Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146
Autoren: Michelle Reid
Vom Netzwerk:
Gesicht hinter diebischen Händen.
    Rico hat das Geld gestohlen, hallte es unaufhörlich in Natashas Kopf wider. Er hat gestohlenes Geld auf einem Offshore-Konto, das auf ihren Namen lief, deponiert! Sie hielt eine Hand vor den Mund, als sich die längst überwunden geglaubte Übelkeit wieder meldete.
    Hätte Leo Christakis seine Anschuldigungen gestern erhoben, sie hätte ihm nicht geglaubt. Aber nach allem, was sie heute hatte erfahren und sehen müssen, zweifelte Natasha nicht für eine Sekunde an seiner Aufrichtigkeit.
    Von Anfang bis Ende war alles an Rico eine Lüge gewesen. Die Art, wie er sein gutes Aussehen, seinen Charme, sein blendendes Lächeln benutzt hatte, um sie zu verführen. Die Art, wie er ihr leise Worte der Liebe in ihre nur allzu empfänglichen Ohren geflüstert und sich gleichzeitig geweigert hatte, mit ihr zu schlafen, um ihre Unschuld zu bewahren. Und dabei hatte er die ganze Zeit auf zynischste Weise geplant, sie unwissentlich zu einer Diebin zu machen!
    „Ich gebe dir das Geld zurück, sobald ich darauf Zugriff habe“, versprach sie.
    „Aber natürlich wirst du das“, bekräftigte Leo. „Sobald du dich gesammelt hast, gehen wir und kümmern uns darum.“
    Natasha blickte auf. Ihr Gesicht wirkte weißer als weiß, die weit aufgerissenen Augen blauer als blau. „Du verstehst nicht … Ich habe im Moment keinen Zugriff auf das Geld.“
    „Spiel jetzt keine Spielchen mit mir, Natasha“, stieß Leo ungeduldig hervor. „Du wirst mir mein Geld zurückgeben. Heute.“
    „Das kann ich nicht!“ Voller Angst sprang sie auf. „Erst am Tag vor der Hochzeit mit Rico kann ich über das Konto verfügen! Er hat gesagt, es sei ein Steuerschlupfloch, das er entdeckt habe … du hättest ihm davon erzählt!“
    Leo explodierte fast vor Zorn. „Ich will nicht, dass du meinen Namen in irgendeinen Zusammenhang mit deinem schmutzigen Diebstahl bringst!“, herrschte er sie an. „Und mir dumme Lügen über die Verfügbarkeit des Geldes zu erzählen, wird Ihre Schwierigkeiten nicht lösen, Miss Moyles! Also rück mein Geld heraus, oder ich rufe die Polizei!“
    Erschrocken wich Natasha zurück, als er mit wütender Miene zwei Schritte auf sie zu eilte. Ihre Kniekehlen stießen gegen den Sessel, aus dem sie gerade aufgestanden war, und sie purzelte wieder hinein. Wie schon im Schlafzimmer, beugte er sich in bedrohlicher Haltung über sie. Nur hob Natasha diesmal abwehrend die Hände.
    Dass sie sich vor ihm duckte, fachte Leos Wut nur weiter an. „Ich schlage keine Frauen“, sagte er mit rauer Stimme, wandte sich ab und ging aus dem Zimmer.
    Die Polizei! Er wird die Polizei anrufen! Außer sich vor Angst sprang Natasha auf und hastete hinter ihm her. Die Furcht vor dem, was passieren würde, wenn sie ihn nicht aufhielt, überwog die Panik, in seine Nähe zu kommen.
    Unterdessen hatte er den Flur durchquert und ein von hohen Bücherregalen gesäumtes Arbeitszimmer betreten.
    Wie erstarrt blieb Natasha auf der Türschwelle stehen und beobachtete, wie er hinter seinen Schreibtisch schlenderte und den Telefonhörer abhob.
    Ihr Herz raste. „Leo, bitte …“ Das flehentliche Zittern in ihrer Stimme ließ ihn innehalten. „Du musst mir glauben“, fuhr sie verzweifelt fort. „Ich wusste nicht, dass das Geld gestohlen war! Rico hat mich von vorne bis hinten belogen, damit ich es für ihn aufbewahre.“
    Der letzte Teil schien ihm überhaupt nicht zu gefallen, denn Leo drückte nun hastig auf die Tasten des Telefons. Die unnahbare Entschlossenheit, die sich auf seinem Gesicht abzeichnete, brachte Natasha dazu, ihre Panik zu überwinden und zu ihm zu laufen.
    Sie griff nach seinem Arm. „Er hat gesagt, das Geld sei für die Absicherung unserer Zukunft gedacht“, fügte sie unsicher hinzu. „Er hat behauptet, dein Vater habe es ihm vererbt, und du hättest es bislang für ihn verwaltet. Er hat gesagt, du …“
    „Ich wollte ihn so dringend loswerden, dass ich bereit war, die Gesetze zu brechen?“, schlug Leo vor, als sie nicht weiterwusste.
    „Etwas in der Art“, gab Natasha zu. Oh, verdammt, worauf hatte sie sich da eingelassen? „Und jetzt erklärst du mir, dass er mich in jeder Hinsicht belogen hat, und ich …“
    Unvermittelt legte Leo den Hörer auf. Er drehte sich so abrupt zu ihr um, dass Natasha keine Chance mehr blieb, zu reagieren. Plötzlich lag sie wieder in seinen Armen. Er küsste sie mit wütender Leidenschaft, die nichts außer Bestrafung bereithielt … und doch erwiderte sie den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher