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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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hier.«

    Gretchen und Lindsey sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an, was ich ihnen nicht verdenken konnte. Wer wechselte schon für die letzten Wochen des Schuljahrs an eine neue Schule?
    Niemand. Nur ein Pechvogel wie ich.
    »Ach ja, stimmt«, sagte Tory lächelnd. »Das hab ich ja ganz vergessen, euch zu erzählen. Jinx wohnt ab jetzt ein paar Monate bei uns.«
    »Und warum kommst du mitten im Schuljahr nach New York?«, fragte Chanelle.
    Ich war zwar erleichtert, dass Tory ihren Freunden anscheinend nicht erzählt hatte, warum ich hier war, und ich mir also irgendeine harmlose Begründung ausdenken konnte, statt ihnen die Wahrheit sagen zu müssen. Trotzdem war ich gleichzeitig ein bisschen gekränkt, auch wenn es total kindisch war. Denn wenn Tory ihren Freunden nicht erzählt hatte, dass ich eine Weile bei ihnen wohnen würde, konnte das eigentlich nur einen Grund haben: Es war ihr einfach nicht wichtig genug gewesen.
    »Na ja …« Ich schluckte. »Ich … ich brauchte mal einen Tapetenwechsel.«
    Tory verdrehte die Augen. »Meine Güte, Jinx«, schnaubte sie. »Du solltest dir echt was Überzeugenderes einfallen lassen, wenn die Leute dich fragen, warum du hier bist. Denn das werden sie, verlass dich drauf. Und zwar alle .«
    Ich spürte, wie ich rot wurde. Schon wieder.
    »Die Sache ist …«, stammelte ich, und der Knoten in
meinem Magen zog sich so eng zusammen, dass mir übel wurde, »… ein bisschen persönlich.«
    »Verflucht, Jinx.« Tory riss Shawn den Joint aus der Hand und nahm einen tiefen Zug. »Sag ihnen doch einfach, was passiert ist!« Und dann wandte sie sich an die anderen und verkündete: »Jinx hat nämlich einen Stalker.«

4

    N a super.
    Dabei hätte es mich nicht überraschen dürfen. Dass Chanelle mich gefragt hatte, warum ich nach New York gekommen war, meine ich. Es war mein Fehler gewesen, dass ich mir nicht rechtzeitig irgendeine Erklärung hatte einfallen lassen, um nicht die Wahrheit erzählen zu müssen. Ich hätte vorbereitet sein sollen.
    War ich aber nicht. Natürlich nicht.
    Also geschah es mir wahrscheinlich ganz recht, dass Tory es ihnen gesagt hatte.
    Aber gleichzeitig war es auch schrecklich, es so laut ausgesprochen zu hören.
    Vor allem weil es ja nur die eine Hälfte der Geschichte war. Die andere Hälfte kannte niemand … außer mir.
    Worüber ich sehr froh war.
    Tory genoss unsere Reaktionen sichtlich  – mein tödlich verlegenes Schweigen genauso wie die Gesichter
von Chanelle, Gretchen und Lindsey, denen es die Sprache verschlagen hatte.
    »Was jetzt? Echt?«, sagte Shawn, und Zack sah mich von der Seite so interessiert an, dass ich mich noch unbehaglicher fühlte.
    Chanelle riss die Augen auf. »Ist das wahr?«, fragte sie. »Du hattest einen Stalker? Das ist ja voll gruselig.«
    »Wow, hast du ein Glück!«, quietschte Lindsey. »Ich bin noch nie von jemandem gestalkt worden. Was ist das für ein Gefühl? Erzähl doch mal.«
    »Gott, Lindsey!« Tory drückte den Joint in dem Aschenbecher aus, der auf dem Glastisch stand. »Du bist echt so was von bescheuert. Ein Stalker ist nichts, worauf man neidisch sein sollte. Ich hab gehört, dass der Typ der volle Psychopath ist. Wenn wir Pech haben, verfolgt er Jinx bis nach New York und schlachtet uns alle nachts in unseren Betten ab. Ich kann sowieso nicht verstehen, warum sich meine Eltern überhaupt darauf eingelassen haben, dass sie bei uns wohnt.«
    »Hey!«, beschwerte sich Robert. »Der Joint war noch nicht aufgeraucht!«
    Ich war genauso fassungslos wie er. Nicht wegen dem Joint, den Tory vorzeitig ausgedrückt hatte, sondern weil sie meine Geschichte einfach so ausplauderte. Für mich war das, was in Hancock passiert war, nämlich ganz schön traumatisch gewesen. Immerhin hatte ich deswegen jetzt von zu Hause und all meinen Freunden wegziehen und die Schule wechseln müssen. Dabei war ich an meiner alten Schule beliebt gewesen. Na ja,
ich war ziemlich nett und nette Menschen werden normalerweise von allen gemocht und nicht von Stalkern verfolgt …
    … es sei denn, sie sind selbst schuld daran.
    Aber diesen Teil der Geschichte kannte Tory wie gesagt nicht.
    Und als sie den Teil, den sie kannte, einfach so herausposaunte  – noch dazu vor Zack, dessen Anblick mich innerlich zerfließen ließ  –, da wollte ich am liebsten sterben. Oder kotzen.
    Statt das eine oder das andere zu tun, dachte ich kurz nach und sagte dann ganz ruhig: »Er ist kein Stalker.« Zumindest sollte es ruhig klingen,
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