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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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den Blutproben auch die Kreuzprobe machen?“
    Joss schüttelte den Kopf. „Nein. Dex hat die gleiche Blutgruppe wie du. Lis, du könntest etwas ganz Besonderes für deinen Bruder tun, nämlich ihm Blut spenden. Wir halten hier keine Blutkonserven auf Lager, und das Plasma, das ihm gerade zugeführt wird, dürfte in seinem Fall nicht ausreichend sein.“
    Melissa streckte Carrie ihren Arm entgegen. „Fangen Sie an zu zapfen. Wir müssen das Leben meines Bruders unter allen Umständen retten.“
    Dex’ Operation erwies sich als kompliziert und langwierig. Zum ersten Mal hatte Melissa Gelegenheit, Joss bei einem solchen Eingriff zuzusehen. Er war ein hervorragender Chirurg, und sie konnte ihn nur bewundern. Sicher hätte er seine Fähigkeiten an einem großen Krankenhaus besser einsetzen können. Aber sie wusste auch, dass es ihm wichtiger war, seine Arbeit in den Dienst dieser kleinen Gemeinde im Outback zu stellen.
    „Ah, endlich! Hier haben wir den Übeltäter“, murmelte er unter seinem Mundschutz. Er klemmte die stark blutende Arterie ab und fuhr mit der Operation fort.
    Nach Beendigung des Eingriffs stieg Dex’ Blutdruck stetig an. Melissas Blutspende hatte ihm sehr geholfen. Wenn es nötig gewesen wäre, hätte sie ihm auch noch mehr Blut gespendet. Er war ihr Bruder, und sie liebte ihn.
    „Es wird eine Weile dauern, bis er wieder auf den Beinen ist“, bemerkte Joss, als sie Dex auf die Station brachten.
    Nachdem Carrie ihren Starpatienten in Empfang genommen und gebettet hatte, standen Joss und Melissa am Fußende von Dex’ Bett und betrachteten ihn im Schlaf.
    „Wir werden ihn durchbringen“, sagte Melissa leise.
    In ihren Worten klangen so viel Liebe und Entschlossenheit mit, dass Joss erneut ihre innere Kraft bewunderte. Er legte seinen Arm um ihre Schultern, und mit einem kleinen Seufzer schmiegte sie sich an ihn.
    Für Melissa war es ein wichtiger Augenblick. Ihr kam auf einmal der Gedanke, dass Joss’ Gefühle für sie weitaus tiefer sein könnten, als er ihr zeigte. Durfte sie hoffen? Sollte sie doch in Didja bleiben?
    Eine ganze Weile standen sie in einvernehmlichem Schweigen nebeneinander und blickten auf den Mann, der ihnen beiden lieb und teuer war. Später spendete Melissa ihrem Bruder noch einmal Blut, während Joss nach Vitchy sah.
    „Wann wirst du ihn operieren?“, fragte Melissa, als sie die Klinik verließen und zu ihren Apartments hinübergingen.
    „Ich werde ihn morgen noch einmal untersuchen und dann meine Entscheidung treffen. Da seine Verletzungen hauptsächlich orthopädischer Natur sind, ist es besser, ihn nach Perth zu fliegen.“
    Vor der Tür zu ihrem Apartment zog Joss sie in seine Arme. Melissa legte ihren Kopf an seine Brust und genoss es, ihm so nahe zu sein.
    „Bevor ich nach Didja kam, wusste ich eigentlich nie so recht, wer ich wirklich bin“, sagte sie leise. „Ich bin immer nur für andere da gewesen. Für meine Adoptiveltern, als sie älter wurden, später für Eva, dann für einen Mann, der nicht der Richtige für mich war. Aber es war nie mein wirkliches Ich, das ist immer irgendwie untergegangen. Deshalb musste ich einfach nach Dex suchen.“
    „Eine Reise zur Selbstfindung?“ Joss war inzwischen zu dem Entschluss gekommen, sie gehen zu lassen, wenn sie das wirklich wollte. Es würde ihm schwerfallen, aber er wollte sie auch nicht zwingen zu bleiben.
    „Wenn du es so nennen magst.“
    „Und was hast du über dich herausgefunden?“
    „Dass ich Didja liebe zum Beispiel. Ich liebe die Menschen hier. Du hast recht – sie sind alle wie eine große Familie.“
    „Und du hast Dex.“
    „Das hoffe ich.“
    „Oh ja. Besonders nach dem Unfall heute. Er braucht dich, Lis.“
    Und du? Melissa brannte die Frage auf der Zunge, ob auch Joss sie brauchte. Dann musste sie gähnen, denn sie war von den Ereignissen des Tages völlig erschöpft, physisch wie auch psychisch.
    „Du bist müde“, stellte er fest. „Du brauchst deinen Schlaf.“
    „Willst du damit sagen, dass ich schrecklich aussehe?“ Lächelnd blickte sie zu ihm auf.
    „Ich will mir damit befehlen, dich jetzt allein zu lassen, auch wenn ich es nicht möchte.“ Er küsste sie auf die Nasenspitze. „Gute Nacht, Lis. Schlaf gut.“
    In den folgenden Tagen sah Melissa regelmäßig nach Dex. Wann immer sie es zwischen ihren Sprechstunden einrichten konnte, saß sie an seinem Bett. Er hatte die Operation gut überstanden und erholte sich zusehends.
    Am Donnerstag gesellte sich auch Joss nach
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