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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146
Autoren: Michelle Reid
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sie wirklich so? Verletzt und gedemütigt, mit dem fragwürdigen Wunsch nach Rache an Rico, der leicht jeden Moment ins Zimmer platzen und sie erwischen konnte?
    Mit zitternden Fingern begann Natasha, die Knöpfe an ihrer Jacke zu öffnen.
    Leo seufzte. „Das willst du doch gar nicht tun, Natasha.“
    „Sag mir nicht, was ich will“, entgegnete sie unwirsch.
    Unter der Jacke kam ein weißes Top aus einem weichen dehnbaren Material zum Vorschein, unter dem sich ihre vollen Brüste deutlich abzeichneten.
    Leo schaute auf die verführerischen Rundungen, dann in Natashas weit aufgerissene Augen, in denen ein fiebriger Glanz lag. Am liebsten hätte er laut geflucht. Als sie die Jacke abstreifen wollte, streckte er die Hände aus, um sie davon abzubringen. Doch der flehende Ausdruck in ihren Augen ließ ihn innehalten.
    Wenn er sie jetzt abwies, würde sie das endgültig zerbrechen.
    Leo sah, wie sie schluckte. „Bitte …“ Kaum mehr als ein Flüstern.
    Er war verloren, das wusste Leo. Als sie die Führung übernahm und ihre Arme wieder um seinen Nacken legte, wusste er genau, dass er sie diesmal nicht zurückhalten würde.
    Ihre Lippen glichen einer unwiderstehlichen Einladung. Mit beiden Händen fuhr er über ihre Taille, dann hinauf zu den perfekt geformten Brüsten. Ein Zittern durchlief ihren Körper. Plötzlich löste sich ihr Zopf, und die langen blonden Haare fielen in seidigen weichen Wellen über ihren Rücken.
    Die Eingangstür fiel ins Schloss.
    Rico war fort.
    Falls Natasha wusste, was das Geräusch zu bedeuten hatte, so ließ sie es sich nicht anmerken. In ihren Augen schimmerte immer noch das sinnliche Angebot.
    Zeit, eine Entscheidung zu treffen, dachte Leo düster. Weitermachen oder aufhören?
    Doch dann presste sie ihre Lippen auf seine und nahm ihm die Entscheidung ab.
    Natasha spürte, wie er nachgab. Das Gefühl von Triumph, das sie empfand, grenzte an Wahnsinn. An ihrem Bauch fühlte sie seine erregte Männlichkeit und schmiegte sich instinktiv daran. Er gab einen wohligen Laut von sich und zog Natasha mit sich auf die Füße. Dann hob er sie in die Arme und setzte sich, ohne den Kuss auch nur einen Moment zu unterbrechen, in Bewegung.
    Erst als er die Treppe ins Obergeschoss betrat, erwachte in Natasha ein Funken Vernunft. Sie hob den Kopf und blickte in Leos, von schweren Lidern überschattete Augen. Dann schaute sie sich verwirrt um, als sei sie soeben aus einem Traum erwacht.
    Der Flur war leer. Es war niemand da. Kein Rico, der mit ansehen musste, wie ihr zukünftiger Liebhaber sie ins Bett trug.
    „Änderst du deine Meinung, weil es keine Zeugen gibt?“
    Leo war auf einer der Stufen stehen geblieben. Der kalte Zynismus war in seine Augen zurückgekehrt.
    „Nein“, erwiderte Natasha und stellte fest, dass sie es auch meinte. Sie wollte von diesem Mann ins Bett getragen werden und mit ihm schlafen. Sie wollte alle ihre Hemmungen und Moralvorstellungen über Bord werfen!
    „Bitte“, hauchte sie und küsste ihn ganz sanft auf den Mund. „Liebe mich, Leo.“
    Er zögerte einen Moment, dann ging er weiter die Treppe hinauf. Er trug sie in ein von der Sommersonne durchflutetes Schlafzimmer. Die Wände waren in einem hellen Cremeton gestrichen, die Möbel aus dunklem Holz. Ein roter Perserteppich bedeckte fast den gesamten Boden aus Eichenparkett.
    Dass er sie recht unzeremoniell aufs Bett fallen ließ, versetzte ihr einen kleinen Schock.
    Mit eisiger Miene schaute Leo zu ihr hinunter. „Bleib da liegen und lass mich in Ruhe“, sagte er kalt, bevor er sich umwandte und ging.
    „Warum?“, rief Natasha ihm nach.
    „Weil ich keine Lust habe, den Ersatzmann zu spielen.“
    Natasha richtete sich auf. „Du hast gesagt, du willst mich.“
    „Sehr sonderbar, nicht? Aber zu sehen, wie sehr dich die Vorstellung anmacht, dass Rico uns erwischt, hatte auf mich dieselbe Wirkung wie eine kalte Dusche.“
    „Es hat mich nicht angemacht …“
    „Lügnerin!“ Und dann machte er ihr wirklich Angst, weil er zurückkam und sich bedrohlich über sie beugte.
    „Um eines klarzustellen, Natasha“, murmelte er mit seidenweicher Stimme, „wenn dir das, was wir unten getan haben, so gut gefallen hat, dass du Rico ganz vergessen hast, was sagt mir das dann über Miss Verraten und Betrogen, hm?“
    Statt das zu sagen, hätte er sie ebenso gut ins Gesicht schlagen können. Fassungslos sah Natasha ihn an. Doch das eigentlich Schlimme war, dass er nur die Wahrheit sagte! Sie hatte an Rico gedacht, als sie im
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