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Jetzt helfe ich mir selbst

Titel: Jetzt helfe ich mir selbst
Autoren: Joerg Zittlau
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Reiseübelkeit helfen und Neembaumöl
den Kopfläusen zusetzt, steht ebenfalls fest. Der taiwanische Oolong-Tee offenbarte in Studien, dass er Dermatitis-Patienten helfen kann, während B-Vitamine - mehr noch als das weithin dafür bekannte Magnesium - nachweislich bei Muskelkrämpfen helfen können. Und wer hätte schon gedacht, dass man diese Vitamine ausgerechnet im Sanddorn finden kann, der doch eher für sein Vitamin C bekannt ist? Doch Wissenschaftler fanden heraus, dass Sanddorn, in Abhängigkeit von seinem Standort, geradezu eine B-Vitamin-Bombe sein kann.

    Nichtsdestoweniger gibt es natürlich Unterschiede zwischen den volksmedizinischen Traditionen: In Indien behilft man sich anders als in Europa und Afrika. Jedes Land, jede Kultur hat ihre eigenen Hausmittel, und eine Beschäftigung mit ihnen lohnt sich immer. Wir haben die Besten von ihnen zusammengetragen. Keine Sorge, es sind keine Vollmondtänze dabei. In Rumänien fanden wir die Zitrone-Salzwasser-Spülung gegen Schnupfen, in China knallig rote Wu-Wei-Zi-Beeren gegen Stress und Hirnleistungsstörungen und hier bei uns den Kneippschen Rosmarinwein gegen niedrigen Blutdruck. Wir entdeckten unglaublich viel, und vieles davon setzte uns in Erstaunen. Wer hätte etwa gedacht, dass Zwiebelsocken bei Schnupfen helfen? Und dass ausgerechnet die Pestwurz, die man sonst als Anti-Migräne-Mittel kennt, auch bei Heuschnupfen helfen kann, durfte man auch nicht unbedingt erwarten. Es gibt kaum etwas, das spannender ist als eine Reise durch die Hausapotheken unserer Welt. Und es gibt kaum ein anderes Reisemitbringsel, das derart sanft und doch wirksam und nachhaltig unserer Gesundheit auf die Sprünge helfen kann.
     
    Bleibt natürlich noch festzuhalten, dass Hausmittel den Besuch beim Arzt nicht vollständig ersetzen können. Es gibt Krankheiten, die man nicht selbst behandeln sollte. Schwere Infektionen mit schnell auf über 40 Grad hochschießendem Fieber gehören sicherlich dazu sowie auch Vergiftungen, schwere Verbrennungen, Bewusstlosigkeit, Knochenbrüche und andere schwere Unfallverletzungen. Letzten Endes kann man auch das triviale Kariesloch im Zahn nicht in Eigenregie verschließen. Es sei denn, man empfindet eine gewisse Freude an unerträglichen Schmerzen, die Welt ist schließlich bunt. Man kann wohl die Zahnschmerzen mit etwas Nelkenöl lindern, doch der Zahnschaden selbst muss beim Facharzt behoben werden.

Der Fall Spatz gegen Kanone
    Die meisten Mediziner sehen auch die „großen Volkserkrankungen“, also Diabetes, Rheuma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs als Fälle, die nicht für die Hausapotheke taugen. Doch dies sehe ich anders. Natürlich können Hausmittel keinen Lungentumor, keinen Diabetes und auch keinen Infarkt behandeln, doch die tatsächlichen Heilungsaussichten der konventionellen Medizin sind bei solchen Erkrankungen auch nicht sonderlich hoch, sie sind in jedem Falle weitaus geringer, als gerne von Ärzten und Wissenschaftlern behauptet wird. Bei diesen Erkrankungen geht es im Wesentlichen um die Linderung der Symptome und darum, den weiteren Verlauf der Krankheit zu „glätten“, ihre Verschlimmerung so weit wie möglich zu verzögern. Dabei können auch Hausmittel helfen, und sei es auch nur als Ergänzung zu den konventionellen Medizinstrategien. Ich habe daher Erkrankungen von Herz und Kreislauf sowie Rheuma und Diabetes ausdrücklich in meinen Indikationenkatalog aufgenommen. Den Krebs habe ich jedoch außen vor gelassen. Erstens, weil er zu vielfältig, heterogen und unberechenbar ist, als dass man zu seiner Therapie zuverlässige Hausmittel-Tipps geben könnte. Und zweitens lässt er in der Regel keine Zeit für ein Herumexperimentieren mit Heilmethoden aus der Hausapotheke.

Zwei wichtige Tipps zum Umgang mit Hausmitteln

    1. Augen auf! Ein großes Problem der Selbstmedikation mit Hausmitteln kommt bereits mit der Diagnose. Wenn bestimmte Störungen das erste Mal auftreten, ist in jedem Falle Vorsicht angebracht, denn beinahe jedes Symptom kann für die unterschiedlichsten Ursachen stehen. Die Selbstmedikation empfiehlt sich eher dann, wenn die Symptome keine Zweifel an ihrer Ursache lassen, wie etwa beim simplen Schnupfen oder Katerkopfschmerz nach einer Party. Das beste Mittel gegen den Brummschädel ist freilich, sich am Vorabend nicht hemmungslos zu betrinken. Aber das will niemand hören, ich weiß …
    2. Nicht wahllos mehrere Mittel gleichzeitig zum Einsatz bringen! Denn es macht - beispielsweise - keinen
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