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Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Titel: Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege
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nicht zusammengeschossen werden wollten, musste uns schleunigst etwas einfallen.
    ***
    Wir mussten es riskieren. Während Phil abwechselnd auf die Männer vor und hinter dem Haus schoss, erkundete ich das Obergeschoss. Von Botschafter Toble war wie erwartet nichts zu finden, weshalb ich mein Hauptaugenmerk anschließend auf unsere Fluchtmöglichkeiten lenkte. Was blieb, war eine Überdachung an der südlichen Seite des Hauses.
    »Die Dachschindeln sind vom Regen feucht genug«, sagte ich.
    Als ich Phil meinen Plan vorstellte, schaute er mich ungläubig an. Es gehörte eine ordentliche Portion Verzweiflung dazu, den vorgeschlagenen Weg zu wählen.
    »Du willst das Vordach als Rampe benutzen?«, hakte er nach.
    Schnell musste mein Partner einsehen, wie begrenzt unsere Alternativen waren. Die Angreifer drangen bereits ins Erdgeschoss ein und ließen keine Zweifel über ihre tödlichen Absichten aufkommen. Phil und ich hatten nur eine Chance, wenn wir an die automatischen Waffen im Jeep kamen. Der einzige Weg ins Freie führte meiner Ansicht nach über das Vordach.
    »Wir versuchen es«, stimmte er zu.
    Den ersten Ansturm über die Treppe bezahlten zwei der Angreifer mit Schussverletzungen, wobei einer seinen offenkundig schwerer verwundeten Kameraden mit sich zog und verschwand. Jetzt würden die Männer vermutlich zunächst beratschlagen, wie man uns leichter töten könnte. Das war die Zeitspanne, die Phil und ich für unsere waghalsige Flucht nutzen mussten. Wir eilten zum schmalen Fenster am Ende des Ganges, öffneten es und warfen prüfende Blicke in den Garten.
    »Hier rechnen sie im Moment nicht mit uns«, stellte ich fest.
    Mit einem zustimmenden Nicken forderte Phil mich auf, als Erster den Weg über das morsche Vordach anzutreten. Ich zwängte mich durchs Fenster ins Freie und verlor sofort den Halt auf den rutschigen Schindeln.
    Da ich es aber einkalkuliert hatte, konnte ich den Effekt nutzen und sauste auf dem Hosenboden über das Dach. Zum Glück gab es keine Regenrinne, an der wir hängen bleiben konnten.
    »Los!«
    Ich kam mit den Füßen auf und wirbelte einmal um meine eigene Achse. Als ich keinen der Angreifer ausmachen konnte, gab ich Phil das Kommando. Sekundenbruchteile später landete mein Partner ebenfalls in dem hüfthohen Strauch, der zuvor bereits meinen Sturz abgemildert hatte. Wenn uns das Glück noch eine Minute hold blieb, konnten wir es bis zum Jeep schaffen.
    »Deckung!«, stieß Phil hervor.
    Wir schafften es lediglich bis zur Hausecke. Einer der Männer auf der Straße hatte uns erspäht und schickte eine Serie von Kugeln in unsere Richtung. Ich warf mich zu Boden und registrierte im Fallen, wie lange Holzsplitter aus der Seitenwand gerissen wurden. Die Glock ruckte in meiner Hand und dann wich der Schütze eilig hinter ein SUV zurück.
    »So schaffen wir es nicht«, stöhnte Phil.
    Durch die Schüsse ihres Komplizen waren die anderen Angreifer gewarnt worden und deckten uns mit einem mörderischen Sperrfeuer ein. Es gab keine wirkliche Deckung außer dem Platz unter der Veranda. Dummerweise war sie ebenfalls nur aus Holz und zudem genauso morsch wie der Rest des Hauses. Von einem wirklichen Schutz konnte man also kaum sprechen.
    »He, was passiert denn jetzt?«, rief ich aus.
    Urplötzlich wurden die Männer von drei Seiten aus angegriffen und mussten von uns ablassen. Wer immer unsere Retter waren, sie verstanden ihr Handwerk und trieben die Angreifer unnachgiebig in die Flucht. Phil und ich griffen natürlich sofort mit ein, wodurch die Situation für die Angreifer unhaltbar wurde.
    »Wir müssen verhindern, dass sie sich ins Haus zurückziehen können«, rief ich.
    Diese Aufgabe konnten Phil und ich trotz der unterlegenen Feuerkraft bewältigen. Den Angreifern blieb nichts anderes übrig, als den Rückzug anzutreten. Es gelang ihnen, auch erkennbar Verletzte mit in die SUVs zu zerren und sich abzusetzen. Unsere Retter setzten nur so lange nach, bis die Angreifer definitiv das Feld geräumt hatten.
    »Agent Cotton? Agent Decker?«
    Ein baumlanger Mann trat auf das Haus zu und machte sich bemerkbar.
    »Ja, hier«, antwortete ich.
    Wir hatten die Mündungen der Pistolen gegen den Boden gerichtet, genauso wie es der Mann mit seiner Maschinenpistole tat. Als er näherkam, bemerkte ich das Abzeichen, das an einer Kette um seinen Hals baumelte.
    »Agent Marco Buddle, NSA«, stellte er sich vor.
    Es folgte ein kurzes Händeschütteln, bevor einer seiner Kollegen uns ins Haus rief. Phil und
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