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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146
Autoren: Michelle Reid
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Ausdrucksstärke seines Gesichts.
    Diese Frau ist auf Streit aus, dachte Leo, ihren hübschen Mund betrachtend, während sie ihn abschätzend musterte.
    „Wie alt bist du, Natasha?“, fragte er neugierig. „Sechsundzwanzig? Siebenundzwanzig?“
    „Ich bin vierundzwanzig!“, erwiderte sie kalt. „Und das war eine weitere Beleidigung!“
    „Du bist ganz schön kleinlich.“ Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    „Ja.“
    Wenn ihre blauen Augen so wie jetzt aufblitzen, schoss es Leo durch den Kopf, sieht sie fantastisch aus. Was sollte er jetzt tun?
    Er könnte sie küssen – aus irgendeinem Grund kam es ihm so vor, als wolle sie, dass er genau das tat. Oder er könnte ihr das Glas aus den zitternden Fingern nehmen und sie ermutigen, es endlich hinter sich zu bringen und sich an seiner Schulter auszuweinen.
    Ein seltsames Gefühl stieg in ihm auf – diesmal kein erotisches Verlangen, sondern eher ein schmerzhaftes Sehnen. Wusste sie eigentlich, wie sehr sie zitterte?
    „I … ich möchte jetzt nach Hause“, murmelte sie.
    In das Apartment, das sie mit ihrer Schwester bewohnte? „Trink erst den Brandy“, sagte Leo ruhig.
    Natasha schaute auf das Glas, das sie mit festem Griff umklammert hielt. Der Anblick schien sie zu überraschen. Leo beobachtete, wie sie das Glas an die Lippen setzte, wie sie den Mund ein wenig öffnete und einen Schluck goldgelben Brandy trank … und das seltsame Gefühl wandelte sich wieder in leidenschaftliches Begehren.
    Unvermittelt ertönte die Türklingel.
    Rico rief laut Natashas Namen.
    Natasha sprang auf. Das Glas rutschte ihr aus den Fingern und landete mit einem dumpfen Laut auf dem Boden. Die Reste des Brandys ergossen sich über den Teppich.
    „Natasha …“ Leo, der immer noch gehockt vor ihr saß, streckte die Arme aus, weil er fürchtete, sie könne ohnmächtig werden.
    Aber wieder einmal verblüffte Natasha Moyles ihn. Es war gar nicht nötig, sie zu sich auf die Knie zu ziehen. Sie landete zwischen seinen Beinen, schlang die Arme um seinen Nacken und sah ihn mit einer Mischung aus Hilflosigkeit und Entsetzen an.
    „Lass ihn nicht herein“, bat sie.
    „Das werde ich nicht“, versprach Leo.
    „Ich hasse ihn. Ich will ihn nie wiedersehen.“
    „Ich werde ihn nicht ins Haus lassen“, wiederholte er.
    Aber Rico hörte nicht auf, ihren Namen zu rufen. Sie hörten, wie Leos Haushälterin ein paar scharfe Worte an Rico richtete.
    „Mein Herz klopft so schnell, ich kann nicht richtig atmen“, wisperte Natasha.
    Ein herausforderndes Funkeln trat in Leos Augen. Er hätte es verbergen sollen, dennoch flüsterte er leise: „Ich kann es noch schneller schlagen lassen.“
    Falls er sie damit von Rico ablenken wollte, funktionierte das ausgezeichnet. Als sie vor Überraschung nach Luft rang, spürte er ihn wieder, jenen vibrierenden Funken tief in seinem Inneren.
    Er beugte sich vor und presste seine Lippen auf die ihren.
    Es ist, als fiele man in eine Grube voller elektrischer Blitze, ging es Natasha durch den Kopf. Etwas Vergleichbares hatte sie noch nie erlebt. Leo intensivierte den Kuss und ließ seine Zunge in ihren Mund gleiten. Die Berührung sandte einen lustvollen Schauer über ihren Körper.
    Leo murmelte etwas, legte die Arme um ihre Hüften und zog Natasha enger an sich. Die nächsten Sekunden verflogen wie im Rausch. Vor der Haustür rief Rico weiterhin nach ihr.
    Das ist doch verrückt, dachte sie. Schließlich mochte sie Leo Christakis nicht einmal. Und doch küsste sie ihn voller Leidenschaft.
    Er ließ seine Hände über ihren Rücken wandern und schmiegte sie noch enger an sich. Gleichzeitig vertiefte er den Kuss, umtanzte mit seiner Zunge die ihre, sodass heiße Wogen der Lust ihren Körper zum Schmelzen zu bringen schienen.
    Natasha seufzte auf. Auch Leo gab ein ähnlich raues Geräusch von sich. Dann rief Rico noch einmal nach ihr, wütend und schroff genug, um zu ihr durchzudringen. Sie zuckte zurück.
    Zitternd und außer Atem sah sie Leo an, während das Bild vor ihrem inneren Auge auftauchte, wie Rico sich mit ihrer Schwester auf seinem Schreibtisch vergnügt hatte.
    Als könne Cindy ihre Gedanken lesen, begann in diesem Moment ihr Handy zu klingeln.
    Vor Scham hätte sie im Boden versinken mögen.
    „Um Gottes willen, Natasha, lass mich mit dir sprechen“, hörte sie Ricos Stimme.
    Rachegelüste durchzuckten sie.
    Leo sah, wie es passierte. Plötzlich setzte sein Verstand wieder ein. Sie würde sich ihm anbieten. Aber wollte er
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