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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142
Autoren: Sarah Morgan
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ist. Und er bedroht sein Leben.“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, und er betrachtete sie forschend. Sie saßen dicht beieinander und waren sich viel zu nahe. Sein Knie streifte ihres, und sie spürte, wie sich eine verräterische Wärme in ihr ausbreitete. Unwillkürlich ließ sie den Blick zu seinem Handgelenk und dann zu seinen Fingern schweifen …
    Hitzewellen durchfluteten sie, als sie sich daran erinnerte, wie er sie damit intim liebkost und Gefühle in ihr geweckt hatte, die sie nie für möglich gehalten hätte. Unruhig rutschte sie hin und her. Daraufhin sah er sie an, und es schien zwischen ihnen noch mehr zu knistern.
    „Zeig mir den Brief.“
    Erleichtert zog sie den Brief aus ihrer Handtasche und warf ihn auf den Tisch neben Luc.
    Lässig nahm er ihn in die Hand und öffnete ihn, um ihn zu lesen. Seine Miene war unergründlich.
    „Interessant“, meinte er, bevor er ihn auf den Tisch fallen ließ. „Ich soll fünf Millionen Dollar lockermachen, und dann ist die Welt wieder in Ordnung? Habe ich das richtig verstanden?“
    Kimberley konnte nicht fassen, dass ihm das Wohlergehen seines Sohnes so wenig am Herzen lag. „Meinst du, es sei der falsche Weg? Sollen wir die Polizei einschalten?“ Besorgt blickte sie ihn an und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Sie hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, was sie tun sollte. „Du hast ja selbst gelesen, womit er droht, falls ich es tue. Es heißt ja, man soll den Forderungen von Erpressern nicht nachgeben, aber das ist leicht gesagt, wenn es nicht dein eigenes Kind ist …“ Ihr versagte die Stimme. „Ich will sein Leben nicht aufs Spiel setzen, Luc. Er ist alles, was ich habe.“
    Kimberley betrachtete seine markanten Züge und wünschte plötzlich, er würde sich in die Angelegenheit einschalten und sie genauso retten wie damals bei ihrer ersten Begegnung. Er war hart und rücksichtslos und hatte genau die richtigen Verbindungen. Sie wusste instinktiv, dass er mit der Situation fertig werden konnte, wenn er sich dazu bereit erklärte, ihr zu helfen.
    „Ich glaube, es wäre keine gute Idee, die Polizei einzuschalten.“ Geschmeidig stand er auf und ging zum Fenster. „Die Beamten wären sicher nicht begeistert, wenn du ihnen die Zeit stehlen würdest.“
    „Warum sollte ich das?“, fragte sie verblüfft.
    Daraufhin warf Luc ihr einen ungeduldigen Blick zu. „Weil es nur Teil deines Plans ist. Wahrscheinlich sollte ich dankbar dafür sein, dass du so lange mit dem Geld ausgekommen bist, das du mir damals gestohlen hast“, fügte er verächtlich hinzu. „Es war sehr clever von dir, den Vorschlag zu machen, weil es deine Geschichte glaubwürdig erscheinen lässt. Wir wissen aber beide, dass es ziemlich peinlich hätte werden können, wenn die Polizei tatsächlich ermittelt hätte.“
    Starr sah Kimberley ihn an. „Du glaubst immer noch, ich würde alles nur erfinden, stimmt’s?“
    „Betrachte es mal von meinem Standpunkt“, riet er ihr trügerisch sanft. „Du tauchst nach sieben Jahren plötzlich hier auf, verlangst Geld für ein Kind, von dem ich nichts weiß und dessen Existenz du nicht beweisen kannst. Wenn der Junge tatsächlich mein Kind ist, warum hast du mir dann damals nichts von deiner Schwangerschaft erzählt?“
    „Das habe ich dir doch erklärt!“ Da sie sehr verspannt war, strich sie sich über den Nacken. „Ich habe dich ständig angerufen und bin in dein Büro gekommen, aber du wolltest mich nicht sehen und nicht einmal mit mir reden .“
    Es hatte so wehgetan, dass sie daran fast zugrunde gegangen wäre. Sie hatte ihn so vermisst.
    „Unsere Beziehung war beendet, und anschließend über irgendwelche Dinge zu sprechen ist nicht meine Stärke.“ Lässig zuckte er die Schultern. „Reden ist sowieso eher Frauensache, ähnlich wie Schuldgefühle zu haben, schätze ich.“
    „Wenn du nicht in der Lage bist, mit anderen zu kommunizieren, dann wirf mir gefälligst nicht vor, dass du nichts von deinem Kind weißt!“ Ihre Gefühle drohten nun überzukochen. „Er ist dein Sohn …“
    Luc streckte die Hand aus. „Zeig mir ein Foto.“
    „Wie bitte?“
    „Wenn er tatsächlich existiert, zeig mir doch ein Bild von ihm.“
    Kimberley fühlte sich, als würde sie im Zeugenstand stehen und von einem besonders widerlichen Ankläger verhört werden. „Ich … ich habe nicht daran gedacht, eins mitzubringen, weil ich in Panik war.“ Es war ein Fehler gewesen, denn sie hätte damit rechnen müssen, dass Luc wenigstens ein
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