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Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
Autoren: LUCY CLARK OLIVIA GATES KATE HARDY
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resolut. „Die du überdies zum Arbeiten nutzt. Wäre es da nicht besser, du vertrittst dir die Beine, James lernt das Krankenhaus besser kennen, und wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe? Gönn dem armen Mann eine Führung, Charlotte.“
    Charlotte war drauf und dran, beide aus ihrem Zimmer zu werfen und die Tür abzuschließen, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben. „Ich nehme an, dass Sie die Chefärzte schon kennengelernt haben?“
    „Ja, beim Vorstellungsgespräch.“
    „Gut.“ Sie nahm ihn mit auf eine Blitztour durch die Kardiologie, die Intensivstation und die Pädiatrie und machte ihn überall bekannt. Er lächelte freundlich, war höflich und interessiert, und Charlotte vermutete, dass das seine Art war, mit Kollegen umzugehen. Gut, damit konnte sie leben. Ihr gefiel auch, dass er Schwestern, Pfleger und Hilfskräfte nicht von oben herab behandelte. Der Mann hatte Stil, das musste sie ihm lassen.
    Und dieses verwirrende Gefühl, das sie jedes Mal befiel, wenn sie ihm in die Augen blickte … das würde sicher vergehen, wenn sie sich erst an ihn gewöhnt hatte. Es lag bestimmt daran, dass sie ihn noch nicht kannte.
    „Rechts ist die Kantine. Wie trinken Sie Ihren Kaffee?“
    „Das war nur ein Scherz“, beeilte er sich zu sagen. „Der Kaffee geht auf mich, schließlich habe ich Ihnen Ihre Mittagspause gestohlen.“
    „Kein Problem.“ Sie setzte ein professionelles Lächeln auf. „Wir hatten abgemacht, dass ich Sie durchs Krankenhaus führe und Ihnen einen Kaffee spendiere.“
    „Gut, dann vielen Dank dafür. Schwarz, ohne Zucker, bitte.“ Als sie sich an der Theke anstellten, fügte er hinzu: „Soll ich uns schon mal einen Tisch suchen?“
    „Gern. Möchten Sie etwas essen?“
    „Nein, danke, Kaffee genügt.“
    Doch als Charlotte an den Tisch trat, stellte James erstaunt fest, dass auf dem Tablett, das sie trug, nur eine Tasse Kaffee stand.
    „Es tut mir sehr leid, aber ich muss zurück zur Station.“ Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, nachdem sie das Tablett abgesetzt hatte. „In zehn Minuten fängt meine Sprechstunde an, und ich muss mir vorher noch ein paar Notizen ansehen.“
    „Sicher“, antwortete James. „Verstehe.“ Allerdings hatte er den Eindruck, dass sie Arbeit vorschob, um nicht mit ihm Kaffee trinken zu müssen. „Danke für die Tour – und für den Kaffee.“
    „Bitte.“ Wieder dieses angeknipste Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte. Ihre Kollegen hatte sie ganz anders angelächelt: offen, herzlich.
    War Charlotte Walker unsicher bei Fremden, oder nur bei ihm?
    „Also dann, einen guten Anfang morgen.“
    „Danke. Wir sehen uns bestimmt bald wieder.“
    „Natürlich, wenn wir gemeinsame Patienten haben.“ Sie hob die Hand. „Bis dann.“
    James sah ihr nach, während sie die Kantine verließ, ohne sich noch einmal umzudrehen. Na schön, sie hatte ihm klar zu verstehen gegeben, dass ein Wiedersehen höchstens beruflicher Natur sein würde.
    Nachdenklich trank er einen Schluck Kaffee. Charlotte Walker hatte es zwar recht gut kaschiert, aber wenn ihn seine Menschenkenntnis nicht täuschte, war sie bei ihm auf der Hut. Nahezu misstrauisch.
    Warum?
    Glaubte sie etwa den Müll, der über ihn in den Zeitungen stand? Für so kleingeistig hielt er sie eigentlich nicht. Nicht, nachdem er beobachtet hatte, wie sie von ihren Kollegen begrüßt wurde. Wenn sie engstirnig oder ein schwieriger Mensch wäre, hätte sie sich nicht diese Sympathien erworben.
    Charlotte Walker war ihm ein Rätsel.
    Und eine hinreißende Frau. Genau sein Typ … schlank, gute Figur, honigblondes Haar, das sie zu einer tadellosen Hochsteckfrisur à la Grace Kelly trug. James stellte sich vor, wie weich und seidig es sich unter seinen Fingern anfühlen musste, wenn er es von Nadeln und Haarklemmen befreit hatte. Ihr Mund eine Rosenknospe. Ebenmäßige weiße Zähne. Augen, so blau wie der Himmel an einem Sommerabend.
    Ja, sie war sehr verführerisch.
    Und verschlossen.
    Er sollte die Finger von ihr lassen. Schließlich war er im St. Piran, um zu arbeiten, und nicht, um Frauen kennenzulernen. Außerdem hatte er sich geschworen, nie wieder einer Frau zu vertrauen, oder?
    „Immer schön kollegial bleiben“, ermahnte er sich, trank den letzten Schluck Kaffee und verließ die Kantine.

3. KAPITEL
    Dienstagmorgen betrat Charlotte die Station etwas früher als sonst. Sie wollte eine Patientin sehen, bevor diese am offenen Herzen operiert wurde. Daisy Freeman war drei Jahre alt, und am Tag
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