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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten
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eine Selenzelle, und schloß sich hinter ihnen. Ich legte die Kamera auf den Brunnenrand zurück.
    Max grinste mich an. Er war einen Kopf kleiner als ich und hatte ein verbeultes quadratisches Gesicht. Struppiges schwarzes Haar stand wie ein Stacheldrahtverhau auf seinem Schädel. »Nicht trauern, mein Junge!« grünste er. »Auf der Hammond-Farm gibt es mehr hübsche Mädchen als bei ’ner Ziegfield-Revue. Selbst ein Typ wie ich findet hier noch ein Häschen. Ein Bursehe, der aussieht wie du, hat sozusagen die freie Auswahl. Laß dir dein Zimmer zeigen! Dann steige in eine Badehose und zeige deinen Körperbau am Pool, und ich wette, daß du dir die Interessentinnen nicht einmal mehr mit einer Mistgabel vom Leib halten kannst.«
    Er nahm seinen Koffer auf und ging auf das Gebäude an der linken Hofseite zu. Ich folgte ihm.
    »Sie kennen sich hier aus?«
    »Nelson ist Stammgast.«
    »Und Sie?«
    »Ich bin immer dort, wo Nelson ist; auch ohne ausdrückliche Einladung.«
    »Eine Art Leibwächter?«
    Er warf mir einen Seitenblick zu. »Genau! Ich schütze den Boß vor allem, was ihm nicht paßt. Zum Beispiel vor lästigen Fragern.«
    Wir betraten eine Halle, die wie die Empfangshalle eines Hotels eingerichtet war. Ein Butler ließ sich meine Einladungskarte geben, studierte eine mehrseitige Liste und erklärte: »Zimmer 26, Mr. Conway, Gebäude II und Flügel C!« Er gab einem Mann in Blue jeans und einem Cowboyhemd ein Zeichen. Der Mann bemächtigte sich meines Koffers, führte mich durch Gänge und Flure und öffnete die Tür zu einem großen hellen Raum. Ich gab ihm zwei Dollar. Er steckte sie ein, ohne zu danken.
    Ich öffnete die Fenstertür. Unter mir lag in einem zweiten, von zweistöckigen Gebäuden eingeschlossenen Innenhof ein Swimming-pool von der doppelten Größe eines Tennisplatzes. Ungefähr hundert Menschen, Männer und Girls, tummelten sich im Wasser, lagen in Liegestühlen, scharten sich um kleine Bartheken oder saßen in Hollywoodschaukeln. In der rechten Ecke wurde auf einer kleinen kreisrunden Tanzfläche getanzt.
    Ich öffnete meinen Koffer, stieg aus meinem Anzug in eine Badehose um, warf einen weißen Frotteemantel über, den ich am Kleiderständer des Badezimmers entdeckt hatte, und machte mich auf die Suche nach einem Weg nach unten.
    Am Ende des Flures stieß ich auf einen Mann, der ebenfalls nur eine Badehose trug, obwohl er sich besser in einen Pelzmantel gehüllt hätte. Seine Brust war eingesunken. Zum Ausgleich stand sein Bauch vor. Seine Schultern hingen herab. Er besaß einen großen birnenförmigen Kopf, dessen kahler Schädel von einem struppigen Kranz rötlicher Haare eingerahmt wurde.
    »Können Sie mir sagen, wie ich zum Pool komme?«
    »Gehen Sie mit«, antwortete er. »Ich gehe auch hinunter. Wer sind Sie?« Er sprach abgehackt, als verteile er mit jedem Wort einen Schnabelhieb.
    »Roy Conway«, antwortete ich, entschlossen, die einmal übernommene Rolle weiterzuspielen.
    Er drehte den Kopf mit einem Ruck herum. Seine runden Vogelaugen musterten mich scharf. »Kennen wir uns?« fragte ich möglichst harmlos.
    »Nein«,' hackte er. »Kann mich nicht erinnern. Ich heiße Malvin Plumber. Hat George Sie eingeladen?«
    »Ich fürchte, ich kenne auch Mr. Hammond nicht und verdanke die Einladung irgendeinem Wohltäter.«
    Wir erreichten im Erdgeschoß einen großen Saal, der offenbar‘als Speisezimmer diente.
    »George unterhält einen kostenlosen Hotelbetrieb für seine Freunde oder die Burschen, die er dafür hält«, krächzte Mr. Plumber. »Zum Teufel, ich wüßte besseres mit meinem Geld anzufangen.« Durch eine zurückgeschobene Schiebetür erreichten wir den Innenhof. Plumber faßte meinen Arm. »Falls Sie George nicht kennen, sollten Sie ihn sich anschauen. Dort drüben sitzt er!« George Hammond thronte gleich einem Buddha in den Polstern einer riesigen Hollywoodschaukel. Er mußte die Mitte der Fünfzig überschritten haben. Sein spärliches graues Haar lag sorgfältig gebürstet an seinem sonnenverbrannten Schädel. Sein Gesicht erinnerte an das Aussehen einer zu fetten Dogge. Er war breitschultrig, aber mindestens dreißig Pfund zu schwer. Auf seiner fetten Brust schaukelte an einer massiven Goldkette eine handtellergroße Plakette aus Gold.
    »Hallo, George!« krächzte Plumber und drängte rücksichtslos zwei sonnenbraune Mädchen, die zu Hammonds Hofstaat gehörten, zur Seite. »Was machen die Ölquellen?«
    »Sie sprudeln«, antwortete Hammond. Er besaß einen groben
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