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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07
Autoren: LORI FOSTER
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„Fast neununddreißig.“ Er runzelte die Stirn. „Können Sie sich einen Moment aufsetzen?“
    Ohne auf ihre Antwort zu warten, beugte er sie vor und stützte sie mit seiner breiten Brust. Er war so warm, dass sie sich am liebsten an ihn geschmiegt hätte. Doch für ihn schien die Intimität dieser Situation gar nicht zu existieren.
    Er schob das Sportshirt auf dem Rücken hoch, um sie weiter abzuhorchen. „Dachte ich’s mir doch“, murmelte er dann.
    Vorsichtig ließ er sie wieder aufs Bett zurücksinken und deckte sie zu. „Sie haben eindeutig eine Bronchitis. Wenn Sie noch einen oder zwei Tage so weitergemacht hätten, wäre garantiert eine Lungenentzündung daraus geworden. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass Sie eine Gehirnerschütterung haben.“ Sanft berührte er mit dem Zeigefinger eine Beule an ihrer Stirn. „Sie sind hart auf das Lenkrad geprallt, als der Wagen in den See fuhr. Sie können froh sein, dass Sie angeschnallt waren.“
    Er klang ein wenig tadelnd, doch sie nickte nur, da sie inzwischen so erschöpft und müde war, dass es sie nicht mehr interessierte.
    „Sind Sie gegen irgendwelche Medikamente allergisch?“
    „Nein.“
    „Schaffen Sie es, eine Pille zu schlucken?“
    Erneut nickte sie, da ihr das Sprechen zu schwerfiel.
    Er wollte noch etwas sagen, sah jedoch ihr Gesicht und seufzte. „Honey, ich weiß, dass es schwer ist für Sie, in diesem fremden Haus mit so vielen eigenartigen Männern zu sein, aber …“
    „Ihre Brüder sind ein wenig überwältigend“, unterbrach sie ihn mit ihrer heiseren Stimme, „aber eigenartig würde ich sie nicht nennen.“
    Er grinste. „Na ja, ich schon.“ Zur Tür gewandt rief er: „Ich würde sie eigenartig, widerlich, anmaßend und ungehobelt nennen!“
    Honey hörte einen seiner Brüder – sie vermutete, dass es Gabe war – zurückrufen: „Ich kenne eine Menge Frauen, die das mit dem ‚widerlich‘ anders sehen!“ Gedämpftes Gelächter folgte.
    Sawyer lachte ebenfalls leise. „Sie meinen es nur gut. Aber sie sind genau wie ich besorgt.“ Er tätschelte ihr Knie unter der Decke und reichte ihr den Tee. „Schlucken Sie damit die Pillen. Er ist kaum noch warm.“
    Honey betrachtete skeptisch die Pillen, die er ihr hinhielt. Schließlich kannte sie ihn überhaupt nicht und sollte ihm einfach so vertrauen. Obwohl ihr kaum eine andere Wahl blieb, zögerte sie.
    Geduldig erklärte er: „Es sind Antibiotika und Schmerzmittel. Außerdem müssen Sie etwas gegen den Husten nehmen.“
    „Wunderbar.“ Sie schluckte brav alle Pillen, trank fast den ganzen Becher Tee aus und ließ nur noch einen Rest zum Nachspülen des Hustensaftes, den er ihr nach den Pillen verabreichte.
    Sawyer nahm ihr den Becher aus der Hand, stellte ihn beiseite und musterte sie. „Die Tür neben dem Schrank führt ins Bad. Müssen Sie hinein?“
    „Nein“, krächzte sie. „Danke.“
    „Falls doch, sagen Sie mir Bescheid, damit ich Ihnen helfen kann. Ich möchte nicht, dass Sie aufstehen und wieder stürzen.“
    Ganz bestimmt nicht, dachte sie bei der Erinnerung an den peinlichen Zwischenfall. Sie würde es allein ins Bad schaffen, koste es, was es wolle. „Es ist alles in Ordnung, wirklich. Ich bin nur schrecklich müde.“
    Sawyer stand auf und nahm die Quilts weg. Da sie feucht waren, protestierte Honey nicht, obwohl sie sofort anfing zu frösteln. Sekunden später deckte er sie mit einem sauberen Laken und einer Wolldecke aus dem Schrank zu.
    „Schlafen Sie jetzt. Ich komme in zwei Stunden wieder, um nach Ihnen zu sehen – wegen der Gehirnerschütterung“, fügte er hinzu, als sie erstaunt zu ihm aufsah. „Tut mir leid, Honey, aber ich werde Sie alle ein bis zwei Stunden wecken müssen, um sicherzugehen, dass mit Ihnen alles in Ordnung ist. Sie brauchen bloß jedes Mal Ihre großen blauen Augen zu öffnen und Hallo zu sagen. Einverstanden?“
    „Ja.“ Die Vorstellung gefiel ihr nicht, denn jetzt würde sie nicht mehr schlafen können, weil sie befürchtete, er könnte sie schnarchen hören. Normalerweise schlief sie tief und fest, und es gab nur wenig, was ihren Schlaf stören konnte. Doch seit ihre Schwierigkeiten angefangen hatten, lebte sie in ständiger Sorge und musste wachsam bleiben.
    „Rufen Sie, wenn Sie etwas brauchen“, sagte Sawyer. „Das Wohnzimmer ist nah genug, einer von uns wird Sie also bestimmt hören.“ Er trug die Laterne zur Kommode und drehte den Docht herunter, sodass gerade genügend Licht blieb, damit Honey in dem
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