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John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

Titel: John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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sich über der Stadt. Beklebt mit dünnen Wolkenschleiern, die den Mond noch blasser erscheinen ließen. Das war keine normale Nacht wie viele andere im Frühsommer. Hier hatte sich etwas gefüllt oder verändert, oder eine Veränderung war noch im Gange. Auch die Geräusche nahm sie deutlicher wahr als sonst, und sie hörte von der anderen Seite des Hauses, aus dem Vorgarten, das Anfahren eines Autos.
    Bill kehrte zurück.
    Sheila blieb im Garten. Sie fand heraus, daß Bill den Wagen nicht in die Garage fuhr, sondern davor abstellte. Wenig später hörte sie, daß er das Haus betreten hatte. Die Tür fiel hinter ihm zu, und er war wenig später auf der Terrasse, wo er dicht neben Sheila stehenblieb und ihr einen Kuß auf die Wange hauchte.
    »Alles klar?« fragte sie.
    »Ja, eigentlich schon.«
    »Wieso eigentlich ?«
    Bill winkte ab. »Ich brauche erst mal einen Drink, ein kühles Bier. Im Innern bin ich ausgetrocknet wie eine Wüste.«
    »Okay, laß uns hineingehen.«
    »Soll ich dir eine Flasche mitbringen?«
    Sheila lächelte. »Könnte nicht schaden.«
    Wenig später saßen sie sich gegenüber. Bill berichtete davon, daß er per Online noch einige Fotos an die Verlage geschickt hatte.
    »Da hast du also vor dem Computer gesessen«, sagte Sheila.
    »Klar. Was sonst?« Er wischte sich den Schaum von den Lippen. »Geht ja heute nicht mehr anders.«
    »Ich habe auch auf den Monitor geschaut.«
    Bill bekam große Augen. Er beugte sich vor und zog die Hosenbeine seiner Popelinehose in die Höhe. »Bitte, was hast du?«
    »Ich war bei Johnny.«
    »Ach so.« Er ließ sich wieder zurücksinken.
    »Unser Sohn hat sich eine neue CD-ROM gekauft: Rätsel der Urzeit …«
    »Nicht schlecht. Und weiter?« Er lächelte. »Hast du denn die Rätsel entziffern können?«
    »Nein, habe ich nicht, obwohl mir ein Bild oder eine Szene schon rätselhaft vorkam.«
    »Erzähl.«
    »Na ja, wie soll ich sagen? Es war eine dunkelhaarige Frau, die so etwas trug wie einen einteiligen, schwarzen Badeanzug, mit einer Art Brosche am Ausschnitt.«
    »Oje!« stöhnte der Reporter.
    »Bitte?«
    Bill winkte mit der rechten Hand ab. »Moment mal, Sheila. Sah diese Frau aus, als wäre sie blind?«
    »Ja, richtig. So und nicht anders.«
    Bill zischte durch die Lippen. »Verdammt noch mal, du wirst es kaum glauben, aber genau diese Frau habe ich ebenfalls gesehen.«
    Jetzt war es Sheila, die staunte. »Wo – ähm – wo hast du sie denn gesehen?«
    »In der Redaktion. Und zwar auf dem Monitor des Computers …«
     
    *
     
    »Sie hat Angst«, sagte der Eiserne Engel. Er war nicht in das Blockhaus hineingegangen, um sich hinzulegen, sondern lehnte mit dem Rücken an der verschlossenen Tür.
    »Angst?« fragte Kara. »Wovor?«
    Der Eiserne hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich habe es nur gespürt. Sie kam mir vor wie jemand, der sich auf der Flucht vor seinen Feinden befindet.«
    »Und die hatte sie genug.«
    »Zumindest damals. Da hat sie der Schwarze Tod blenden lassen. Für Sedonia eine furchtbare Strafe.«
    Kara wußte im Moment auch nicht weiter und wandte sich an Kara. »Was sagst du denn dazu?«
    »Ich glaube ihm. Aber denken wir mal weiter. Wenn jemand Angst hat, dann befindet er sich auf der Flucht. Und was ist mit ihm, wenn er am Ende dieser Odyssee angelangt ist? Er wird versuchen, ein Versteck zu finden, wo man ihn nicht so leicht entdecken kann. Aber wo kann sich jemand verstecken?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Kara zu.
    Der Eiserne hob die Schultern.
    »Es muß ein Versteck sein, das einfach neu ist«, erklärte Kara. »Wo die Verfolger nicht hinkommen.«
    »Falls es welche gibt«, schränkte Kara ein.
    »Davon gehe ich aus – oder?«
    Der Eiserne fühlte sich angesprochen und nickte. »Das mußt du auch. Ich habe es gespürt. Ihre Angst war groß, und sie hat verzweifelte Botschaften ausgesandt, meine kleine Prinzessin.« Er lächelte verloren. »Aber sie wollte sich nicht helfen lassen. Oder konnte es auch nicht. Ich komme damit nicht zurecht. Es ist alles zu vage.« Er schaute zu den Steinen hin. »Am liebsten würde ich einen neuen Versuch wagen. Leider befürchte ich, daß ich zu schwach bin.«
    »Du?« sagte Kara.
    »Ja, wer sonst?«
    Sie las die Qualen des Freundes von dessen Gesicht ab. Schon länger hatte sie sich mit gewissen Gedanken beschäftigt, sie aber bisher nur für sich behalten. »Was hältst du davon, wenn ich mich auf die Reise begebe und Sedonia suche?«
    Der Eiserne war zunächst derartig stark
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