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John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

Titel: John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes
Autoren: Alex Berenson
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zu müde, um sich zu wehren. Er suchte nach einem Eingang, aber das Gebäude hatte weder Türen noch Fenster, nur einen einzigen Druckknopf für die Glocke. Als er auf die Glocke drückte, begann es irgendwo zu piepsen, und ein Mann in blauem
Blazer mit Atemschutzmaske über dem Gesicht tauchte vor ihm auf.
    Bitte, flehte Wells, ohne das Wort auszusprechen. Denn er wusste, dass ihn der Mann auch so verstehen würde.
    Der Mann deutete auf Wells’ Gürtel, an dem ein Dutzend Pistolen hing. Makarows, 45er, Glocks und sogar ein paar alte Revolver. Während Wells zusah, verschmolzen die Waffen miteinander. Plötzlich erkannte er, dass sie lebten. Nie zuvor hatte er lebende Waffen gesehen, und doch überraschte ihn der Anblick nicht.
    Leg sie ab, sagte, besser: dachte der Mann.
    Ich kann es nicht, antwortete Wells, während er an sich hinunterblickte. Unter ihm öffnete sich eine tiefe Baugrube, gefüllt mit Männern, Kränen und Planierraupen, die eine Neonstadt aufbauten. Du weißt nicht, wie es dort unten ist.
    Leg sie ab, sagte der Mann erneut. Der mit Marmor verkleidete Wolkenkratzer hinter ihm verlor seinen Glanz und begann zu verblassen. Verzweifelt griff Wells nach dem Mann in dem Blazer. Aber als dieser einen Finger hob, nur einen einzigen Finger, wurde Wells von einem Schmerz durchflutet, der von seinem Rücken in die Schultern ausstrahlte und dann quer über seinen Körper lief.
    Wells sah auf. Der Wolkenkratzer war schon fast verschwunden. Er wusste, dass er nie hineingelangen würde, wenn er nicht die Waffen ablegte. Selbst als er versuchte, sie aus seinem Gürtel zu ziehen, gelang es ihm nicht. Sie hingen an ihm fest wie Blutegel.
    Dann verschwand das Gebäude. Der Mann schüttelte den Kopf und hob wütend die Hand. Wells fiel.
     
    Er schlug mit dem Rücken hart auf dem felsigen Boden auf. Die Neonstadt war verschwunden und der Himmel über
ihm war schwarz. Als er die Augen schloss, sah er Sterne, so schwach wie Leuchtkäfer. Durch einen dicken Gazevorhang blickte er in sein eigenes Gehirn. Wieder spürte er den Schmerz im Rücken. Sein Blick glitt zu den Sternen empor. Sie leuchteten zu schwach, viel zu schwach. Das waren nicht die Sterne, an die er sich aus Afghanistan erinnerte.
    Afghanistan.
    Sobald er dieses Wort verstand, kehrte alles auf einmal wieder, wie ein greller, verrückter Fiebertraum. Nur dass er echt war. Er konnte sich an alles erinnern, während der Schmerz von dem Einschussloch in seinem Rücken durch das Morphium oder Fentanyl hindurchbrannte, oder was auch immer sie ihm gegeben hatten …
    Und als er die Augen aufschlug, war sie da.

Danksagung
    Dieses Buch hätte nie geschrieben werden können ohne meinen Bruder David, der mir half, die Idee eines CIA-Agenten innerhalb der Al-Quaida zu entwickeln und nach Möglichkeiten zu suchen, um diese Geschichte zu erzählen. Auch er ist Schriftsteller, und als ich ihn fragte, ob ich dieses Buch schreiben solle, ermutigte er mich weiterzumachen. Für diese Unterstützung und für die Ideen, die er auf jedem Schritt des Weges einbrachte, kann ich ihm nicht genug danken.
     
    Ich danke auch:
     
    meinen Eltern Ellen und Harvey
     
    Mark Tavani, einem Herausgeber, der diesen Titel verdient
     
    Heather Schroder, die Random House dazu überredete, mit mir auf Basis von drei Kapiteln und einer Kurzfassung einen Vertrag zu unterzeichnen, der mir das Vertrauen (und die rechtliche Verpflichtung) gab, diesen Roman zu vollenden. Ich danke auch Matthew Snyder, der bei den Filmrechten einen ähnlichen Trick anwendete.
     
    Jonathan Karp, der sich frühzeitig einkaufte

     
    Pilar Queen, Deirdre Silver, Andrew Ross Sorkin und Jennifer Vanderbes, die den ersten Entwurf klug und freundlich kritisierten
     
    Dorian und Eric Nerenberg, die mir den Buford Highway zeigten
     
    Douglas Ollivant, Kelly Pippin und den anderen Soldaten und Offizieren, die ich nicht alle hier aufzählen kann, die mir in Bagdad und Nadschaf ihre Geschichten erzählten und mich in ihre Speisesäle einluden
     
    Zaineb Obeidi und all den Übersetzern und Fahrern im Büro der Times in Bagdad
     
    Und schließlich allen Kriegsreportern und -fotografen, die täglich ihr Leben riskieren. Auch wenn ich nur wenige Monate mit ihnen zusammenarbeitete, wuchs mein Respekt vor ihnen mit jedem Tag.

Deutsche vollständige Erstausgabe 01/2008
    Copyright © 2006 by Alex Berenson
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2008
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House
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