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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
Autoren: Lee Bacon
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freizulassen. Aber was, wenn plötzlich jemand begriff, dass ich mit ihnen verwandt war? Was, wenn alle in der Schule herausfanden, dass ich der Sohn des Schreck-Duos war?
    Bei genauerer Betrachtung war ich vielleicht besser dran, wenn ich das Risiko eines Weltuntergangs einging.
    Das Unwetter wurde immer schlimmer. Die grauen Wolkenmassen, die sich am Himmel zusammenbrauten, waren inzwischen pechschwarz. Regen peitschte gegen die Wände der Häuser. Der Sturm riss Straßenschilder aus dem Boden. Aber im Umkreis von fünfzehn Metern um unseren Bus herum war alles vollkommen ruhig.
    Captain Saubermann hatte sich von meinen Eltern abgewandt, schwebte jetzt drei Meter über dem Boden und posierte für die Fotografen. Er lächelte in die Menge der Journalisten und ließ vor den Kameras seine Muskeln spielen.
    Der Finger meines Dads schob sich immer dichter an den Vernichtungs-Knopf heran. Als er zu uns herübersah, drückte ich mich noch tiefer in meinen Sitz. Für den Bruchteil einer Sekunde verweilte sein Blick auf dem Bus, dann schüttelte er den Kopf und zog seine Hand von dem Knopf weg. Er fasste nach einem anderen Gegenstand an seinem Gürtel. Nach dem Plasma-Revolver.
    »Hey, Captain Saubermann«, sagte er und zog den Revolver aus dem Halfter. »Noch ein Schnappschuss gefällig?«
    Er zielte und drückte ab. Ein roter Strahl flammte aus dem Revolverlauf.
    Captain Saubermann wirbelte herum und schrie: »Schild der Ehre aktivieren!« Und in seiner Hand nahm plötzlich ein strahlend blauer Schild Gestalt an. Der Schild schien gleichzeitig wirklich und unwirklich, als ob aus Captain Saubermanns Ärmel ein Hologramm aufgetaucht wäre. Der Plasmastrahl wurde vom Schild zurückgeworfen und traf Moms Flugroller. Sie stürzte zu Boden.
    Dad flog gerade hinüber, um ihr zu helfen, als Captain Saubermann die andere Hand hob. »Netz der Wahrheit auswerfen!«
    Ein weiteres blaues Hologramm trat aus seinem Ärmel hervor. Diesmal sah es aus wie ein Netz, das über uns hinwegflog und gegen meinen Vater prallte. Er stürzte samt Roller in ein Gebüsch.
    »Habt ihr das gesehen, Kinder?«, fragte Captain Saubermann und schwebte näher an unseren Schulbus heran. »Das soll euch nur zeigen, dass Wahrheit und Ehre stets den Sieg davontragen. Und mich erinnert es daran, wie ich einmal im Alleingang den Gräuelator und seine ganze Mutanten-Armee besiegt habe. Sie hatten mich umzingelt, doch es gelang mir – UFF!«
    Die Stimme von Captain Saubermann war plötzlich verstummt, als sich die Äste eines nahen Baumes um seine Taille legten. Bevor er sich dem Griff entziehen konnte, schleuderte der Baum ihn mit seinen Ästen in die Luft, als ob er ein Football in Superheldengestalt wäre. Er flog über unseren Bus und an dem Pulk von Journalisten vorbei, ehe er in das chinesische Restaurant an der Ecke krachte.
    Sicher findet es manch einer von euch ein bisschen ungewöhnlich, dass Pflanzen solche Angriffe loslassen. Aber wenn deine Mom jede Art von Vegetation auf der Erde steuern kann, gewöhnst du dich dran.
    Dad befreite sich aus dem Hologramm-Netz und schoss mit seinem Flugroller über die Kreuzung. Am anderen Ende lag Captain Saubermann in einem Haufen aus Schutt und Frühlingsrollen. Dad zielte mit seinem Plasma-Revolver auf ihn und schoss.
    ZAAAAP!
    Alle um mich herum stöhnten erst auf und jubelten dann, als Captain Saubermann sich seitlich wegduckte. Der Plasmastrahl ging über seine Schulter und setzte eine Kiste mit Glückskeksen in Brand.
    Sofort war Captain Saubermann wieder auf den Beinen.
    »Lanze der Freiheit ausfahren!« Seine Stimme donnerte durch das Zentrum von Sheepsdale, als er die Hologrammlanze in die Luft reckte.
    Dad wich zur Seite aus, und die Lanze schrammte an seinem Metallgürtel entlang und ließ dabei Funken sprühen.
    In diesem Moment geschah plötzlich eine erstaunliche Veränderung um mich herum. Der Himmel wechselte von Dunkelgrau zu Hellblau. Der Regen, der außerhalb des Wirbels der Stille niedergeprasselt war, verzog sich. Und die Sonne spiegelte sich in den Pfützen der umliegenden Straßen.
    Es war wieder ein ganz normaler sonniger Nachmittag im Zentrum von Sheepsdale.
    Dad warf einen Blick zum Himmel. Enttäuschung und Wut zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. »Verflucht seist du, Captain Saubermann! Du hast die Fernbedienung des Wetter-Veränderers kaputt gemacht. Ich habe ein halbes Jahr gebraucht, um sie zu bauen!«
    Captain Saubermann wirkte genauso überrascht wie meine Eltern. »Das –
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