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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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tun.“
    Lisa nahm den Zettel mit Joels Handynummer aus ihrem Terminkalender und rief ihn an.
    „Der gewünschte Gesprächsteilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar“, hörte sie eine automatische Stimme.
    Ach, natürlich. Lisa schaute auf die Uhr. Wahrscheinlich war Joel noch bei der Arbeit. Obwohl sie ihn auch dort anrufen konnte, entschied sie sich dagegen. Sie wollte privat mit ihm sprechen und nicht vor der gesamten Abteilung. Daher holte sie ihr eigenes Handy hervor und schickte ihm eine SMS. Bin zu Hause. Hab deine Karte bekommen. Lisa
    Wenn er ihre Nachricht las, würde er sie zurückrufen.
    Hoffentlich.

10. KAPITEL
    Als das Boot der Küstenwache in den Hafen zurückkehrte, bekam die Mannschaft die traurige Nachricht. Taucher hatten eine Leiche aus dem untergegangenen Boot geborgen. Es war Johnny Masters. Er hatte keine Chance gehabt, sich zu befreien.
    Die Stimmung unter den Crew-Mitgliedern war gedrückt. Alle hatten Johnny gekannt und gemocht. Er war fast vierzig Jahre lang Fischer in dieser Gegend gewesen. Er hatte alles über das Meer gewusst, was man wissen musste. Außerdem hatte er auch als Freiwilliger bei der Küstenwache mitgearbeitet. Wenn er nicht draußen beim Fischen war, hatte er sich immer als Erster bei einem Notfall gemeldet.
    Johnny hatte Joel eine Menge beigebracht. Selbst die größten Rabauken unter den Teenagern aus dem Dorf hatten Johnny respektiert und waren ihm gegenüber nie frech geworden. Stattdessen hatten sie darum gebettelt, mit ihm rausfahren zu dürfen.
    Seine Familie würde am Boden zerstört sein.
    Er war der erste Todesfall bei der Küstenwache seit Vanessa.
    Verdammt, dachte Joel.
    Er zog sein Handy aus der Tasche, um Hannah anzurufen. „Hallo, ich bin’s. Es war Johnny Masters.“ Er seufzte. „Leider schlechte Neuigkeiten. Er ist mit dem Boot untergegangen.“
    „Oh nein! Die arme Valerie. Weiß sie’s schon?“
    „Ja, die Polizei hat es ihr gesagt“, erwiderte Joel leise. Er hörte einen Piepton, der eine neue SMS anzeigte.
    „Beth kann ruhig noch eine Weile hierbleiben“, meinte Hannah. Ihre Stimme schwankte leicht. „Du brauchst bestimmt ein bisschen Zeit für dich. Johnny ist der Erste seit …“ Sie brach ab.
    „Seit Vanessa, ja.“ Wieder seufzte Joel. „Tut mir leid, dass ich nur schlechte Nachrichten für dich habe. Wir sehen uns dann später.“
    Sobald er aufgelegt hatte, las er die eingegangene SMS. Bin zu Hause. Hab deine Karte bekommen. Lisa
    Da stand nichts von ‚lass mich in Ruhe‘ oder ‚zu spät‘ oder so etwas in der Art.
    Er atmete tief durch. Vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung.
    Nachdem Joel sich vergewissert hatte, dass es bei der Küstenwache nichts mehr für ihn zu tun gab, fuhr er zu Lisas Häuschen. Er parkte, klingelte und wartete.
    „Komm schon“, brummte er vor sich hin und trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf sein Bein.
    Endlich öffnete Lisa die Tür.
    „Willkommen zu Hause“, sagte er sanft. „Ich habe deine SMS bekommen. Vermute ich richtig, dass du jetzt bereit bist, mit mir zu reden?“
    Sie lächelte. „Ja.“
    Lisa führte Joel ins Wohnzimmer. „Setz dich.“
    Doch ihm fiel auf, dass sie sich möglichst weit von ihm entfernt auf einen Stuhl setzte anstatt zu ihm aufs Sofa.
    Sie hielt Abstand zu ihm.
    Am liebsten hätte er sie auf seinen Schoß gezogen und sie eng an sich gedrückt. Mit geschlossenen Augen ihren Duft eingesogen, bis er sich wieder beruhigt hatte. Seine Hand auf ihren Bauch gelegt, um das winzige Leben zu schützen, das sie gemeinsam geschaffen hatten.
    Joel wusste jedoch, wenn er Lisa jetzt zu sehr bedrängte, würde er es ruinieren. Und das hier war viel zu wichtig, als dass er es durch seine Ungeduld kaputtmachen durfte. Also beschloss er, sich langsam voranzutasten.
    „Wie war es in London?“, fragte er.
    „Schön. Wie geht es Beth?“
    „Gut. Sie ist bei Hannah“, antwortete er.
    „Ist im Krankenhaus alles okay?“, erkundigte sich Lisa.
    Achselzuckend sagte er: „Keine Ahnung.“
    „Hattest du heute keinen Dienst?“, meinte sie erstaunt.
    „Doch, aber ich musste zu einem Notruf. Die Luftrettung war auch dabei.“
    Fragend sah sie Joel an. „Was ist passiert?“
    „Ein Boot ist durch plötzliche Sturmböen gesunken. Zwei Mann der Besatzung wurden mit Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert.“ Er hielt inne. „Der Skipper ist ertrunken.“
    Lisa zuckte leicht zusammen. „Solche Notrufe sind schrecklich. Man versucht alles, um rechtzeitig da zu sein, und
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