutters Geld veruntreut hat, weil er es selbst zugegeben hat, kurz bevor er mich bat, ihn zu heiraten“, fuhr Annie fort.
    „Sie meinen, dieser Esel hat zugegeben, dass er Ihre Großmutter bestiehlt, und erwartet dann noch, dass Sie ihn heiraten?“, fragte er ungläubig.
„Ja.“ Burt starrte sie ungläubig an. „Eins muss ich dem Ekelpaket lassen: Er hat eine tüchtige Portion Frechheit.“ Sie blieb vor ihm stehen. „Genau das habe ich auch gedacht.
    Aber als ich ihm sagte, dass ich lieber sterben würde, als ihn zu heiraten …“ Sie schloss die Augen und erschauerte. „Sagte er, dass sich das leicht machen ließe.“
    Burt stand abrupt auf. „Der Kerl hat Ihnen gedroht, Sie umzubringen?“
    „Ja.“
    „Und Sie glauben, er meinte es ernst?“
    Sie nickte und rückte wieder nervös ihre Brille zurecht. „Ja, das tue ich. Er ist verzweifelt genug, um das zu tun.“
    Burt ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten und bedauerte, dass er dem Nadelstreifen keine verpasst hatte, als er die Gelegenheit dazu hatte. Er legte Annie die Hände auf die Schultern und sah sie ernst an. „Sie müssen die Polizei anrufen.“
    „Und ihnen was sagen? Obwohl Patrick seinen Diebstahl zugegeben und mich bedroht hat, habe ich weder Beweise noch Zeugen. Und natürlich würde er alles leugnen, wenn man ihn fragt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Die Polizei könnte nichts unternehmen, weil sein Wort gegen meins steht.“
    Burt musste zugeben, dass Annie recht hatte. Ohne Beweise konnte die Polizei nicht eingreifen. „Wenn Sie ihn im Verdacht haben, ein solcher Schurke zu sein, was machten Sie dann in seinem Zimmer?“
    „Das habe ich mich seitdem auch etwa tausend Mal gefragt“, erwiderte sie bedrückt. „Ich nehme an, ich war einfach zu naiv oder zu dumm, und im Augenblick denke ich eher Letzteres.“
    „Sie sind zu streng mit sich, Annie.“ Burt schlüpfte mit den Händen unter die Jacke, um die Spannung in ihren Schultern wegzumassieren.
    „Ich hätte es wirklich besser wissen sollen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Aber Großmutter hat hier in der Stadt mehrere Konten, und als Patrick mir sagte, er hätte in Saint Louis ein Geschäftstreffen mit den Bankiers, und mir vorschlug, ihn zu begleiten, dachte ich, ich könnte die Gelegenheit nutzen, um etwas herauszufinden, das ihn belastet.“
    „Aber Sie haben nichts gefunden?“ Burt war in Gedanken gar nicht mehr so sehr bei der Sache. Stattdessen genoss er es, ihre schmalen Schultern unter seinen Händen zu fühlen.
    „Nein, ich fand nichts heraus, weil dieses Geschäftstreffen nie stattfand. Es war nichts als ein Trick gewesen, damit ich ihn ins Hotel begleitete und seinen Antrag annehme. Er sagte, ihm wäre aufgefallen, dass ich Verdacht geschöpft hätte. Also kaufte er den Ring vom Geld meiner Großmutter, und das war’s.“
    Burt hörte auf, sie zu massieren. Jetzt war er wirklich verwirrt. „Wie hätte denn eine Ehe zwischen Ihnen beiden alles in Ordnung gebracht? Sie hätten Ihrer Großmutter doch trotzdem erklären können, was los ist, und sie hätte ihn festnehmen lassen können.“
    Annie schüttelte den Kopf. „Patrick kennt meine Großmutter nur allzu gut. Sie würde niemals den Mann ihrer einzigen Enkelin anzeigen, was immer er auch getan haben mochte. Es würde einen zu großen Skandal verursachen. Und was ein schlechtes Licht auf die Whittmeyers werfen könnte, muss um jeden Preis vermieden werden.“
    Burt konnte es nicht fassen, dass eine Frau das Glück ihrer Enkelin opfern konnte, nur um den Namen der Familie zu schützen. Er steckte die Hände in die Taschen seiner
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